M Maas - Mylius - der Landesbibliothek Oldenburg
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Paris 1866; Termes, sujets et dialogues militaires<br />
en français et en allemand, Paris 1873,<br />
19032; Dictionnaire des sciences militaires<br />
allemand-français, Paris 1880; Mitteilungen<br />
aus dem Saterlande, hg. von Pyt Kramer, 3<br />
Bde., Leeuwarden 1965 und 1970.<br />
L:<br />
Em<strong>der</strong> Jb., 14, 1902, S. 360-363; Georg Lüb-<br />
ben, Friesische Forschungen in <strong>Oldenburg</strong>, in:<br />
Nie<strong>der</strong>sachsen, 23, 1918, S. 179-181; Wilbrand<br />
Woebcken, Geschichte <strong>der</strong> Familie Minssen,<br />
Würzburg 1978, Typoskript; Marron C. Fort,<br />
Saterfriesische Stimmen, Rhau<strong>der</strong>fehn 1990.<br />
Hans Friedl<br />
Mitscherlich, Eilhard, Universitätsprofes-<br />
ser, Dr., Chemiker, * 7. 1. 1794 Neuende,<br />
f 28. 8. 1863 Berlin-Schöneberg.<br />
Träger des Namens M. sind als Bauern<br />
und Gärtner in <strong>der</strong> Gegend von Schandau,<br />
Chemnitz und Pirna (Sächsische Schweiz)<br />
seit Ende des 16. Jahrhun<strong>der</strong>ts ansässig<br />
gewesen. Aus heute nicht mehr feststellbaren<br />
Gründen wan<strong>der</strong>te Mitte des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />
Johann Christoph Mitscherlich<br />
nach Jever aus. Dessen Sohn, <strong>der</strong> protestantische<br />
Pfarrer Karl Gustav Mitscherlich<br />
(26. 1. 1762 - 28.5. 1826), heiratete 1788<br />
Maria Elisabeth Eden (10. 1. 1766 - 1. 2.<br />
1812), die Tochter des jeverschen Kunsthändlers<br />
und Stadtkämmerers Eilhard<br />
Eden. Das Ehepaar hatte drei Kin<strong>der</strong>. Eilhard<br />
M. war das mittlere, und erst über<br />
weite Umwege gelangte er zur Chemie. Er<br />
besuchte die Provinzialschule in Jever, wo<br />
<strong>der</strong> später an <strong>der</strong> Heidelberger Universität<br />
wirkende Historiker -► Friedrich Christoph<br />
Schlosser (1776-1861) sein Interesse für die<br />
Sprachwissenschaft weckte, das zunächst<br />
bestimmend für M.s erste Berufswahl werden<br />
sollte. Ab 1811 studierte er an <strong>der</strong> Universität<br />
Heidelberg Geschichte und orientalische<br />
Sprachen und vertiefte seine Studien<br />
1813 an <strong>der</strong> angesehenen Ecole des<br />
langues orientales in Paris. Hier eröffnete<br />
sich wenig später dem jungen Orientalisten<br />
die verlockende Aussicht, als Mitglied<br />
einer Gesandtschaft, die im Auftrag Napoleons<br />
I. zusammengestellt worden war,<br />
nach Persien zu gehen. Obgleich wegen<br />
des Zusammenbruchs des französischen<br />
Kaiserreichs dieser Plan nicht verwirklicht<br />
werden konnte, ließ sich M. in <strong>der</strong> Zielsetzung<br />
einer Reise zu den Quellen seiner<br />
philologischen Studien nicht beirren. Nur<br />
<strong>der</strong> Weg dahin sollte und mußte ein ande<br />
Mitscherlich 467<br />
rer werden. Er ging nun nach Göttingen,<br />
um an <strong>der</strong> dortigen Universität, an <strong>der</strong><br />
auch M.s Onkel, <strong>der</strong> Philologe Christoph<br />
Wilhelm M., lehrte, seine Studien abzuschließen.<br />
Wohl in <strong>der</strong> Absicht, sich die ersehnte<br />
Orientreise als Schiffsarzt ohne Kosten<br />
zu ermöglichen, begann M. 1817 in<br />
Göttingen ein Medizinstudium.<br />
Daß sein Forschungsdrang auf dem Gebiet<br />
<strong>der</strong> Orientalistik schon bald und auffallend<br />
schnell erlahmte, lag sicher nicht nur<br />
an seinem plötzlich erwachten Interesse<br />
für Chemie, mit <strong>der</strong> er sich im Rahmen seiner<br />
neuen Fachrichtung beschäftigen<br />
mußte, son<strong>der</strong>n auch an einer M. im<br />
Herbst 1817 klar gewordenen Einsicht:<br />
Alle bisherigen Bemühungen in <strong>der</strong> persischen<br />
Sprache würden ihm, dem noch jungen<br />
Mann, in absehbarer Zeit nicht zu<br />
einer festen Anstellung verhelfen. Und finanziell<br />
endlich festen Boden unter den<br />
Füßen zu gewinnen, daran lag M. in diesen<br />
Monaten viel, zumal die eigenen<br />
Geldreserven alarmierend zusammengeschmolzen<br />
waren, wie er später in einem<br />
Brief an seinen Schwager bekannte. Unter<br />
diesen Umständen erschien eine Professur<br />
für Chemie noch am aussichtsreichsten. So<br />
publizierte er, wenn auch mit Verzögerung,<br />
die persischen Studien, promovierte<br />
und siedelte 1818 nach Berlin über, um<br />
dort im Laboratorium des Botanikers Lenk<br />
zu arbeiten. Ende Dezember 1818 gelang