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M Maas - Mylius - der Landesbibliothek Oldenburg

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442 Martens<br />

Martens, Martin Bernhard, Chronist,<br />

* 13. 6. 1748 Jever, f 3. 5. 1809 Jever.<br />

M., <strong>der</strong> einer angesehenen jeverschen Familie<br />

entstammte, war <strong>der</strong> einzige Sohn<br />

des Kaufmanns Christoph Martens (1717? -<br />

13. 3. 1792) und dessen Ehefrau Eimerica<br />

Catharina geb. Claßen. Er besuchte das<br />

Gymnasium in Jever und studierte von<br />

1768 bis 1771 Jura an <strong>der</strong> Universität Jena.<br />

Da er keine <strong>der</strong> vorgeschriebenen Eingangsprüfungen<br />

ablegte, blieb ihm <strong>der</strong><br />

Staatsdienst versperrt. Er fand jedoch Gönner,<br />

die ihm die Stelle eines Feldwebels<br />

bei <strong>der</strong> Garnison in Jever verschafften. M.,<br />

<strong>der</strong> von den meisten Dienstpflichten befreit<br />

wurde, hatte nun genügend Zeit für<br />

seine historischen und heimatkundlichen<br />

Forschungen. Mit immensem Fleiß trug er<br />

umfangreiches Material zu allen möglichen<br />

Aspekten <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> Herrschaft<br />

und <strong>der</strong> Stadt Jever zusammen, kam<br />

aber über die bloße Sammlung und Kompilation<br />

nicht hinaus. Im Druck erschien lediglich<br />

1783 sein „Jeversches Prediger-Gedächtnis",<br />

daneben schrieb und redigierte<br />

er auch mehrere Jahre den Jeverschen<br />

Staatskalen<strong>der</strong>. Seine umfangreiche „Historisch-geographische<br />

Beschreibung <strong>der</strong><br />

Stadt und Herrschaft Jever" wurde erst<br />

1896 in einer von -► J. G. S. Braunsdorf<br />

(1752-1825) gekürzten und bearbeiteten<br />

Fassung veröffentlicht und zunächst<br />

fälschlich Braunsdorff zugeschrieben. Von<br />

M.s zahlreichen Schriften und Aufzeichnungen<br />

sind nur einzelne Reste erhalten,<br />

da sein schriftlicher Nachlaß nach seinem<br />

Tode nach Gewicht als Altpapier verkauft<br />

wurde.<br />

W:<br />

Restnachlaß in <strong>der</strong> Bibliothek des Mariengym-<br />

nasiums Jever; Jeversches Prediger-Gedächtnis<br />

o<strong>der</strong> Verzeichnis <strong>der</strong> Prediger seit <strong>der</strong> Reformation<br />

nebst einem Verzeichnis aller Schullehrer<br />

. . ., Aurich 1783; Magister Braunsdorfs,<br />

Predigers zu Waddewarden, Gesammelte<br />

Nachrichten zur geographischen Beschreibung<br />

<strong>der</strong> Herrschaft Jever, hg. von F. W. Rie-<br />

mann, Jever 1896.<br />

L:<br />

Wilhelm Tiarks, Beiträge zur Specialgeschichte<br />

Jeverlands, Jever 1853; Georg Sello,<br />

Die territoriale Entwickelung des Herzogtums<br />

<strong>Oldenburg</strong>, Göttingen 1917, Reprint Osnabrück<br />

1975; Georg Janssen - Sillenstede, Martin<br />

Bernhard Martens, in: OJb, 26, 1919/20, S.<br />

354-357 (W); Wolfgang Büsing, Vier jeversche<br />

Studenten-Stammbücher, in: OFK, 16, 1974,<br />

S. 87-118; Bernhard Schönbohm (Hg.), Bekannte<br />

und berühmte Jeverlän<strong>der</strong>, Jever 1981.<br />

Hans Friedl<br />

Mauskopf, Johann Conrad, s. Musculus<br />

Mayer, Karl-August, Dr. phil., Gymnasiallehrer<br />

und Schriftsteller, * 8. 7. 1808 Eisenberg/Rheinpfalz,<br />

f 16. 10. 1894 Karlsruhe.<br />

Der Sohn des Eisenberger Hüttenwerksverwalters<br />

Mayer und dessen Ehefrau<br />

Luise geb. Köster (i 1818) wuchs im Hunsrück<br />

auf, wo <strong>der</strong> Vater seit 1810 die Asba-<br />

cher Hütten- und Hammerwerke <strong>der</strong> Gebrü<strong>der</strong><br />

Stumm verwaltete. Er besuchte von<br />

1819 bis 1827 das Gymnasium in Kreuznach<br />

und begann dann auf Wunsch des Vaters<br />

an <strong>der</strong> Universität Heidelberg ein Studium<br />

<strong>der</strong> Berg- und Hüttenwissenschaften.<br />

Schon bald wechselte er freilich zu<br />

den philologischen Fächern und hörte beson<strong>der</strong>s<br />

bei dem Historiker -► Friedrich<br />

Christoph Schlosser (1766-1861); in Heidelberg<br />

wurde M. auch Mitglied <strong>der</strong> Burschenschaft.<br />

Von 1830 bis 1832 studierte er<br />

an den Universitäten Bonn und Berlin. Es<br />

folgten zunächst einige Jahre als Hauslehrer<br />

in Lausanne, wo sich M. in <strong>der</strong> französischen<br />

Sprache vervollkommnete, und in<br />

Neapel. Schon in Italien entstanden Aufzeichnungen,<br />

die später die Grundlage für<br />

sein bekanntestes Buch „Neapel und die<br />

Neapolitaner" (1840/42) bildeten, das,<br />

weit entfernt davon ein Nacherlebnis<br />

goethischer Empfindungen zu sein, durch<br />

die zeitgemäße realistische Darstellung<br />

beeindruckte. Nach seiner Rückkehr nach<br />

Deutschland legte er 1835 in Bonn das<br />

Staatsexamen ab und promovierte. Von<br />

1836 bis 1839 war er als Realschullehrer in<br />

Elberfeld und Aachen tätig. Pfingsten 1839<br />

wechselte er nach <strong>Oldenburg</strong>, wo er am<br />

Gymnasium, an <strong>der</strong> Militärschule und an<br />

<strong>der</strong> Cäcilienschule unterrichtete. In <strong>Oldenburg</strong><br />

stieß er auf einen Kreis literarisch<br />

interessierter Gesinnungsgenossen und<br />

stand in regem Gedankenaustausch mit -►<br />

Julius Mosen (1803-1867), - Adolf Stahr<br />

(1805-1876) und — Theodor von Kobbe<br />

(1798-1845). M. war neben Stahr 1839 <strong>der</strong><br />

eigentliche Grün<strong>der</strong>vater des Literarischgeselligen<br />

Vereins, dem er bis 1851 angehörte.<br />

Er veröffentlichte zahlreiche Aufsätze<br />

in verschiedenen Zeitschriften, so<br />

u. a. in Kobbes Humoristischen Blättern, in<br />

Ruges Deutschen Jahrbüchern und in dem<br />

vom Chamisso und Schwan herausgegebenen<br />

Musenalmanach. 1851 wechselte er im<br />

Tausch mit — Adolf Laun (1808-1881) an<br />

die Höhere Bürgerschule in Mannheim

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