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M Maas - Mylius - der Landesbibliothek Oldenburg

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che Lie<strong>der</strong>. Die Beschäftigung mit <strong>der</strong><br />

Musik alter Meister führte zur Wie<strong>der</strong>belebung<br />

<strong>der</strong> barocken Suitenform durch M.<br />

Eines dieser Werke trägt den Titel „Suite<br />

über ein deutsches Volkslied"; Thema <strong>der</strong><br />

Komposition ist die von <strong>der</strong> oldenburgi-<br />

schen Großherzogin -► Cäcilie (1807-1844)<br />

komponierte Melodie zur späteren Volkshymne<br />

„Heil Dir, o <strong>Oldenburg</strong>". Zwei<br />

Symphonien und eine Oper blieben unveröffentlicht.<br />

Sein Stil war stark von Mendelssohn<br />

beeinflußt, er stand entschieden<br />

auf <strong>der</strong> Seite <strong>der</strong> Wagnergegner. Auch als<br />

Musikschriftsteller vertrat er eine konservative<br />

Richtung.<br />

M. war seit dem 9. 4. 1861 verheiratet mit<br />

<strong>der</strong> Offizierstochter Amalie geb. von Con-<br />

rady (* 9. 5. 1817); die Ehe blieb kin<strong>der</strong>los.<br />

Von seinen vier Geschwistern wurde Karl<br />

(4. 1. 1821 - 17. 7. 1896) später Professor<br />

am Gymnasium in <strong>Oldenburg</strong>.<br />

W:<br />

Nachlaß in <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>sächsischen Staats- und<br />

Universitätsbibliothek Göttingen; Des einigen<br />

Deutschen Reiches Musikzustände, <strong>Oldenburg</strong><br />

1872; Kulturgeschichtliche Briefe über<br />

deutsche Tonkunst, <strong>Oldenburg</strong> 1873; Ein Ju ­<br />

gendleben, 2 Bde., Gotha 1874; Mozart. Ein<br />

Künstlerleben, Berlin und Leipzig 1883; Die<br />

Deutsche Tonkunst. Eine kulturgeschichtliche<br />

Charakterskizze, Leipzig 1888.<br />

L:<br />

Robert Eitner, Ludwig Meinardus, in: Biographisches<br />

Jahrbuch und Deutscher Nekrolog,<br />

Berlin 1897; Christa Kleinschmidt, Ludwig<br />

Meinardus (1827-1896). Ein Beitrag zur Geschichte<br />

<strong>der</strong> ausgehenden musikalischen Romantik,<br />

Wilhelmshaven 1985 (W, L); Ingo Has-<br />

hagen, Ludwig Meinardus - Komponist und<br />

Musikschriftsteller, in: (Jeverscher) Historien-<br />

Kalen<strong>der</strong>, 150, 1987, S. 56-62.<br />

Christa Kleinschmidt<br />

Meinen, Johann Dietrich H einrich, Mittelschuldirektor,<br />

* 17. 5. 1867 Westerstede,<br />

¥ 16. 3. 1946 <strong>Oldenburg</strong>.<br />

M., Sohn des Bäckermeisters Friedrich Wilhelm<br />

Meinen aus Westerstede, besuchte<br />

von 1882 bis 1886 das evangelische Lehrerseminar<br />

in <strong>Oldenburg</strong> und trat 1886 nach<br />

Bestehen <strong>der</strong> ersten Volksschullehrerprü-<br />

fung seine erste Lehrerstelle in Drielake<br />

an. 1888 wechselte er in den Schuldienst<br />

<strong>der</strong> Residenzstadt <strong>Oldenburg</strong> über, wo er<br />

seit 1897 an <strong>der</strong> Stadt(Volks)knabenschule<br />

unterrichtete. 1910/11 ließ er sich für ein<br />

Jahr zum Sprachstudium in England beur­<br />

Meinen 447<br />

lauben. 1912 legte M. die Mittelschulleh-<br />

rerprüfung ab und erwarb die Fakultas für<br />

den Englischunterricht. Die Freizeit des<br />

Junggesellen gehörte jahrzehntelang dem<br />

Männergesangverein „Lie<strong>der</strong>kranz". 1919<br />

wurde M. Rektor <strong>der</strong> Stadtknabenschule<br />

B, die 1924 in eine Knabenmittelschule<br />

umgewandelt wurde.<br />

Seit 1902 gehörte M. dem Vorstand des<br />

<strong>Oldenburg</strong>ischen Landeslehrervereins<br />

(OLLV) an. 1919 wurde er zu dessen Vorsitzenden<br />

gewählt und leitete ihn bis 1933.<br />

M. war ein energischer Interessenvertreter<br />

<strong>der</strong> Volksschullehrer, <strong>der</strong> gleichwohl wegen<br />

seiner Fähigkeiten zum Ausgleich von<br />

allen Seiten geschätzt wurde. Angesichts<br />

<strong>der</strong> Sperrminorität des Zentrums im Landtag<br />

gelang es ihm jedoch nicht, die vom<br />

OLLV vertretenen Schulreformbestrebungen<br />

durchzusetzen, z. B. we<strong>der</strong> ein System<br />

kollegialer Schulleitung noch die angestrebte<br />

Lehrerkammer. Einen gewissen<br />

„Reformausgleich" bot das von M. jahrelang<br />

geleitete Schulmuseum des OLLV mit<br />

seiner Lehrerbücherei und einer ständigen<br />

Ausstellung von Lehrmitteln und Schulein-<br />

richtungsgegenständen. Beson<strong>der</strong>s bedrückend<br />

war für M., daß <strong>der</strong> OLLV trotz<br />

aller öffentlichkeitswirksamen Protestveranstaltungen<br />

und Landtagseingaben 1931/<br />

32 den „Schulabbau", d. h. die Schließung<br />

von Schulen, Erhöhung <strong>der</strong> Klassenfrequenzen<br />

und Kürzungen von Lehrergehältern,<br />

nicht verhin<strong>der</strong>n konnte. Nach <strong>der</strong><br />

Regierungsübernahme <strong>der</strong> Nationalsozialisten<br />

1932 bekämpfte M., <strong>der</strong> politisch die<br />

Liberalen unterstützte, innerhalb und<br />

außerhalb des OLLV die NS-Schulpolitik<br />

erfolgreich, immerhin glückte es Ende<br />

1932 noch, bei politisch hart umkämpften<br />

Vorstandswahlen die Zahl <strong>der</strong> NS-Stim-<br />

men auf rund 15 % zu begrenzen. Erst im<br />

Rahmen <strong>der</strong> nationalsozialistischen<br />

Gleichschaltungspolitik lösten NS-Mitglie-<br />

<strong>der</strong> im OLLV M. und den ihn unterstützenden<br />

Vorstand ab.<br />

L:<br />

Werner Lauw, 100 Jahre <strong>Oldenburg</strong>er Lehrerschaft,<br />

in: <strong>Oldenburg</strong>isches Schulblatt, 63,<br />

1959, H. 10, S. 13-38; Hilke Günther-Arndt,<br />

Geschichtsunterricht in <strong>Oldenburg</strong> 1900-1930,<br />

<strong>Oldenburg</strong> 1980; dies., Volksschullehrer und<br />

Nationalsozialismus. <strong>Oldenburg</strong>ischer Landeslehrerverein<br />

und Nationalsozialistischer Lehrerbund<br />

in den Jahren <strong>der</strong> politischen und<br />

wirtschaftlichen Krise 1930-1933, <strong>Oldenburg</strong><br />

1983.<br />

Hilke Günther-Arndt

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