JETZIGEN STAND DER IMPFFRAGE - findefux.de

Herzog Ernst von Sachsen-Coburg-Gotha über die Impffrage. 79Fürsten schändlich verführt, 'deren Völker an Leib und Seelebeschädigt hat. Dennoch ist Niemand im deutschen Reiche,der sie straft. Unangenehme Wahrheiten finden taube, unempf~LnglicheOhren überall und immer, so lange nichtder mächtige Schrei der Noth die unbequeme Stimme desWahrsag'ers unterstützt. Die Vergifter des Volkes sind umso sicherer, als sie über jede Klage gegen sie - selbstentscheiden dürfen und Lessing's Vernunfthass entscheidetstets für sich.Ich bin durch Gottes Gnade ein freier Mann, ich darfund will von den Fürsten nichts hoffen, aber ich darf micheines deutschen Mannes trösten, der hoch über mir steht,dem ich meine Liebe und .Bewunderung entgegentrag'e,Christus ist mein höchster Trost, und in seinem Namenstehet mein 'Trotz unbändig vor Menschen und 1'eufeln. Ichwill das Meine thun. Herr Herzog thun sie das Ihre auch.Ein Jeg'licher von uns wird und muss für sich antwortenan seinem Sterbetage und am jüngsten Tage, und wennnicht hier werden Sie dann meiner treulichen Warnungwohl inne werden.In unserem Deutschland herrscht ein Tyrann, der Aberglaubevom Blatternbann. Er hat eine Polizeistange aufgestecktmit Dr. Gesslers Hut obenauf ohne Kopf, und jederDeutsche, der daran vorübergeht, muss sich beugen und mussnolens volens den Gruss sag'en: Gloria der Impfung! Wonicht - die Strafe! Wo bleibt der Tell? Ist es HerzogErnst, der Schützenkönig'? Gott weiss es.Es kocht die Scham, wenn selbst der Fürst gezwungensteht, seinen UntBrthanen zu sagen: Ich, der Landesvater,lasse' euch allesammt vergiften, damit ihr glücklich werdettEs· kocht der Unwille, wenn der Stier, von Uri den Mütterndes Landesvorbrüllt, sie müssten ihre Söhne und Töchter