M Maas - Mylius - der Landesbibliothek Oldenburg
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nen, bemühte er sich um eine Anstellung<br />
als Lehrer in Leipzig, die er 1883 auch erhielt.<br />
Er ließ sich wie<strong>der</strong> zeitweise beurlauben<br />
und studierte von 1882 bis 1884 sowie<br />
von 1889 bis 1890 Mathematik, Naturwissenschaften,<br />
Pädagogik und Nationalökonomie<br />
an <strong>der</strong> Universität Leipzig, an <strong>der</strong><br />
er im November 1891 zum Dr. phil. promovierte.<br />
Im Oktober 1892 legte er auch die<br />
staatliche Prüfung für das Lehramt an höheren<br />
Schulen ab. In den folgenden Jahren<br />
machte er rasch Karriere. 1894 wurde<br />
er Direktor <strong>der</strong> Volksschule in Johanngeor-<br />
genstadt und übernahm 1897 als Direktor<br />
die Leitung <strong>der</strong> mittleren Bürgerschule<br />
und <strong>der</strong> städtischen Fortbildungsschule in<br />
Döbeln.<br />
Als kompetenter und ausgewiesener Fachmann<br />
wurde er im Oktober 1904 nach<br />
<strong>Oldenburg</strong> berufen, um hier das Fortbildungsschulwesen<br />
nach dem Vorbild <strong>der</strong><br />
als musterhaft geltenden sächsischen<br />
Fachschulen auszubauen. Am 1. 5. 1905<br />
wurde er Direktor <strong>der</strong> neugegründeten<br />
städtischen Berufsschulen, die er bis 1921<br />
leitete. Seit Ostern 1910 war er daneben<br />
auch Referent für das Berufsschulwesen im<br />
Staatsministerium. Der wachsende Arbeitsumfang<br />
dieses Referats veranlaßte die<br />
Regierung, M. am 1. 4. 1921 zum hauptamtlichen<br />
Gewerbeoberschulrat und Leiter<br />
des Dezernats für das Berufsschulwesen<br />
im Ministerium <strong>der</strong> sozialen Fürsorge<br />
zu ernennen. Er konnte sich nun mit voller<br />
Kraft <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> oldenburgi-<br />
Meier 445<br />
schen Berufsschulen zuwenden, die er im<br />
Laufe seiner langen Tätigkeit von Grund<br />
auf aufbaute und entscheidend prägte. Er<br />
bestimmte aber nicht nur die Entwicklung<br />
innerhalb <strong>der</strong> Region, son<strong>der</strong>n beeinflußte<br />
- neben Georg Kerschensteiner (1854-<br />
1932) - durch seine zahlreichen Veröffentlichung<br />
auch den Ausbau des deutschen Beruf<br />
sschulsystems.<br />
M. war seit 1884 verheiratet mit Mathilde<br />
Therese Helene geb. Cassuhn (5. 3. 1869 -<br />
9. 8. 1938); <strong>der</strong> Ehe entstammten zwei<br />
Töchter und ein Sohn.<br />
W:<br />
Der Einfluß Montaigne's auf die pädagogischen<br />
Ansichten von John Locke (Diss. phil.<br />
Leipzig), Leipzig 1901; Die Aufgabe und Einrichtung<br />
<strong>der</strong> Fortbildungsschule, Dresden<br />
1901; Fortbildungsschulkunde. Handbuch für<br />
Fortbildungsschullehrer, Dresden 1903, 1912“;<br />
Der Lehrplan <strong>der</strong> Fortbildungsschule zu Döbeln,<br />
Dresden 1904; Über Sprachstörungen,<br />
Dresden 1904; Die Unterrichtspraxis <strong>der</strong> Fortbildungsschule,<br />
2 Bde., Leipzig 1906, 1916/172,<br />
1921/233; Die Unterrichtspraxis <strong>der</strong> Fortbildungsschule,<br />
Bd. 2-10, Leipzig 1908-1911;<br />
Volksschule und gewerbliche Arbeit, in: Aus<br />
dem <strong>Oldenburg</strong>ischen Volksschulwesen.<br />
Denkschrift zur <strong>Oldenburg</strong>ischen Volksschul-<br />
woche 1925, Delmenhorst 1925, S. 32-40.<br />
L:<br />
Dr. Ebeling (Hg.), Festschrift aus Anlaß des<br />
50jährigen Bestehens <strong>der</strong> gewerblichen Berufsschule<br />
<strong>Oldenburg</strong>, <strong>Oldenburg</strong> 1955; Klaus<br />
Hartmann, Die Entwicklung des Berufsschulwesens<br />
in <strong>Oldenburg</strong>, Diplomarbeit Hamburg<br />
1958, Typoskript; Heinrich Rasche, Die Entwicklung<br />
des Berufs-, Berufsfachschul- und<br />
Fachschulwesens im Lande <strong>Oldenburg</strong> von<br />
den Anfängen bis zur Gegenwart, Diss. phil.<br />
Münster 1951, Typoskript.<br />
Hans Friedl<br />
Meier, H erm ann Diedrich, Präsident des<br />
Deutschen (Unterweser-) Arbeitervereins,<br />
* 25. 4. 1830 Westerende, ¥ nach 1875.<br />
Der Sohn eines Arbeiters wurde Lehrer<br />
und war als solcher 1860 in Bremen tätig,<br />
wo er in diesem Jahr das Bürgerrecht erhielt,<br />
und danach in Wremen. Als es im Februar<br />
1867 in Bremerhaven zu einem<br />
Streik <strong>der</strong> Schiffszimmerer kam, bot er sich<br />
als Vermittler an. Er wurde dadurch auf<br />
die Lage <strong>der</strong> Arbeiter im Unterweserraum<br />
aufmerksam und gründete ab Mai 1867 an<br />
vielen Orten bei<strong>der</strong>seits <strong>der</strong> Weser Arbeiter-Gemeinden,<br />
die recht erfolgreich wa-