Die „Marie Antoinette“ - Roland Verlag GmbH
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58 SERIE <strong>Die</strong> neue Kunsthalle Bremen<br />
FASZINATION<br />
DER SYMMETRIE<br />
Standort Wallanlagen, die Weser im<br />
Rücken: Sie wachsen empor, die beiden<br />
Anbauten der Kunsthalle Bremen.<br />
Und sie nehmen Konturen an. Bald<br />
wird der westliche Baukörper durch die<br />
großzügige Verglasung unten und oben<br />
sehr leicht wirken, sagt Dr. Andreas Kreul,<br />
Kustos des Museums und derzeit Baustellenbeauftragter.<br />
<strong>Die</strong> geschlossenen Wände<br />
des mittleren Bereiches aber seien notwendig,<br />
weil dort die Kunstwerke hängen<br />
würden, die kein Tages- und schon gar<br />
kein Sonnenlicht vertragen. Früher hät-<br />
ten Museen durchaus geöffnete<br />
Fassaden gehabt. Aber „heute<br />
weiß man, dass Fenster aus<br />
konservatorischen Gründen völlig unpraktisch<br />
sind und natürlich auch für die<br />
Hängungen.“ Zudem würden die Gesimse<br />
der Altbaufassade auf den neuen Flügeln<br />
fortgesetzt mit Schriftbändern.<br />
Eine Baustellenbesichtigung – natürlich<br />
mit obligatorischem Helm auf dem Kopf –<br />
ist ein spannendes Erlebnis. Im neuen Untergeschoß<br />
rechts neben der Kunsthalle<br />
zu stehen, zu Füßen der großen alten Blutbuche,<br />
und sich, umgeben von kahlen Betonwänden,<br />
Stahlträgern und Kabeln die<br />
Zukunft dieser Räumlichkeiten vorzustel-<br />
len: Hartwig Dingfelder, Leiter der museumspädagogischen<br />
Abteilung, die jetzt<br />
‚Bildung und Vermittlung‘ heißt, fällt das<br />
leicht. Hier, wo gerade noch grüne Wiese<br />
war, entstünden seine neuen Arbeitsräume<br />
mit „wunderbaren Lichtverhältnissen.“<br />
Der Umzug aus den Räumen im Untergeschoss<br />
des Altbaus an der gegenüberliegenden<br />
Ostseite, mit kleinen Fenstern und<br />
wenig Tageslicht, sei „eine hervorragende<br />
Weiterentwicklung dessen, was wir bisher<br />
hatten. Wir waren ganz ordentlich ausge-<br />
Symmetrie als Grundprinzip des Klassizismus, der<br />
Zeit, in der die alte Kunsthalle entstanden ist.<br />
stattet, jetzt werden wir gut ausgestattet<br />
sein.“ Der Stellenwert der Museumspädagogik<br />
sei schon seit vielen Jahren groß gewesen,<br />
dem werde nun architektonisch<br />
Rechnung getragen. „Wir führten das<br />
für museumspädagogische Angebote der<br />
1970/80er Jahre typische Kellerdasein. Und<br />
den Keller verlassen wir nun.“<br />
Im Moment gibt es – ganz wie beim Pizza-Service<br />
– „Außer Haus“-Angebote für<br />
die verschiedensten Zielgruppen: Schulen,<br />
Kindertagesstätten und Begegnungsstätten<br />
in den Stadtteilen. Zusätzlich finden<br />
Copyright: Kunsthalle Bremen - Der Kunstverein in Bremen<br />
Foto: Harald Rehling<br />
Veranstaltungen in anderen Institutionen<br />
statt und auch in den Museen, in denen die<br />
„Noblen Gäste“ gezeigt werden, die Leihgaben<br />
aus der Kunsthalle. Und natürlich<br />
laufen auch die Planungen zur Wiedereröffnung<br />
und zur ersten großen Sonderausstellung<br />
auf Hochtouren.<br />
Im Untergeschoss des Kubus rechts vom<br />
Altbau werden also bald die Museumspädagogen<br />
wirken und den vor ihren Räumen<br />
liegenden Flur auch zu eigenen Ausstellungen<br />
nutzen können. Er ist gleichzeitig Ein-<br />
gangsbereich zum neuen<br />
Vortragssaal, der<br />
bald hinter den zu Türen<br />
geöffneten früheren<br />
Fenstern im historischen Bau eingerichtet<br />
wird. Dahinter sind in der Mitte des<br />
alten Gebäudes schon die Räumlichkeiten<br />
des neuen Cafés zu erkennen, durch<br />
das gerade ein Baustellenfahrzeug kurvt.<br />
„Groß und repräsentativ“ werde es sein,<br />
schwärmt Andreas Kreul, und sich mit drei<br />
Türen aus der alten Fassade heraus öffnen<br />
auf eine Sommerterrasse zu Füßen der Altmannshöhe<br />
in den Wallanlagen.<br />
<strong>Die</strong> Logik des Umbaus der Kunsthalle mit<br />
der Erweiterung um zwei seitliche Flügelbauten,<br />
die Direktor Herzogenrath gern