Die „Marie Antoinette“ - Roland Verlag GmbH

30 MUSIK Oldenburger Promenade
TANZ AUF
DEM VULKAN
Die „mutige, kompetente und selbstlose
Bürgerinitiative“ (so der Laudator
Werner Brinker) erhielt 2009 unter
der Leitung der Oldenburger Pianistin
Elena Nogaeva den Praetorius-Musikpreis
des Landes Niedersachsen. Seit nunmehr
14 Jahren organisiert sie die „Oldenburger
Promenade“. Und auch für dieses Jahr
ist der Truppe für die Wandelkonzerte –
man kann an zwei Tagen drei Konzerte
hintereinander an einem Abend wählen
– in der Lamberti-Kirche, dem Oldenburger
Schlossgarten und im Marmorsaal des
Schlosses bei gleichzeitig feiner kulinarischer
Versorgung viel neues eingefallen;
ohne – ein schier unermesslicher Kraftakt
– öffentliche Gelder.
Vor einigen Jahren war es noch so, dass es
zwar zur Klassik „auch“ Jazzkonzerte oder
Cross-Over-Projekte gab, diese Angebote
aber irgendwie doch als Fremdkörper
wirkten. Doch Elena Nogaeva ist diesen
Weg mit ihren Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern derart konsequent
weitergegangen, dass die stilistische Vielseitigkeit
von Musik diesmal selbst Programm
ist. Und was auch immer man erwartet, es
ist dabei: Vokalmusik aus der Zeit von 1520,
das Modern String Quartett mit Werken von
unter anderem Duke Ellington, angekün-
digt als ein „Tanz auf dem Vulkan“, oder die
Preisträger des Jugendwettbewerbs 2009 mit
großen Werken der Klassik.
Außerdem zu erleben: Ein Orgelkonzert mit
Hansjörg Albrecht, der eine eigene Transkription
der „Bilder einer Ausstellung“ von
Mussorgski vorstellen wird. – Nebenbei:
Auch in Bremen gibt es zwei Transkriptionen
des großen russischen Klavierwerkes,
und zwar von dem schwedischen Organisten
Hans Ola Ericsson am 10. Juni (19 Uhr)
im Bremer Dom und dem Schlagzeuger Olaf
Tzschoppe, der am 22. Januar 2011 in St. Stephani
eine Fassung für Orgel und Schlagzeug
zur Uraufführung bringen wird.
Doch zurück nach Oldenburg: Auf dem
Programm stehen zudem das polnische Filip
Wojciechowski-Trio mit „Classic meets
Jazz“, ein Konzert mit russischen Liedern
und Arien, und
nicht zuletzt der
spannungsvoll
erwartete Auftritt
des berühmten Münchner Bach-Chores
mit zwei der wunderbaren achtstimmigen
Motetten von Johann Sebastian Bach.
Was auch immer man
erwartet, es ist dabei
Dann sind große Namen für die Jazz-Nacht
(5. Juni) zu nennen: Jocelyn B. Smith, Na-
Die 14. Oldenburger Promenade bietet
mehr denn je und stabilisiert damit
ihr einzigartiges Programmprofil
Text: Ute Schalz-Laurenze
tascha Osterkorn, Mike Sanchez und Laura
B. Die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker
kennt fast jeder Konzertbesucher, etwas
unbekannter ist, dass es auch seit 1993
aus demselben Orchester „Die philharmonischen
Geigen Berlin“ gibt. Die zehn Geiger
spielen das Eröffnungskonzert am 6.
Juni mit einem Riesenprogramm von Vivaldi
bis Schostakowitsch.
Zudem ist in Kooperation mit dem Staatstheater
Oldenburg noch die ganz selten
gespielte Oper „Aleko“ von Sergej Rachmaninoff
zu hören. Und das traditionelle
Familienfest (ab 6 Jahren) am 13. Juni wird
gestaltet von den Bremer Philharmonikern.
Außerdem werden Schwerpunkt für
zwei Jubilare zu deren 200. Geburtstag gesetzt:
für den poetischen Meister der leisen
Töne, Frédéric Chopin, und einen der letzten
Meister der deutschen Romantik, Robert
Schumann. Als Pianistin spielt Nogaeva
unter anderem ein Chopin-Rezital.
Wer dabei sein möchte, sollte sich beeilen:
Für viele Konzerte gibt es nur noch wenige
Restkarten. Die Oldenburger Promenade
findet vom 5. bis 13. Juni 2010 statt. Informationen
unter
www.oldenburger-promenade.de
und Telefon 04 41 - 5 94 92 22.