Stiftung Frauen-Literatur-Forschung e.V. - www-user - Universität ...

aturkanons‘ befragt werden. An 2. Stelle wird von 40,3 % das ‚Gesamtwerk
der Schriftstellerinnen‘ genannt. Die ‚Einordnung der
Schriftstellerin in historischer, politischer, ökonomischer, soziokultureller
Hinsicht‘ wird von 38,8 % Personen angekreuzt. ‚In der
Regel betreffen die Fragen biographische Daten‘ geben 37,3 % und
‚bibliographische Einzelfragen‘ 31,3 % der Befragten an.
Die Fragen der StudentInnen nach zeitgenössischen Schriftstellerinnen
stehen häufig im Kontext von: „Was soll ich lesen?“ oder
„Was lohnt die Anschaffung?“ Hinzu kommen Äußerungen von
„spontanem, themenbezogenem Leseinteresse“ oder die Suche nach
Einzelwerken. Offensichtlich besitzen Erkundungen des Kanons
einen besonderen Stellenwert. Dies wird auch in den Fragen 15 und
16 noch einmal bestätigt (siehe unten).
Interessant ist, ob die Fragen unter 9 zur Zufriedenheit beantwortet
werden können? Mit „Ja, wenn es sich um bekannte Schriftstellerinnen
handelt“ antworten 43,1 % der Befragten und mit „Ja, denn
ich gebe dort Auskunft, wo ich gut Bescheid weiß“ 23,1 %. Die negativ
formulierten Antworten ergänzen dieses Ergebnis: „Nein, wenn
es sich um unbekannte Schriftstellerinnen handelt, ist es immer besonders
schwierig“ sagen 38,5 %. „Nein, es bleibt oft das Gefühl, es
müßte doch noch mehr Informationen geben“ empfinden 35,4 % und
16,9 % meinen: „Nein, die Berichterstattung zur zeitgenössischen
Literatur ist nicht ausreichend.“
Eindeutig wird von über einem Drittel der Befragten bestätigt,
dass die Antworten um so leichter fallen, wenn sich die Fragen im
gängigen Repertoire der Forschung und Lehre bewegen, wenn es
sich um Auskunft über bekannte Schriftstellerinnen handelt. Dies
macht auch noch einmal eine der freien Antworten deutlich: „Im
üblichen akademischen Kanon (Lehre) kommen unbekannte Schreiberinnen
sehr selten vor.“
Die anschließende Frage Können sie weiterführende Hinweise
geben? beantworteten 59 der Befragten. 35,6 % davon delegieren die
Problemlösung an die Bibliothekare und schicken die FragestellerInnen
in die nächste wissenschaftliche Bibliothek und 16,9 % greifen
in ihr eigenes Archiv. Für 33,9 % bleibt das Gefühl, dass nicht immer
ausreichende Informationen zur Verfügung stehen und 32,2 %
bemängeln, dass es keine ausreichenden Informationsmittel gibt,
wenn es sich um unbekannte Schriftstellerinnen handelt.
36