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10Zwangsweise Aussiedlung slowenischer Familien aus KärntenPregon koroških Slovencev leta 1942Wanderausstellung mit RahmenprogrammEine Zusammenarbeit von <strong>urania</strong> <strong>meran</strong> und heimat Brixen Bressanone Persenon>> kultur & gesellschaftDie Dokumentarausstellung „ZwangsweiseAussiedlung slowenischer Familien ausKärnten“ will an unfassbare Unmenschlichkeitenund Verbrechen erinnern, die von den Nazisan den Angehörigen der kärntner-slowenischenMinderheit begangen wurden.Im Mai 2012 gedachte man zum 70. Male derzwangsweisen Aussiedlung von weit über 200slowenisch sprechenden Kärntner Familien bzw.1.075 Männern, Frauen und Kindern. Aus diesemAnlass wurde im Rahmen der 20. Kulturwoche derKärntner Slowenen im Kärntner Landesarchiv einevon Wilhelm Wadl (Kärntner Landesarchiv) undBrigitte Entner (Slowenisches wissenschaftlichesInstitut) kuratierte Ausstellung präsentiert. DieseAusstellung wird nun in einer modifizierten Formals Wanderausstellung auch in Südtirol gezeigt.Die über 1.075 Menschen slowenischer Muttersprachewurden im April 1942 von ihremWohnort gewaltsam vertrieben und vorerst ineinem Sammellager in Klagenfurt interniert. NachInterventionen von Angehörigen, Parteimitgliedern,Angehörigen der Kirche und der Wehrmachtwurden 158 Personen entlassen. Für alle anderenbegann eine Odyssee durch zahlreiche Lager imso genannten Altreich. Als „Volks- und Staatsfeinde“wurden die Besitzenden entschädigungslosenteignet, alle arbeitsfähigen Männer, Frauenund Jugendliche zu Arbeitsleistungen verpflichtet.Kindern wurde eine qualifizierte Schul- undAusbildung verweigert. Das Lager durfte nur nachspezieller Genehmigung verlassen werden, diePost wurde zensuriert, Slowenisch als Kommunikationsspracheverboten. Wehrfähige Männerwurden in die Wehrmacht gepresst, Männer undFrauen wurden aus den Lagern verhaftet und zumTeil in Konzentrationslager eingewiesen.Während der zwangsweisen Aussiedlung verlorenüber 50 Personen ihr Leben. Sie fielen als Soldaten,kamen bei Arbeitsunfällen ums Leben, verstarbenin der Haft oder im KZ oder aber auf Grund mangelhaftermedizinischer Versorgung und Hunger.Einige von ihnen hatten zwar die Befreiung imFrühjahr 1945 erlebt, jedoch nicht mehr dieHeimkehr.Vereinzelt gelang es Personen bereits im Frühsommer1945 in die Heimat zurück zu kehren.Die überwiegende Mehrheit kehrte erst in derzweiten Julihälfte unter großen bürokratischenSchwierigkeiten nach Kärnten zurück. Zuhauseangekommen mussten sie um die Rückgabe ihrerBesitzungen kämpfen, die Schäden ausbessern undihre Wohnstätten wieder bewohnbar machen. DerGründung eines Interessenvereins wurden vonden Behörden ebenso Steine in den Weg gelegtwie der ersten Gedenkveranstaltung im April 1946.Einzig Major Alois Maier-Kabitsch wurde ineinem Volksgerichtsprozess nach dem Krieg alsVerantwortlicher für die zwangsweise Aussiedlungzur Verantwortung gezogen. Die Ereignisse selbstgerieten bald in Vergessenheit. Allein die Betroffenenselbst bzw. die Angehörigen der slowenischenMinderheit in Kärnten trugen für lange Zeit dieErinnerung. Erst 70 Jahre nach den Ereignissenbat der Bischof von Kärnten um Verzeihung. 2012konnte in Klagenfurt, in der Nähe des einstigenSammellagers, ein Denkmal errichtet und imKärntner Landesarchiv eine Ausstellung zumThema gezeigt werden.Die Ausstellung besteht aus 23 Roll-ups,die sich mit folgenden Themenbereichenauseinander setzen: Vorbereitung, SammellagerEbental in Klagenfurt, Aussiedlungsvorgang,Lager im Reich, Widerstand als Reaktion,Heimkehr und Entschädigung, Gerichtsprozess,Erinnerungskultur(en)

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