M Maas - Mylius - der Landesbibliothek Oldenburg
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434 Mannheimer<br />
schlechts von Maltzan und von Maltzahn, 4<br />
Bde., Schleiz 1907-1926, Reprint 1984; Carl<br />
Haase, Briefe des Herzogs Peter Friedrich Ludwig<br />
an den Kabinettssekretär Trede, in: OJb,<br />
58, 1959, S. 29-53; Klaus Lampe, <strong>Oldenburg</strong><br />
und Preußen 1815-1871, Hildesheim 1972; Ulrich<br />
Pohle, Bil<strong>der</strong> <strong>der</strong> Eutinischen Literär-Ge-<br />
sellschaft, in: Jahrbuch des Kreises Eutin,<br />
1967, S. 36-39; Die Maltza(h)n 1194-1945. Der<br />
Lebensweg einer ostdeutschen Adelsfamilie,<br />
hg. vom Maltzanschen Familienverband, 1979;<br />
Erwin Obermeier, Die Eutiner Literarische Gesellschaft<br />
1804-1979, 3 Bde., 1981, MS, StAO;<br />
Ludwig Starklof, Erlebnisse und Bekenntnisse,<br />
bearb. von Hans Friedl, in: Harry Niemann,<br />
(Hg.), Ludwig Starklof 1789-1850, <strong>Oldenburg</strong><br />
1986, S. 55-222.<br />
Hans Friedl<br />
Mannheimer, David, Dr. phil., Landesrabbiner,<br />
* 5. 12. 1863 König, f 19. 8. 1919 Kis-<br />
singen.<br />
Als Sohn des Mordechai Mannheimer geboren,<br />
besuchte er das Gymnasium in<br />
Darmstadt bis 1884 und studierte dann<br />
Philosophie in Wien von 1885 bis 1886 und<br />
bis 1888 in Berlin. Daneben besuchte er<br />
das Rabbinerseminar in Berlin, das er 1899<br />
mit dem Abgangszeugnis verließ. Im gleichen<br />
Jahre promovierte er zum Dr. phil. in<br />
Halle. Von 1888 bis 1889 lehrte er an <strong>der</strong><br />
Religionsschule <strong>der</strong> Gemeinde Adass Israel<br />
in Berlin und fungierte von 1889 bis<br />
1891 als Rabbiner in Lauenburg. 1891<br />
wurde er zum Landesrabbiner in <strong>Oldenburg</strong><br />
gewählt und erhielt die staatliche Ernennung<br />
und Bestallung. Der von einem<br />
späteren Biographen als hartnäckig, eitel<br />
und ehrsüchtig charakterisierte M., <strong>der</strong><br />
eine orthodoxe Linie vertrat, wurde im<br />
ersten Jahrzehnt seiner Amtsführung vielfach<br />
angefeindet, wobei seine liberalen<br />
Gegner ihm auch Verfehlungen in seinem<br />
persönlichen Lebenswandel vorwarfen.<br />
Diese Vorwürfe konnte er zwar entkräften,<br />
war aber bestrebt, das Landesrabbinat<br />
nach Jever zu verlegen. Die Regierung<br />
lehnte diesen Antrag von 1900 jedoch ab.<br />
Die Differenzen innerhalb <strong>der</strong> Gemeinde<br />
führten zum Austritt einiger <strong>der</strong> reichsten<br />
Mitglie<strong>der</strong>. M. konnte nach 1900 im Bereich<br />
<strong>der</strong> gesamten Landesgemeinde<br />
einige Erfolge verbuchen. 1905 wurde die<br />
neue Synagoge in <strong>Oldenburg</strong> eingeweiht<br />
und die Gemeinde Rüstringen als eigene<br />
Gemeinde anerkannt, die 1915 eine Synagoge<br />
erhielt. Die Synagoge in Ovelgönne<br />
mußte allerdings verkauft werden, da die<br />
dortige Gemeinde zu klein geworden war.<br />
M. war verheiratet mit Mathilde Jaffe<br />
