JETZIGEN STAND DER IMPFFRAGE - findefux.de

Auszug aus Dr. Oidtmann's Schrift. 233mässig'er gewesen war, die natürlichen Pocken ausbrechen.Der Ausbruch erfolgte bei der einen Heerde in der 3., beieiner anderen in der 5., und bei der dritten Heerde in der6. Woche nach der Impfung.Aehnliche Erfahrung'en gab Prof. Röll auf dem internationalenthierärztlichen Congress zu Hamburg zü Protokoll.Aus dem Reg'ierungsbezirkKönigsberg wird, wie in denfrüheren Jahrgängen, so auch 1869 amtlich gemeldet unddurch Blatternstatistik bewiesen, dass die Blattern in einigenKreisen, in Folge der vielfttch ausgeführten Schutzimpfungen eine stationäre, versteckt fortdauernde Krankheitseien. So weisen auch die königl. Departements-ThierärzteAlbrecht in Bromberg und R üffer in Posen und die Kreis­Thierärzte Steffen in Frankfurt a. d. Oder und Wienancltin Cöslin das stationäre Auftreten der Seuche in ihren Bezirkenentschieden auf die alljährlichen Lämmerimpfungenzurück. Auf einigen Gütern des Bezirks Frankfurt a. d.Oder, in welchen die Lämmer alljährlich g'eimpft werden,kamen die Pocken g·erade unter den Schafen vor, welcheim Jahre vorher mit Erfolg geimpft waren. - Auch inden Bezirken Stettin und Stralsund wird die Schutzimpfung'als die Anfa ch u n g des Seuchenherdes betrachtet.Hiergegen erfahren wir aus Ma rienwerder, dass indiesem Bezirke, in welchem die Schutzimpfung nicht gebräuchlichist, auch seit 16 Jahren kein, Fall von Schafpockensich gezeig,t hatte, und dass im Jahre 1868/69 nurdie Einschleppung durch Schafe aus der Thorner Gegendvorüberg'ehend eine Seuche erzeugt habe. - Ebenso waren_ in dem Reg'ierullg'sbezirk Breslau, in welchem nicht geimpftwird, die Schafpocken 14 Jahre lang' unbekannt· gewesen,und es bedurfte 1868/69 erst der Einschleppung' durchpockenkranke, grobwollige polnische Landschafe, um die