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M Maas - Mylius - der Landesbibliothek Oldenburg

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466 Michaelis<br />

zweiter Ehe Sophia Clara geb. Erpbrock-<br />

hausen (f 1692), die Witwe des Regierungsrats<br />

Franz Johann von Langen.<br />

L:<br />

<strong>Oldenburg</strong>ische Blätter, 15. 11. 1836, S. 362-<br />

363 (W, L).<br />

Wilhelm Friedrich Meyer<br />

Michaelis, Laurentius (Namenszusatz:<br />

Bremensis; nach Erhalt des Kirchlehens<br />

Hohenkirchen 1557: Altedianus), Sekretär<br />

des Fräulein Maria von Jever, Kartograph,<br />

* ? Bremen, f 30. 5. 1584 Jever.<br />

M. war ein Sohn des Magisters Martin Michaelis,<br />

<strong>der</strong> zunächst als Stadtschreiber in<br />

Bremen, später im Dienst des Fräulein -*•<br />

Maria von Jever (1500-1575) tätig gewesen<br />

war. M. selbst wurde nach dem Jurastudium<br />

und einer Beschäftigung bei <strong>der</strong> kaiserlichen<br />

Kanzlei 1549 von Fräulein Maria<br />

abgefor<strong>der</strong>t und am 10. 9. 1552 mit <strong>der</strong><br />

Stellung eines Schreibers betraut. Auf das<br />

ihm übertragene Pfarrlehen von Hohenkirchen<br />

verzichtete er später und erhielt dafür<br />

Landbesitz in Horum und freie Wohnung<br />

in <strong>der</strong> Münze zu Jever. Etliche von<br />

M. gefertigte Notariatsakte und von ihm<br />

beglaubigte Urkunden, darunter das<br />

Stadtrechtsprivileg für Jever (1572) und<br />

das Testament Fräulein Marias (1573), sind<br />

erhalten. Er sammelte Bücher und Schriften<br />

und versuchte sich in geschichtlichen<br />

Darstellungen (Reimchronik). Von beson<strong>der</strong>em<br />

Wert sind seine Landkartenentwürfe,<br />

insbeson<strong>der</strong>e 1. „Frisiae orientalis<br />

nova et exacta descriptio", Kupferstich<br />

1579, die auch das Jeverland umfaßt und<br />

1593 bei Gerhard de Jode in Antwerpen<br />

erschien; 2. „<strong>Oldenburg</strong> comit.", Kupferstich,<br />

die Grafschaft <strong>Oldenburg</strong> mit Teilen<br />

benachbarter Gebiete darstellend, veröffentlicht<br />

von Abraham Ortelius in seinem<br />

Atlas „Theatrum Orbis Terrarum, Addita-<br />

mentum III", Antwerpen 1584. Sie ist die<br />

erste gedruckte Landkarte von <strong>Oldenburg</strong>.<br />

L:<br />

Georg Sello, Die oldenburgische Kartographie<br />

bis zum Ende des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts, in: Deutsche<br />

Geographische Blätter, 18, 1895, S. 354-<br />

363; <strong>der</strong>s., Östringen und Rüstringen, <strong>Oldenburg</strong><br />

1928, S. 179-181; Walter Behrmann, Die<br />

Entwicklung des Kartenbildes <strong>Oldenburg</strong>s<br />

und seiner Küste, in: OJb, 17, 1909, S. 122-124;<br />

Hans Harms, Wege oldenburgischer Kartographie,<br />

<strong>Oldenburg</strong> 1990.<br />

Hans Harms<br />

Minssen, Johann Friedrich, Dr. phil., Lehrer,<br />

* 24. 7. 1823 Jever, Ï 26. 8. 1901 Versailles.<br />

Der Sohn des Lehrers Friedrich Bernhard<br />

Minssen (19. 8. 1785 - 10. 5. 1844) und dessen<br />

zweiter Ehefrau Wilhelmine geb. Peters<br />

(4. 5. 1800 - 6. 8. 1834) besuchte das<br />

Gymnasium in Jever und studierte von<br />

1842 bis 1845 Theologie und Philologie an<br />

den Universitäten Jena und Berlin. Nach<br />

dem ersten theologischen Examen, das er<br />

1846 in <strong>Oldenburg</strong> ablegte, hielt sich <strong>der</strong><br />

sprachenbegabte M. auf Anraten des mit<br />

ihm entfernt verwandten -► H. G. Ehrentraut<br />

(1798-1866) über drei Monate im Saterland<br />

auf und erforschte - als erster auf<br />

wissenschaftlicher Basis - die saterfriesi-<br />

sche Sprache. Die Ergebnisse seiner Untersuchungen<br />

veröffentlichte er 1849 und<br />

1854 im Friesischen Archiv und promovierte<br />

mit ihnen 1865 in Jena. 1847 ging<br />

M. nach Frankreich, um seine französischen<br />

Sprachkenntnisse zu vervollkommnen.<br />

Kurze Zeit später entschloß er sich,<br />

das Pfarramt aufzugeben und als Deutschlehrer<br />

in Frankreich zu bleiben. Nach Zusatzprüfungen<br />

an <strong>der</strong> Sorbonne war er zunächst<br />

an den Gymnasien in Limoges und<br />

Nantes tätig und erhielt 1851 eine Stelle<br />

am Lycée Hoche in Versailles. 1863 wurde<br />

er zusätzlich Deutschlehrer an <strong>der</strong> Militärschule<br />

Saint-Cyr. 1885 trat er in den Ruhestand,<br />

war aber noch bis 1898 als Hilfslehrer<br />

in Saint-Cyr beschäftigt. M. übersetzte<br />

zahlreiche deutsche Bücher ins Französische,<br />

verfaßte im Auftrag <strong>der</strong> französischen<br />

Regierung eine Studie über den<br />

deutschen Mittel- und Hochschulunterricht<br />

und gab u. a. zwei deutsch-französische<br />

Wörterbücher zu den Militärwissenschaften<br />

heraus. Für seine Verdienste<br />

wurde er zum Ritter (1875) und Offizier<br />

(1894) <strong>der</strong> Ehrenlegion ernannt.<br />

M. war seit dem 21. 4. 1851 verheiratet mit<br />

Margaret Syms geb. Higgins (28. 9. 1827 -<br />

31. 12. 1913), <strong>der</strong> Tochter des westindischen<br />

Pflanzers Isaac H. und <strong>der</strong> Margaret<br />

geb. Syms; das Ehepaar hatte sechs Söhne<br />

und zwei Töchter.<br />

W:<br />

Vergleichende Darstellung <strong>der</strong> Laut- und Flexionsverhältnisse<br />

<strong>der</strong> noch lebenden neufriesischen<br />

Mundarten und ihres Verhältnisses zum<br />

Altfriesischen, in: Friesisches Archiv, I, 1849,<br />

S. 165-276; Mitteilungen aus dem Saterlande,<br />

ebd., II, 1854, S. 135-227; Études sur l'instruction<br />

secondaire et supérieure en Allemagne,

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