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Da – wie bei Frage 17 Mit welcher Literatur beschäftigen Sie sich zur Zeit? bereits erörtert –, nicht alle 76 der Befragten zur tatsächlichen Zielgruppe gehören (Literatur der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts), können aus den Antworten von 12 und 13 keine umfassenden Schlüsse gezogen, sondern nur eine Tendenz gezeigt werden. Weitergehende Interpretationen wären nur sinnvoll, wenn mehr Fragebögen zur Auswertung zur Verfügung gewesen wären. Immerhin können wir jedoch festhalten, dass die Frage 14: Wie groß ist das Interesse Ihrer StudentInnen an zeitgenössischer Literatur? von 32 (42,1 %) mit „groß“ und von 38 (50,0 %) mit „mittel“ eingeschätzt wird. Die Frage 15: Arbeiten Sie zur Zeit zu zeitgenössischer Literatur? bejahen 52,6 % der Befragten. 38,2 % nennen Namen von Schriftstellerinnen: Jenny Aloni, Ingeborg Bachmann, Anne Duden, Gisela Elsner, Barbara Honigmann, Elfriede Jelinek, Friederike Mayröcker, Irmtraud Morgner, Helga Novak, Luise Rinser, Verena Stefan, Karin Struck, Gabriele Wohmann, Christa Wolf, – um nur einige zu nennen. Es sind jedoch keine „unbekannten“ darunter. 34,2 % geben Schriftsteller an, und auch hier sind es die Bekannten: Günter de Bryn, Oskar Maria Graf, Günter Grass, Peter Härtling, Peter Roos, Peter Weiss – auch hier nur eine Auswahl. Als Themen werden u.a. aufgezählt: Ausländische Autorinnen in der BRD, Literatur der 90er Jahre, Erzählungen nach 1950, Flucht und Vertreibung als imagologisches Problem, Kinder- und Jugendliteratur, österreichische Gegenwartsliteratur, Autobiographie, Literaturtheorie, Metapher und Sprache. Die Frage 16: Haben Sie sich in der Vergangenheit schon einmal mit zeitgenössischen Schriftstellerinnen und deren Werk wissenschaftlich auseinander gesetzt? wird von 71,1 % der Befragten bejaht. Es werden neben den unter 15 bereits genannten Schriftstellerinnen weitere Namen genannt: Zsuzsanna Gahse, Marie Luise Kaschnitz, Sarah Kirsch, Gertrud Kolmar, Monika Maron, Herta Müller, Dagmar Nick, Aysel Özakin, Emine Sevgi Özdamar, Elisabeth Plessen, Birgit Vanderbeke. Als Schriftsteller kommen hinzu: Heinrich Böll, Edgar Hilsenrath, Uwe Johnson, Gerhard Köpf. Thematisch beschäftigen 38
sich die Befragten u.a. mit Lektüre im Gruppenprozess in der Schule, Dramatik von Frauen, Literatur und Tod, Kindheit und Jugend. In Frage 18: Welches sind Ihre Fragestellungen, Ihre Themen? geben 78,9 % eine oder mehrere Antworten: Exilliteratur, Literaturdidaktik, Lyrik, Aufklärung, Frauenbilder in der Literatur, mentalitätsgeschichtliche Fragen, jüdische Literatur, Kanonfragen, Roman, Sozialgeschichte und Kulturgeschichte, Vergleichende Literaturgeschichte, Romantik, Aufklärung, Comics, Literatur im 18. Jahrhundert, Philosophie und Literatur, Schriftstellerinnen des Sozialismus, Wahrheit der Literatur. Die Liste weist eine heterogene Themenvie lfalt aus. Einige wenige Nennungen kommen 3-5 mal vor, die meistens Nennungen erscheinen nur einmal. Allerdings sind die Formulierungen sehr allgemein und lassen nur selten Einzelthemen erkennen ist. Fazit: Werden Namen von Schriftstellerinnen und Schriftstellern genannt, sind es die bekannten Namen und es sind die immer gleichen Namen. Um diesen Kanon zu erweitern, bedarf es möglicherweise noch einiger Generationen von GermanistInnen. Es werden eben so viele Namen von Schriftstellerinnen wie von Schriftstellern genannt. Ob wir allerdings nun daraus schließen können, die Beschäftigung mit der Literatur von Schriftstellerinnen ist endgültig etabliert, ist aufgrund dieser Umfrageergebnisse sicher noch nicht abschließend zu beantworten. 39
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