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M Maas - Mylius - der Landesbibliothek Oldenburg

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1872 bis 1874 war er daneben auch Mitglied<br />

des Evangelischen Oberschulkolle-<br />

giums. Am 14. 7. 1874 trat er in die neugebildete<br />

Regierung seines Schwagers -► Karl<br />

von Berg (1810-1894) ein und übernahm<br />

die Departements <strong>der</strong> Justiz, <strong>der</strong> Kirchen<br />

und Schulen sowie <strong>der</strong> Militärangelegenheiten.<br />

Nach <strong>der</strong> Demission Bergs im Oktober<br />

1876 trat er in die neue Regierung<br />

seines Schwagers — Friedrich Andreas<br />

Ruhstrat (1818-1896) ein und behielt sein<br />

Ministeramt bis zu seinem Tode im Jahre<br />

1878.<br />

L:<br />

ADB, Bd. 23, S. 121; Heinrich Mutzenbecher,<br />

Stammbaum <strong>der</strong> Familie Mutzenbecher, 1636-<br />

1971, 2 Bde., Hamburg 1973; Harald Schiek-<br />

kel, Die Herkunft und Laufbahn <strong>der</strong> oldenbur-<br />

gischen Minister, in: Weltpolitik, Europagedanke,<br />

Regionalismus. Festschrift für Heinz<br />

Gollwitzer, Münster 1982, S. 247-267.<br />

Hans Friedl<br />

<strong>Mylius</strong> von Gnadenfeld (Müller), Hermann,<br />

Rat und Gesandter, * 10. 11. 1603<br />

Berne, f November 1657 <strong>Oldenburg</strong>.<br />

M. war <strong>der</strong> Sohn des Müllermeisters und<br />

Mühlenbesitzers Ocko Müller (i 1625) und<br />

dessen erster Ehefrau (¥ 1615). Über seine<br />

Jugend und seinen Ausbildungsgang liegen<br />

nur fragmentarische Angaben vor. Er<br />

besuchte die Schule in Berne sowie das<br />

Gymnasium in Hamburg und studierte<br />

Jura an den Universitäten Helmstedt, Rostock<br />

und Leiden; vermutlich war er auch<br />

einige Jahre als Reisebegleiter junger Adliger<br />

angestellt. 1634 kehrte er nach<br />

<strong>Oldenburg</strong> zurück und trat im Juli als<br />

Kanzleisekretär in die Dienste des Grafen<br />

-► Anton Günther (1583-1667). 1637 heiratete<br />

er Katharina Mausolius (14. 9. 1613 -<br />

2. 5. 1655), die Tochter des gräflichen Rentmeisters<br />

und Advokaten Johann Mausolius<br />

(i 1631/34). M. erwarb sich rasch das<br />

Vertrauen seines Landesherrn, <strong>der</strong> ihm ab<br />

1636 zahlreiche diplomatische Son<strong>der</strong>missionen<br />

übertrug. Fast jedes Jahr war M.<br />

von nun an auf Reisen, um in Verhandlungen<br />

mit den kriegführenden Staaten die<br />

Anerkennung <strong>der</strong> oldenburgischen Neutralität<br />

durchzusetzen o<strong>der</strong> den Einfall<br />

frem<strong>der</strong> Truppen abzuwehren. 1636 traf er<br />

in Wismar mit dem schwedischen Kanzler<br />

Oxenstierna zusammen, 1637 wurde er<br />

nach Holland gesandt, ging im folgenden<br />

Jahr nach Schweden und 1641 wie<strong>der</strong><br />

<strong>Mylius</strong> 509<br />

nach Holland. 1642 wurde er zum Rat ernannt<br />

und nahm im gleichen Jahr am<br />

Reichsdeputationstag in Frankfurt teil.<br />

1643 reiste er nach Brüssel und erreichte<br />

1644 bei den Verhandlungen in Brömsebro<br />

die Ausdehnung des schwedisch-däni-<br />

schen Friedensschlusses auf die Grafschaft<br />

<strong>Oldenburg</strong>. Von 1646 bis zum Juli 1648<br />

hielt er sich mit wenigen Unterbrechungen<br />

in Osnabrück auf und setzte die Aufnahme<br />

des oldenburgischen Weserzolls in den<br />

Friedensvertrag durch. Im Oktober 1650<br />

nahm er am Nürnberger Exekutionskonvent<br />

teil, <strong>der</strong> über die Demobilisierung <strong>der</strong><br />

schwedischen Truppen und über die Frage<br />

<strong>der</strong> Kriegsentschädigungen beriet. M.<br />

konnte eine beträchtliche Herabsetzung<br />

des auf <strong>Oldenburg</strong> entfallenden Kostenanteils<br />

erreichen. Im Sommer 1651 wurde er<br />

nach London gesandt, um die Anerkennung<br />

<strong>der</strong> oldenburgischen Neutralität im<br />

holländisch-englischen Krieg durchzusetzen.<br />

Er machte hier die Bekanntschaft des<br />

Dichters und Parlamentssekretärs John<br />

Milton (1608-1674), mit dem er in Briefwechsel<br />

trat. Nach dem erfolgreichen Abschluß<br />

seiner Mission kehrte er im März<br />

1652 nach <strong>Oldenburg</strong> zurück und wurde<br />

mit <strong>der</strong> Aufgabe betraut, den Wi<strong>der</strong>stand<br />

Bremens gegen den oldenburgischen<br />

Weserzoll zu brechen. Im August 1652 gewann<br />

M. bei einer Rundreise die Unterstützung<br />

fast aller Kurfürsten gegen den<br />

Stadtstaat, über den im Oktober die<br />

Reichsacht verhängt wurde. Im folgenden<br />

Jahr konnte M. als oldenburgischer Vertreter<br />

beim Reichstag von Regensburg die

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