M Maas - Mylius - der Landesbibliothek Oldenburg
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490 Müller<br />
seiner Gründung an das Verkehrsnetz des<br />
Landes. 1868 wurde die gepflasterte<br />
Straße nach Ellwürden angelegt und 1876<br />
die Eisenbahnlinie nach Brake eröffnet.<br />
Damit war die Zukunft des Hafens gesichert.<br />
Als Ende <strong>der</strong> 1870er Jahre die Viehausfuhr<br />
nach England aufgrund scharfer<br />
veterinärpolizeilicher Bestimmungen aufhörte,<br />
konnte sich Nordenham, das 1884<br />
zur selbständigen Gemeinde erhoben<br />
wurde, auf die Einfuhr von Petroleum und<br />
Getreide umstellen. Mit <strong>der</strong> Ansiedlung<br />
<strong>der</strong> „Deutschen Dampffischereigesell-<br />
schaft Nordsee" und <strong>der</strong> „Norddeutschen<br />
Seekabelwerke" begann <strong>der</strong> endgültige<br />
Aufstieg Nordenhams zur Hafen- und Industriestadt,<br />
den M., <strong>der</strong> unverheiratet<br />
blieb, noch miterlebte.<br />
L:<br />
Eduard Krüger, Wilhelm Müller, in: Nie<strong>der</strong>sächsische<br />
Lebensbil<strong>der</strong>, Bd. 1, 1939, S. 311-<br />
325; <strong>der</strong>s., Der Ochsen- und Schafhandel <strong>der</strong><br />
oldenburgischen Wesermarsch mit England,<br />
1845-1885, in: OJb, 46/47, 1942/43, S. 81-163;<br />
<strong>der</strong>s., Wilhelm Müller (1821-1899). Der Grün<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Stadt Nordenham, in: OFK, 8, 1966,<br />
S. 353-376; Johann Friedrich Müller (1784-<br />
1869), Vater des Stadtgrün<strong>der</strong>s von Nordenham,<br />
erzählt aus <strong>der</strong> Franzosenzeit an Weser<br />
und Jade, Fischerhude 1982.<br />
Hans Friedl<br />
Müller, Wilhelm, Dr. phil., Oberbürgermeister,<br />
* 4.2. 1889 Kiel, f 30. 11. 1965 Rastede.<br />
M. bestand am Kaiser-Wilhelms-Gymna-<br />
sium in Wilhelmshaven das Abitur und stu<br />
dierte in Göttingen und Kiel Germanistik,<br />
Geschichte und Philosophie (1909-1914).<br />
Am Ersten Weltkrieg nahm er als Freiwilliger<br />
von 1914 bis 1918 teil, unterbrochen<br />
nur von einem Verwundetenurlaub zur<br />
Jahreswende 1914/15, in dem M. in Kiel<br />
promovierte. Nach Kriegsende arbeitete er<br />
im höheren oldenburgischen Schuldienst<br />
als Assessor in Rüstringen (1919-1920) sowie<br />
als Studienrat in Brake (1920-1928)<br />
und Delmenhorst (1928-1933). Im Jahr<br />
ihres ersten großen politisch-parlamentarischen<br />
Erfolges, 1930, trat M. in die NSDAP<br />
ein, wurde Ortsgruppenleiter in Hude,<br />
dann Gauredner und schließlich in Personalunion<br />
Kreisleiter und Staatskommissar<br />
für die Stadtgemeinde Delmenhorst (1933-<br />
1934). Vom 1. 7. 1933 bis zum 18. 2. 1937<br />
war er Oberbürgermeister <strong>der</strong> Stadt. In<br />
Durchführung des „Gesetzes über Groß-<br />
Hamburg und an<strong>der</strong>e Gebietsbereinigungen"<br />
ernannte Gauleiter — Rover (1889-<br />
1942) den in kommunalen Angelegenheiten<br />
erfahrenen M. 1937 zum Staatskom-<br />
missar für den Zusammenschluß von Wilhelmshaven<br />
und Rüstringen. Er stand dieser<br />
,neuen Stadt' bis 1945 als Oberbürgermeister<br />
vor, in <strong>der</strong> Absicht, „für alle Lebensbereiche<br />
<strong>der</strong> Marine zu sorgen", ohne<br />
dabei allerdings die nationalsozialisti-<br />
schen Pläne für den Ausbau Wilhelmshavens<br />
zu einer Großstadt mit 400.000 Einwohnern<br />
ernstlich in Angriff zu nehmen.<br />
Der Spruchausschuß des Entnazifizie-<br />
rungs-Hauptauschusses für den Verwaltungsbezirk<br />
<strong>Oldenburg</strong> stufte den von den