Kraftfahrwesen im THW - THW Ortsverband Eschweiler
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<strong>Kraftfahrwesen</strong> <strong>im</strong> <strong>THW</strong><br />
15.10 Chemiefaserseile<br />
Chemiefaserseile werden aus Polyamid, Polyester und Polypropylen hergestellt. Die<br />
Seile müssen den Anforderungen der DIN 83 330, 83 331, 83 332 bzw. 83 334 entsprechen.<br />
Polyethylenseile sind nicht zulässig. Seile aus Polyamid (PA) sind mit einem grünen<br />
Faden in einer Litze, solche aus Polyester (PES) mit einem blauen Faden gekennzeichnet.<br />
Seile aus Polypropylen (PP) haben einen braunen Kennfaden.<br />
Chemiefaserseile sind unempfindlich gegen Nässe und Verrottung und wegen ihrer höheren<br />
Dehnungswerte dynamischen Beanspruchungen besser gewachsen. Durch Zusätze<br />
zur Spinnmasse muss sichergestellt werden, dass sie über eine ausreichende<br />
Licht- und Wärmestabilität verfügen. Es ist ratsam, sich dies be<strong>im</strong> Bezug der Seile vom<br />
Lieferanten bestätigen zu lassen. Chemiefaserseile mit weniger als 16 mm Durchmesser<br />
dürfen als Anschlagmittel nicht verwendet werden.<br />
Bei Feststellung folgender Schäden sind Chemiefaserseile ablegreif, also der Benutzung<br />
zu entziehen: Bruch einer Litze <strong>im</strong> Seil, Garnbrüche in großer Zahl (mehr als 10%<br />
der Gesamtgarnzahl <strong>im</strong> am stärksten beschädigten Querschnitt), stärkere Verformung<br />
infolge Wärme durch innere oder äußere Reibung oder Wärmestrahlung usw. sowie<br />
Lockerung der Spleiße und Schäden infolge aggressiver Stoffe.<br />
15.10.1 Ablegreife für Chemiefaserseile<br />
Bei Feststellung folgender Schäden sind Anschlagseile der Benutzung zu entziehen:<br />
1. Bruch einer Litze <strong>im</strong> Seil,<br />
2. Garnbrüche in großer Zahl (mehr als 10% der Gesamtgarnzahl in dem am stärksten<br />
beschädigten Querschnitt),<br />
3. stärkere Verformungen infolge von Wärme durch innere oder äußere Reibung,<br />
Wärmestrahlung usw.,<br />
4. Lockerung der Spleiße,<br />
5. Schäden infolge aggressiver Medien.<br />
15.11 Naturfaserseile<br />
Naturfaserseile aus Sisal, Hanf oder dem Faserstoff Manila, werden vor allem wegen<br />
ihres geringen Gewichts und ihrer hohen Beweglichkeit geschätzt. Sie eignen sich besonders<br />
zum Anschlagen von Lasten mit empfindlicher Oberfläche. Naturfaserseile aus<br />
Baumwolle sind nicht zulässig.<br />
Da Naturfaserseile durch Einwirkung von Nässe zur Verrottung neigen und durch aggressive<br />
Stoffe leicht beschädigt werden können, müssen sie trocken und luftig sowie<br />
vor schädlicher Einwirkung geschützt aufbewahrt und gelagert werden. Empfehlenswert<br />
ist es, die Seile an Haken aus nichtrostenden Werkstoffen aufzuhängen.<br />
Anschlagseile aus Naturfasern müssen einen Durchmesser von mindestens 16 mm haben.<br />
Die Anforderungen an Manila-, Sisal- und Hanfseile sind in Normen festgelegt, in<br />
denen auch die Art der Kennzeichnung durch Kennstreifen und Kennfäden geregelt ist.<br />
Auf dem Kennstreifen müssen Name oder Zeichen des Seilherstellers bzw. Lieferers,<br />
Nenndurchmesser des Seiles und das DIN-Zeichen deutlich erkennbar aufgedruckt<br />
sein. Der Kennfaden für Manilaseile nach DIN 83 322 ist schwarz; es muss ein Faden in<br />
einer Litze vorhanden sein. Sisalseile haben keinen Kennfaden, Hanfseile einen grünen<br />
Faden in einer Litze.<br />
© <strong>THW</strong>-Leitung, <strong>Kraftfahrwesen</strong> <strong>im</strong> <strong>THW</strong> 12/2001 135