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Subsidiarität - Münchner Trichter

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Diese Leitlinien unterstreichen auch die NotwendigkeitBedingungen zu schaffen, die Bürger_innen aktive undgleichberechtigte Teilhabe am kulturellen Leben ermöglichen.Das Recht auf kulturelle Teilhabe ist tatsächlich einallgemeines Menschenrecht, anerkannt 1948 in der „UniversalDeclaration of Human Rights” (Allgemeine Erklärungder Menschenrechte) und 1966 in der„International Convention on Economic, Social and CulturalRights” (Internationalen Pakt über wirtschaftliche,soziale und kulturelle Rechte [UNO-Pakt I]), das Politikbeeinflussen und öffentliche sowie private Akteure füreine Beteiligung am kulturellen Leben gewinnen soll.Handlungsempfehlungen an die lokale Kulturpolitik zurStärkung dieser Beteiligungen wurden 2007 im „Guide toCitizen Partizipation in Local Cultural Policy Developmentfor Europeen Cities” (Anleitung zur bürgerschaftlichenBeteiligung in der lokalen Kulturpolitikentwicklungeuropäischer Städte) formuliert, als bis heute gültiges Ergebniseines europäischen Projekts.Die Verbindung zwischen Partizipation und <strong>Subsidiarität</strong>wird auch gestärkt, indem beide Prinzipien als innere Kulturwertebetrachtet werden – ähnlich dem Kernaspektevon Kultur, die ihr einen grundlegenden Platz in Bezugauf die Menschenwürde gibt, anstatt diese als Ressourcezur Verwirklichung wirtschaftlicher und sozialer Ziele zuverstehen. Eduard Delgdo, der Gründer von „Interarts”meint: „Eine besondere Qualität liegt in kulturellen Prozessen,die durch deren Protagonisten bestimmt werden;in denen weder Wirtschaftler noch Mäzene oder Verwalterüber Inhalt und Struktur entscheiden … . Politik,deren Aufgabe die Förderung von Autonomie ist, nichtvon Abhängigkeit … beinhaltet von Kunstschaffendenverantwortete Projekte und lädt ein zu Risiko und Herausforderung… . In dieser Politik ist Autonomie verbundenmit <strong>Subsidiarität</strong> und führt zu Systemen von Dezentralisierung,Übertragung und Vielfalt. (Eduard Delgado,2Cultural Planning vs. Arts Values”, 2000)Der aktuelle ökonomische und politische Kontext in Spanienstellt besondere Herausforderungen an Dezentralisierungund Partizipation, wie wir sie bisher kennen. Aufder einen Seite führt der Trend zur Reduzierung des öffentlichenDefizits zu einer Reduzierung des Engagementsfür das kulturelle Leben, wobei einigeRegionalverwaltungen eine Rezentralisierung der Verantwortungauf der nationalen Ebene favorisieren. Auf deranderen Seite wird es für einige Akteure in der Zivilgesellschaft,die bisher traditionell eine Schlüsselrolle bei derkulturellen Teilhabe gespielt haben, zunehmend schwierig,öffentliche oder private Förderung für ihre Aktivitätenzu erhalten. Auch wenn neue Formen der Beteiligungentstehen (bspw. crowdfounding oder crowdsourcing etc.)sind die Zeiten tatsächlich schwierig – eine gute Zeit unsereHandlungsmöglichkeiten zu überdenken, unter Beibehaltungder Bedeutung von Partizipation undDezentralisierung im kulturellen Leben.Barcelona, Februar 2013

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