Die „Marie Antoinette“ - Roland Verlag GmbH
Die „Marie Antoinette“ - Roland Verlag GmbH
Die „Marie Antoinette“ - Roland Verlag GmbH
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Sol Gabetta, Foto: Marco Borggreve Philippe Herreweghe, Foto: Michel Garnier Rinaldo Alessandrini<br />
Ein feudales Trio<br />
Junge Stars für Beethovens Tripelkonzert<br />
Sol Gabetta, in Bremen schon längst „heimische“<br />
Cellistin, hat sich orchestraler<br />
Rückendeckung versichert, nämlich des<br />
Kammerorchesters Basel, das erst kürzlich<br />
Cecilia Bartoli bei ihrem Glocke-Gastspiel<br />
kompetent begleitet hat. Gabettas Partner<br />
bei der Wiedergabe von Beethovens Tripelkonzert<br />
sind Patricia Kopatchinskaja und<br />
Dejan Lazic. <strong>Die</strong> moldawische Geigerin,<br />
beim Musikfest Bremen 2006 ausgezeichnet<br />
mit dem Förderpreis Deutschlandfunk,<br />
war zuletzt vor zwei Jahren mit ihren Eltern<br />
als Musikerkollegen hier. Der Kroate<br />
Dejan Lazic ist ein Pianist von hoher Reputation,<br />
die er sich bei renommierten Orchestern<br />
und als Kammermusiker erworben<br />
hat.<br />
Neben dem Tripelkonzert erklingt Beethovens<br />
Siebte Sinfonie, ein großartiges<br />
Werk, das Richard Wagner als „Apotheose<br />
des Tanzes“ bezeichnete. Dirigent des<br />
Abends ist der Mailänder Giovanni Antonini,<br />
der viele herausragende Orchester wie<br />
<strong>Die</strong> Deutsche Kammerphilharmonie Bremen<br />
und Aufführungen an der Scala geleitet<br />
hat. Mit dem Kammerorchester Basel<br />
arbeitet er gerade an der Einspielung aller<br />
Beethoven-Sinfonien auf CD.<br />
10. September, 20 Uhr,<br />
Stadttheater Bremerhaven<br />
Beethovens Botschaft<br />
Missa solemnis mit Philippe Herreweghe<br />
„Von Herzen – möge es wieder – zu Herzen<br />
gehen“ überschrieb Ludwig van Beethoven<br />
das Autograph des Kyrie seiner Missa<br />
solemnis. <strong>Die</strong>se berührende Botschaft<br />
fehlt allerdings auf allen anderen handschriftlichen<br />
Quellen, ist also nicht an die<br />
Menschheit gerichtet, sondern an den ihm<br />
freundschaftlich verbundenen Erzherzog<br />
Rudolph, gedacht zu dessen Inthronisation<br />
zum Erzbischof der mährischen Stadt Olmütz.<br />
Aber zu diesem Ereignis wurde die<br />
Messe nicht fertig, denn Beethovens Vertonung<br />
des Liturgie-Textes wuchs sich mehr<br />
und mehr aus, weitete Gedanken und<br />
Empfindungen, die über das Maß einer für<br />
den Gottesdienst geeigneten Messe weit<br />
hinaus gingen.<br />
Jedenfalls bezeichnete Beethoven seine<br />
festliche Messe als sein „bestes Werk“. Und<br />
diese Größe sollte sich bei jeder Aufführung<br />
widerspiegeln. Das wird ohne Zweifel<br />
in Verden geschehen, denn Garant hierfür<br />
ist Philippe Herreweghe, der bei jedem<br />
seiner früheren Musikfest-Konzerte starken<br />
Eindruck hinterlassen hat. Aufgeboten<br />
für dieses Großereignis werden neben sorgfältig<br />
ausgewählten Solisten das Orchestre<br />
des Champs-Élysées, das Collegium Vocale<br />
Gent und der Coro dell’Academia Chigiana.<br />
25. August, 20 Uhr, Dom zu Verden<br />
MUSIKFEST BREMEN 39<br />
Marias Schmerzen<br />
Vertonungen von Scarlatti und Pergolesi<br />
Das Programm des erstmals beim Musikfest<br />
Bremen auftretenden Concerto Italiano<br />
bestimmen gleich zwei bedeutende<br />
Vertonungen des „Stabat mater“. <strong>Die</strong> aus<br />
dem Mittelalter stammende Sequenz war<br />
zum Gedächtnis der Schmerzen Marias unter<br />
dem Kreuz Jesu Jahrhunderte lang sowohl<br />
als Passions- wie als Kirchenlied sehr<br />
beliebt und forderte ungewöhnlich viele<br />
Meister zu Kompositionen heraus. Das<br />
„Stabat mater“ von Giovanni Battista Pergolesi<br />
(1710-1736) zeichnet sich durch melodischen<br />
Reichtum und elegante Deklamation<br />
aus. <strong>Die</strong> nicht minder berühmte<br />
Vertonung durch Domenico Scarlatti (1685-<br />
1757) gehört zu seinen herausragenden<br />
Chorwerken – in Bezug auf die Besetzung,<br />
die freie melodische Behandlung des tradierten<br />
Textes und das Gespür für dramaturgische<br />
Effekte.<br />
Dirigent Rinaldo Alessandrini, eine weltweit<br />
gefragte Kapazität, und das von ihm<br />
gegründete Concerto Italiano zählen zu<br />
den kompetentesten Interpreten der geistlichen<br />
Vokalmusik des 17. und 18. Jahrhunderts.<br />
Solisten sind die besonders für<br />
diesen Stil gelobte Sopranistin Gemma<br />
Bertagnolli und die Altistin Sara Mingardo.<br />
7. September, 20 Uhr,<br />
St. Laurentius-Kirche Langförden