Die „Marie Antoinette“ - Roland Verlag GmbH
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ROTSTIFT-REGISSEURE<br />
Seitdem auf unseren Bühnen Regisseure<br />
regieren, die Wilhelm Tell für einen Gangsta-Rapper<br />
halten und Werther für ein<br />
Mitglied seiner Gang, machen betagtere<br />
Theatergänger so jenseits der 30 große Augen.<br />
Und altgediente Rezensenten verzweifeln,<br />
weil sie sich in ihren Klassikern<br />
nicht mehr auskennen. Denn am deutschen<br />
Theater kann laut Peter Stein „inzwischen<br />
ja jeder machen was er will.“<br />
Gut geschimpft, Alter! Da versetzt das<br />
Staatstheater Kötzschenbroda Romeo und<br />
Julia in eine DDR-Kolchose („Wo man Liebe<br />
aussät, da wächst Freude empor“), während<br />
Schillers Jungfrau von Orleans an<br />
der Volksbühne Wuppertal-Oberbarmen<br />
in einer Schönheitsklinik spielt („Kurz ist<br />
der Schmerz und ewig währt die Freude“).<br />
Und im Opernhaus der Hallig Hooge<br />
müssen Wagners Rheintöchter, gekleidet<br />
in Ostfriesennerze mit nix drunter, durch<br />
den Schlick waten und immer nur „Wagalaweia!<br />
Wallala, weiala weia!“ singen.<br />
Alles absurd und ausgesprochen albern?<br />
Egal! Hauptsache knallig, knackig und vor<br />
allem griffig, also erheblich kürzer als im<br />
Original. Denn das ist ohnehin – man erinnere<br />
sich an endlose Deutschstunden in<br />
der Unterprima – sterbenslangweilig. Und<br />
so darf Theater natürlich niemals sein.<br />
Aus eben diesem Grunde kommen auch<br />
immer mehr Klassiker als Comics auf den<br />
Markt. Aktuell hat es Goethes „Faust“ erwischt.<br />
Natürlich nicht als schnöde Nacherzählung,<br />
sondern als im heutigen Berlin<br />
spielende Adaption. Faust ist hier ein Öko,<br />
Gretchen eine junge Türkin und Mephisto<br />
nennt sich cool nur „Meph“. Heftig gekürzt<br />
wird das Werk natürlich auch, und<br />
zwar bis auf den Kern, den selbst der Pudel<br />
knurrend verschmäht.<br />
Peter Schulz<br />
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IMPRESSUM<br />
Herausgeberin<br />
Marie-Clothilde Kronenberg (v.i.S.d.P.) 1<br />
Redaktionsleitung Peter Schulz 2<br />
Kfm. Leitung Sonja Chrobok 14<br />
Anzeigenverkauf Martina Vosgerau 21<br />
Autoren dieser Ausgabe<br />
Dr. Stephan Cartier 16, Christian Emigholz 3,<br />
Sven Garbade 19, Michael Pitz-Grewenig 11,<br />
Karin Hiller 4, Wilfried Hippen 5,<br />
Dr. Sabine Komm 6, Christine Krause 7,<br />
Dr. Ulrich Matyl 8, Simon Neubauer 17,<br />
Carsten Preisler 10, Dr. Meike Rotermund 18,<br />
Sigrid Schuer 12, Ute Schalz-Laurenze 9,<br />
Peter Schulz 2, Inge Zenker-Baltes 15<br />
<strong>Verlag</strong>, Vertrieb, Redaktion und<br />
Anzeigenverwaltung <strong>Roland</strong> <strong>Verlag</strong> <strong>GmbH</strong>,<br />
Schlachte 43, 28195 Bremen,<br />
Telefon 04 21 - 1 26 63, Fax 04 21 - 1 33 17<br />
E-mail info@rolandverlag.de<br />
www.rolandverlag.de<br />
Gestaltung und Satz<br />
Birgit Holtkötter 20<br />
Start04 – Agentur für Gestaltung<br />
Telefon 025 32 - 200 709<br />
www.start04.de<br />
Basislayout Haase & Knels, Bremen<br />
Druck ASCO STURM DRUCK Bremen<br />
Vertriebsstruktur Theater- und Vorverkaufsstellen<br />
Bremen, Bremerhaven und Oldenburg,<br />
Theater, Museen, Konzerthäuser und<br />
-büros, Ticket-Service-Center, Hotels, Abonnementvertrieb,<br />
Fach-Zeitschriften handel Bremen,<br />
Bremerhaven und Oldenburg<br />
Bezugspreis Einzelpreis 3,10 Euro<br />
Jahresabonnement 15,00 Euro<br />
Auflage 10.000 Exemplare<br />
Erscheinungsweise zweimonatlich<br />
Nächste Ausgabe 15. September 2009<br />
Redaktionsschluss 15. August 2009<br />
ISSN-Nr. 1618-0852<br />
Titelmotiv Patricia Kopatchinskaja<br />
Foto: Marco Borggreve, Amsterdam<br />
<strong>Die</strong>se Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge<br />
sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck,<br />
auch aus zugsweise, nur mit Ge neh migung des<br />
Herausge bers. Bei Veröffent lichung wird nur presserechtlich<br />
Verant wor tung übernommen. Für unverlangt<br />
eingesandte Manuskripte und Fotos keine<br />
Gewähr. Nament lich gekennzeichnete Beiträge<br />
geben die Meinung des Ver fassers, nicht unbedingt<br />
die des Herausgebers wieder.