Amazonien: Stadt, Land, Fluss - FDCL
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Ölteich (Ecuador): Früher Texaco, heute PetroEcuador<br />
gangen. Wo steht das ITT-Projekt aktuell?<br />
Ende Juni dieses Jahres wurde das Moratorium für<br />
die Ausschreibung der Konzession bis Ende Dezember<br />
2008 verlängert. Eine wichtige Grundlage dafür<br />
war der Beschluss des Deutschen Bundestages, die<br />
ecuadorianische Regierung um diese Fristverlängerung<br />
explizit zu bitten. Ab Dezember ist jetzt eine<br />
doppelte Ausschreibung geplant. Einerseits sollen<br />
interessierte Erdölfirmen aufgefordert werden, ihre<br />
Angebote zur Förderung einzureichen. Gleichzeitig<br />
soll die internationale Gemeinschaft aufgerufen<br />
werden, seit dem letzten Jahr gemachte finanzielle<br />
Versprechen zu konkretisieren. Verbindliche Zusagen<br />
fehlen bisher, da noch immer nicht klar ist,<br />
welche Garantien die ecuadorianische Regierung<br />
für die Nichtausbeutung des Yasuní, für den Schutz<br />
der Biodiversität des Gebietes aber auch in Bezug<br />
auf das Projekt als Teil einer sozialverträglichen<br />
Politik letztlich bietet. Bisher gab es diesbezüglich<br />
widersprüchliche Signale. Jedoch hoffe ich, dass die<br />
Referenzbedingungen bis Dezember definiert sind.<br />
Ist diese drohende doppelte Ausschreibung<br />
nicht ein sehr ungleicher Wettbewerb?<br />
Für die gebotenen Summen gilt ein Verhältnis<br />
von 2:1. Die internationale Gemeinschaft müss-<br />
te nur die Hälfte dessen aufbringen, was die Unternehmen<br />
bieten. Zudem denke ich nicht, dass<br />
das benötigte Geld von der Zivilgesellschaft oder<br />
den NRO kommen kann, da ihnen die finanziellen<br />
Mittel fehlen. In der Hauptsache müssen<br />
diese Mittel von den Regierungen kommen.<br />
Die Ausschreibung zur Erdölförderung würde<br />
mehr Druck auf die internationale Gemeinschaft<br />
machen.<br />
Wir würden uns von dieser Ausschreibung mehr<br />
Klarheit erhoffen. Es wäre eine Bestandsaufnahme,<br />
die sichtbar machen würde, wie groß das<br />
konkrete Interesse auf internationaler Seite und<br />
von Seiten der Ölunternehmen ist. Wie die geforderte<br />
Summe letztendlich zustande kommt,<br />
ist noch unklar. In Form von Bargeld, aber auch<br />
z.B. als Unterstützung zur Förderung erneuerbarer<br />
Energien.<br />
Wie genau reagierten die Industrieländer<br />
auf den Vorschlag bisher?<br />
Es gab bisher viele interessante Signale. In keinem<br />
Fall war jedoch von Emissionshandel die<br />
Rede. Das Interesse beruhte vielmehr auf dem<br />
Schutz der Biodiversität. So hat Norwegen ei-<br />
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