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Meisterwerke im J. Paul Getty Museum - Illuminierte Handschriften

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13 PsalterWürzburg, ca. 1240-1250192 Blatt, 22,6 x 15,7 cmMs. Ludwig VIII 2; 83.MK.93Tafeln: Kalenderblatt für Juli, Fol. 4Verzierte Initiale 5 mit Greif undReiter, Fol. 76Siehe S. 38-39Im Laufe des 13. Jahrhunderts entwickelte sich der illuminierte Psalter, besondersin Deutschland, Flandern, Frankreich und England, zu dem am aufwendigstengeschmückten Buch. Dieser Psalter wurde in Würzburg um die Mitte des13. Jahrhunderts von Künstlern angefertigt, die in einer engen Beziehung zumMaler der vorangehenden Miniatur standen. Sie müssen einander gekannt undgelegentlich zusammengearbeitet haben. Dieses Buch wurde von vorne bis hintenmit einer ganzen Reihe religiöser Sujets und verspielter Verzierungen dekoriert.Das Buch beginnt mit einem Kalender, der die Namenstage und die anderen,<strong>im</strong> Laufe des Kirchenjahres begangenen Feiertage aufführt. Der Kalender ist mitBildnissen der kleinen Propheten des Alten Testaments illustriert, Nahum ist aufdem Juli-Blatt abgebildet (Fol. 4). Er hält eine seiner Schriftrollen: "Ich habe dichgedemütigt und will dich nicht weiter erniedrigen." (Nahum 1,12).Um das Rezitieren der Psalmen während der über die Woche verteilten Andachtenzu erleichtern, sind die Psalmen in insgesamt zehn Abschnitte unterteilt. GanzseitigeMiniaturen mit Sujets sowohl aus dem Alten als auch aus dem Neuen Testament gehenPsalm 1 voraus, andere präludieren Psalm 51 und Psalm 101. Der Illuminator leitetedie sieben übrigen Abschnitte mit großen verzierten und bewohnten Initialen ein,von denen letztere besonders phantasievoll gestaltet wurden. In dem hier abgebildetenBeispiel wurde die Initiale S in einen Greif verwandelt, auf dem ein leicht bekleideterJüngling reitet. Um beide winden sich Blattwerk und andere Tiere. Die Worte Salvumme fac sind der Anfang von Psalm 68 ("Rette mich, Gott, die Wasser reichen mir bisan die Kehle...").Oftmals sind die Namen der Illuminatoren und Auftraggeber selbst der kostbarstenmittelalterlichen <strong>Handschriften</strong> unbekannt. Vor allem die Künstler signierten nurselten ihre Werke. Wir wissen, daß dieses Buch in Würzburg entstand, einerseits dankliturgischer Hinweise <strong>im</strong> Text und andererseits aufgrund auffallender Gemeinsamkeitenmit der Illumination einer Bibel, die <strong>im</strong> Jahre 1246 in Würzburg geschaffen wurde.Einer der Maler des letzteren Werks signierte eine Dedikationsminiatur in jenemBuch: Hainricus pictor (Heinrich der Maler). Die Illuminatoren dieses Psalters undder präludierenden Miniaturen, zwei der besten aus Würzburg, waren zweifelsohnemit Heinrich bekannt, dennoch blieben uns ihre Namen verborgen.TK40 ILLUMINIERTE HANDSCHRIFTEN

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