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M Maas - Mylius - der Landesbibliothek Oldenburg

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Mitscherlich, Karl Gustav, Dr., Pharmakologe,<br />

Universitätsprofessor, * 9. 11. 1805<br />

Neuende, f 19. 3. 1871 Berlin.<br />

Der jüngere Bru<strong>der</strong> -*■ Eilhard Mitscherlichs<br />

(1794-1863) besuchte die Provinzialschule<br />

in Jever, an <strong>der</strong> er 1824 das Abitur<br />

bestand. Schon während seines Medizinstudiums<br />

in Berlin (1825-1829), wo M. zunächst<br />

unter <strong>der</strong> Leitung seines Bru<strong>der</strong>s<br />

Eilhard in die sich damals sprunghaft entwickelnde<br />

Wissenschaft <strong>der</strong> Chemie eingeführt<br />

wurde, verfaßte <strong>der</strong> junge Student<br />

erste wissenschaftliche Arbeiten über verschiedene<br />

Antimon- und Quecksilberverbindungen,<br />

<strong>der</strong>en Ergebnisse 1827 in<br />

„Poggendorff's Annalen <strong>der</strong> Physik und<br />

Chemie" erschienen. Er verlagerte danach<br />

den Schwerpunkt seiner Studien auf das<br />

benachbarte Gebiet <strong>der</strong> Pharmazie und<br />

promovierte 1829 mit einer Untersuchung<br />

über Quecksilberverbindungen und ihre<br />

Verwendung als Arzneimittel. Er ließ sich<br />

zunächst als Arzt in Berlin nie<strong>der</strong> (1830)<br />

und habilitierte sich 1834 an <strong>der</strong> medizinischen<br />

Fakultät <strong>der</strong> Universität. 1842 wurde<br />

er dort außerordentlicher und zwei Jahre<br />

später ordentlicher Professor. Obwohl ihm<br />

verschiedene an<strong>der</strong>e Universitäten einen<br />

Lehrstuhl anboten, wirkte er bis zu seinem<br />

Tode als Universitätslehrer und Arzt, <strong>der</strong><br />

durch seine ausgedehnte Praxis zusätzlich<br />

in Anspruch genommen wurde, in Berlin.<br />

Auf M.s Beschäftigung mit <strong>der</strong> Pharmazie<br />

geht eine bedeutende Umgestaltung <strong>der</strong><br />

deutschen Apothekerausbildung zurück.<br />

Verstand sich <strong>der</strong> Apotheker bis um die<br />

Moehring 469<br />

Wende vom 18. zum 19. Jahrhun<strong>der</strong>t noch<br />

zum großen Teil als Empiriker, <strong>der</strong> die<br />

Heilmittelherstellung individuell und<br />

überwiegend auf pflanzlich-tierischer Basis<br />

betrieb, so bahnte sich nun, nicht zuletzt<br />

bedingt durch das immer raschere<br />

Vordringen des naturwissenschaftlichen<br />

Denkens, ein tiefgreifen<strong>der</strong> Wandel an.<br />

Zunehmend benötigt wurde jetzt <strong>der</strong> pharmazeutische<br />

Analytiker, <strong>der</strong> sich durch<br />

eine gründliche wissenschaftliche Ausbildung<br />

genaue Kenntnisse über die chemischen<br />

Kombinationsmöglichkeiten <strong>der</strong> verschiedenen<br />

Arzneistoffe und ihrer therapeutischen<br />

Wirkungen aneignen mußte.<br />

Diesen für die Entwicklung <strong>der</strong> Pharmakologie<br />

so wichtigen Sachverhalt erkannt<br />

und durch eine Reihe von eigenen Experi-<br />

mentalarbeiten geför<strong>der</strong>t zu haben - so<br />

wies M. als erster auf die Notwendigkeit<br />

hin, die Wirkung von Medikamenten vor<br />

ihrer Anwendung beim Menschen im tierischen<br />

Körper zu untersuchen - kommt M.<br />

als bleiben<strong>der</strong> Verdienst zu.<br />

W:<br />

Lehrbuch <strong>der</strong> Arzneimittellehre, 2 Bde., 1837-<br />

1846; 2. Aufl., 3 Bde., 1847-1861; Über die Einwirkung<br />

des Kupfers und <strong>der</strong> Verbindungen<br />

desselben auf den tierischen Organismus, Berlin<br />

1841; Über die Einwirkung des Ammoniaks<br />

und <strong>der</strong> Salze desselben auf den tierischen Organismus,<br />

Berlin 1841.<br />

L:<br />

ADB, Bd. 22, S. 22; August Hirsch (Hg.), Biographisches<br />

Lexikon <strong>der</strong> hervorragenden<br />

Aerzte aller Zeiten und Völker, Bd. 4, Wien<br />

1886, S. 252; Gesammelte Schriften von Eilhard<br />

Mitscherlich, Lebensbild, Briefwechsel<br />

und Abhandlungen, hg. von Alexan<strong>der</strong> Mitscherlich,<br />

Berlin 1896, S. 25-26; Karl Peters,<br />

Eilhard Mitscherlich und sein Geschlecht. Mit<br />

einem Beitrag von Rudolf Wun<strong>der</strong>lich, Jever<br />

1951, S. 24.<br />

Peter Haupt<br />

Moehring, Paul Heinrich Gerhard, Dr.<br />

med., Arzt und Naturforscher, * 21. 7. 1710<br />

Jever, f 28. 10. 1792 Jever.<br />

M. war <strong>der</strong> älteste Sohn des aus Zerbst<br />

stammenden Magisters Gottfried Victor<br />

Möhring (8. 1. 1681 - 28. 6. 1750) und dessen<br />

Ehefrau Sophie Catharina geb. Toep-<br />

ken, <strong>der</strong> Tochter des Kniphauser Amtsschreibers<br />

Gerhard Hermann T. Der Vater<br />

wurde 1709 Rektor <strong>der</strong> Lateinschule in Je ­<br />

ver und amtierte seit 1729 als Pastor in

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