Kraftfahrwesen im THW - THW Ortsverband Eschweiler
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<strong>Kraftfahrwesen</strong> <strong>im</strong> <strong>THW</strong><br />
13.2.18 Seitenführungskräfte<br />
Sie wirkt der Fliehkraft entgegen<br />
und verhindert so ein Ausbrechen<br />
des Fahrzeuges.<br />
Ist die Seitenführungskraft größer<br />
als die Fliehkraft, wird die<br />
Kurvenfahrt den gewünschten<br />
Verlauf nehmen. Im umgekehrten<br />
Fall wird das Fahrzeug aus<br />
der Kurve getragen.<br />
Wie groß die Seitenführungskraft<br />
ist, hängt von der Haftung<br />
der Reifen auf der Fahrbahn,<br />
dem Reibbeiwert ab, also letztendlich<br />
von der Geschwindigkeit.<br />
Blockierte Räder (bei einer Vollbremsung<br />
ohne ABV/ABS)<br />
übertragen kaum noch Seitenführungskräfte.<br />
Das Fahrzeug reagiert nicht mehr auf die Lenkung. Aus diesem Grund<br />
muss das Fahrzeug vor der Kurveneinfahrt stark genug abgebremst werden. Wird nämlich<br />
<strong>im</strong> Kurvenverlauf eine Vollbremsung notwendig, geht die Fahrt unweigerlich geradeaus.<br />
13.2.19 Walkarbeit<br />
Die Walkarbeit ist abhängig vom Luftdruck der Reifen und vom Gewicht des Fahrzeugs.<br />
Bei niedrigem Reifeninnendruck verformt sich ein Reifen stärker als bei höheren Reifenninnendruck.<br />
Je mehr sich ein Reifen verformt, desto mehr Kraft wird in Wärme anstatt<br />
in Fortbewegung umgesetzt. Die Walkarbeit ist also als Erwärmung des Reifens<br />
feststellbar.<br />
13.2.20 Kraftschluss<br />
Als Kraftschluss wird die Fähigkeit der Reifen bezeichnet, die Antriebskraft des Motors<br />
auf die Straße zu übertragen und dort in Fortbewegung umzusetzen. Der Kraftschluss<br />
hängt von der tatsächlichen Achsenlast und von der Materialpaarung der Reifen ab<br />
(siehe auch Antriebskraft).<br />
13.2.21 Haft-, Gleitreibung<br />
In der klassischen Physik unterscheidet man zwei Arten von Reibung: Haft- und<br />
Gleitreibung. Vereinfacht dargestellt heißt das: Solange das Rad auf der Fahrbahn frei<br />
rollt, ohne zu gleiten, befindet es sich <strong>im</strong> Bereich der Haftreibung. Das Rad kann gleiten<br />
mit blockierten Rädern bei einer Blockierbremsung oder mit durchdrehenden Rädern<br />
bei einer zu starken Beschleunigung (Gleitreibung).<br />
Diese Trennung ist allerdings nur von theoretischer Bedeutung: Ein Rad, auf das eine<br />
Kraft einwirkt, d. h. das beschleunigt oder verzögert wird, befindet sich weder allein <strong>im</strong><br />
Bereich der Haftreibung, noch allein <strong>im</strong> Bereich der Gleitreibung. In der Praxis tritt eine<br />
© <strong>THW</strong>-Leitung, <strong>Kraftfahrwesen</strong> <strong>im</strong> <strong>THW</strong> 12/2001 74