(* 22. 2. 1863) aus Schwerin, von <strong>der</strong> er<br />
drei Söhne hatte.<br />
W:<br />
Antrittsrede, gehalten bei <strong>der</strong> Übernahme des<br />
Großherzoglichen Landesrabbinats von <strong>Oldenburg</strong>,<br />
<strong>Oldenburg</strong> 1891; Rede zur Gedächtnisfeier<br />
(Leichenpredigt auf Elisabeth Großherzogin<br />
von <strong>Oldenburg</strong>, 7. 2. 1896), <strong>Oldenburg</strong><br />
1896; Thomas Keller. Schauspiel in 4 Aufzügen,<br />
<strong>Oldenburg</strong> 1898; Rede zur Gedächtnisfeier<br />
(Leichenpredigt auf Nikolaus Friedrich<br />
Peter Großherzog von <strong>Oldenburg</strong>), <strong>Oldenburg</strong><br />
1900; Das Gebet. Predigt am 2. Tage des Neujahrsfestes<br />
in <strong>der</strong> Synagoge zu <strong>Oldenburg</strong><br />
5666 (= 1905), <strong>Oldenburg</strong> 1905; Zur Feuerbestattung.<br />
Rede, gehalten bei <strong>der</strong> Sitzung des<br />
jüdischen Landesgemein<strong>der</strong>ates zu <strong>Oldenburg</strong><br />
am 14. April 1907, <strong>Oldenburg</strong> 1907; Psychologische<br />
Betrachtungen über den Alkohol,<br />
<strong>Oldenburg</strong> 1909; Die Kirchen- und Schulver-<br />
hältnisse <strong>der</strong> Juden im Herzogtume <strong>Oldenburg</strong>,<br />
in: Heimatkunde des Herzogtums<br />
<strong>Oldenburg</strong>, Bd. 2, <strong>Oldenburg</strong> 1913, S. 474-475;<br />
Festpredigt zu Ehren <strong>der</strong> hun<strong>der</strong>tjährigen Jubiläumsfeier<br />
des Infanterie-Regiments No. 91<br />
am 16. August 1913, <strong>Oldenburg</strong> 1913; Gedichte<br />
und Lie<strong>der</strong> für die Soldaten- und Ver-<br />
wundeten-Abende zu <strong>Oldenburg</strong>, Berlin<br />
1916“; Bildung und Charakter, <strong>Oldenburg</strong><br />
1917; Gesetzessammlung betr. die Juden im<br />
Herzogtum <strong>Oldenburg</strong>, hg. im Auftrag des Jüdischen<br />
Landesgemein<strong>der</strong>ates, <strong>Oldenburg</strong><br />
1918.<br />
L:<br />
Leo Trepp, Die <strong>Oldenburg</strong>er Judenschaft,<br />
<strong>Oldenburg</strong> 1973; Enno Meyer, Das <strong>Oldenburg</strong>er<br />
Landesrabbinat, in: Die Geschichte <strong>der</strong><br />
<strong>Oldenburg</strong>er Juden und ihre Vernichtung,<br />
<strong>Oldenburg</strong> 1988, S. 45-55.<br />
Harald Schieckel<br />
Manns, Ferdinand, Hofmusikdirektor,<br />
* 27. 8. 1844 Witzenhausen, ¥ 26. 7. 1922<br />
<strong>Oldenburg</strong>.<br />
M., Sohn eines Witzenhausener Zollbeamten,<br />
erhielt schon in früher Jugend Klavierunterricht<br />
und, nach dem Umzug seiner<br />
Familie nach Kassel, mit zehn Jahren auch<br />
Geigenunterricht. Daneben bildete er sich<br />
in Kompositionstechnik aus. Seit seinem<br />
17. Lebensjahr war er als Violonist in mehreren<br />
Orchestern tätig, zuletzt, ab 1866, im<br />
Bremer Theaterorchester. Für das Bremer<br />
Stadttheater komponierte er zahlreiche<br />
Bühnenmusiken. M. schrieb in Bremen<br />
drei Symphonien, von denen die zweite in