04.12.2012 Aufrufe

M Maas - Mylius - der Landesbibliothek Oldenburg

M Maas - Mylius - der Landesbibliothek Oldenburg

M Maas - Mylius - der Landesbibliothek Oldenburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

linge am meisten herplappern können,<br />

ohne des Denkens dabei zu bedürfen".<br />

1895 wurde M. als Oberschulrat in das<br />

Evangelische Oberschulkollegium nach<br />

<strong>Oldenburg</strong> berufen. Die Stelle war mit <strong>der</strong><br />

eines Referenten im Staatsministerium verbunden.<br />

Zu seinen Aufgabengebieten gehörte<br />

die Schulaufsicht über die höheren<br />

und mittleren Schulen sowie fünfzig Volksschulen,<br />

das Lehrerseminar und die Töchterschulen.<br />

Zusätzlich hatte M. zahlreiche<br />

Verwaltungsaufgaben zu bewältigen:<br />

Schulbauten, Lehrerbesoldungsgesetz,<br />

Schulgesetz u. a. Die von ihm durchgeführten<br />

Lehrplanreformen an höheren<br />

Schulen (1898) und an Mittelschulen<br />

(1908) lehnten sich an preußische Vorlagen<br />

an, vermieden aber <strong>der</strong>en Einseitigkeiten,<br />

etwa im Geschichtsunterricht o<strong>der</strong> im<br />

Unterricht in den alten Sprachen. Sein beson<strong>der</strong>es<br />

Interesse galt jedoch schulprakti-<br />

schen Fragen. Ohne formuliertes Programm,<br />

aber mit viel Verständnis für die<br />

Bedürfnisse von Schülern und Lehrern<br />

setzte er sich für unterrichtliche Reformen<br />

ein. Daneben arbeitete er wie schon in<br />

Eisenach in Volksbildungsvereinen mit. In<br />

<strong>Oldenburg</strong> zählte er zu den aktivsten Mitarbeitern<br />

<strong>der</strong> „ Volksunterhaltungsaben-<br />

de". Die vielfältigen beruflichen Pflichten<br />

in <strong>Oldenburg</strong> reduzierten die Zeit für Publikationen.<br />

Nach 1895 veröffentlichte M.<br />

in Zeitschriften und Handbüchern überwiegend<br />

schulpraktische Studien. Auch<br />

für das private und gesellige Leben blieb<br />

wenig Zeit. Seine Tätigkeiten für den<br />

Deutschen Sprachverein und den Kolonialverein<br />

waren noch eng mit seinen beruflichen<br />

Aufgaben verknüpft; mehr Anregungen<br />

boten die Sitzungen des Literarischgeselligen<br />

Vereins und <strong>der</strong> freundschaftliche<br />

Umgang mit dem Direktor <strong>der</strong> Oberrealschule<br />

Krause und dem literarisch vielseitig<br />

bewan<strong>der</strong>ten -*• Carl Albrecht (1859-<br />

1929).<br />

Die Bildungsexpansion nach 1900 mit steigenden<br />

Schülerzahlen und <strong>der</strong> Gründung<br />

neuer höherer Schulen in den aufstrebenden<br />

Industriestädten des Landes erweiterten<br />

den Pflichtenkreis M.s ständig. Erst<br />

1908 wurde er durch die Berufung hauptamtlicher<br />

Schulinspektoren für die Volksschulen<br />

entlastet. Am 23. 10. 1912 starb M.<br />

nach einem operativen Eingriff an Blutvergiftung.<br />

W:<br />

De Marci Masuri Cretensis Vita Studiis Inge-<br />

Mentz 451<br />

nio, Jena 1868; Gymnasium und Kunst, Eisenach<br />

1877; Römische Kunstzustände im Zeitalter<br />

des Augustus, Berlin 1878; Einführung in<br />

die antike Kunst, Leipzig 1880, 19013, englische<br />

Ausgabe 1887; Questiones Caesarianae,<br />

Eisenach 1883; (mit S. Preuß), Lexicon Caesa-<br />

rianum, Leipzig 1885-1890; Über das Rela-<br />

tivum in <strong>der</strong> Sprache Caesars, Halle 1889;<br />

Troja und die Troas nach eigener Anschauung<br />

geschil<strong>der</strong>t, Gütersloh 1891, 19052; Ithaka aus<br />

eigener Anschauung geschil<strong>der</strong>t, Gütersloh<br />

1891, 19032; (Hg.), August Hermann Böger<br />

Niemeyer. Originalstellen griechischer und römischer<br />

Klassiker über die Theorie <strong>der</strong> Erziehung<br />

und des Unterrichts, Halle 18982.<br />

L:<br />

Paul Menge, Rudolf Menge. Ein Lebensbild,<br />

Halle 1914 (W); Karl Steinhoff, Das Seminar in<br />

<strong>Oldenburg</strong>, in: Geschichte <strong>der</strong> oldenburgi-<br />

schen Lehrerbildung, hg. von Wolfgang Schulenberg<br />

und Karl Steinhoff, Bd. 1: Die evangelischen<br />

Seminare, <strong>Oldenburg</strong> 1979, S. 10-194;<br />

Hilke Günther-Arndt, Geschichtsunterricht in<br />

<strong>Oldenburg</strong> 1900-1930, <strong>Oldenburg</strong> 1980.<br />

Hilke Günther-Arndt<br />

Mentz, Christoph Friedrich, Regierungspräsident,<br />

* 7. 11. 1765 Berne, ¥ 5. 12. 1832<br />

<strong>Oldenburg</strong>.<br />

Die Familie Mentz stammte ursprünglich<br />

aus Dortmund und kam Mitte des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

nach Berne, wo M. als Sohn des<br />

Kapitäns im dänischen Nationalregiment<br />

<strong>Oldenburg</strong> Ludolph Heinrich Friedrich<br />

Mentz (¥ 14. 7. 1797) und <strong>der</strong> Eleonore Maria<br />

geb. Bötticher (* o<strong>der</strong> get. 19. 6. 1744),<br />

<strong>der</strong> Tochter des Amtsvogts Christoph Conrad<br />

B. in Berne, geboren wurde. Er besuchte<br />

die Schule in Rendsburg und studierte<br />

von 1783 bis 1786 Jura sowie Mathematik<br />

an <strong>der</strong> Universität Kiel. Anschließend<br />

trat er in den Dienst <strong>der</strong> oldenburgi-<br />

schen Landesvermessung und wurde nach<br />

einer Grundausbildung zunächst mit den<br />

topographischen Aufnahmen im Maßstab<br />

1: 20000 in <strong>der</strong> Hausvogtei <strong>Oldenburg</strong> beauftragt.<br />

1788 wurde er zum Kondukteur<br />

ernannt und übernahm drei Jahre später<br />

zusätzlich eine Advokatur in <strong>Oldenburg</strong>.<br />

1793 wurde er als Auskultant bei <strong>der</strong> Kammer<br />

angestellt und von den Aufgaben<br />

eines Kondukteurs befreit, seine Verbindung<br />

zur Landesvermessung blieb aber<br />

auch in den folgenden Jahren bestehen. Er<br />

erhielt die Leitung bei <strong>der</strong> Zeichnung und<br />

Kopierung <strong>der</strong> Vogteikarten sowie beim<br />

Entwurf einer Generalkarte des Herzogtums<br />

im Maßstab 1: 160000, die 1804 in

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!