JETZIGEN STAND DER IMPFFRAGE - findefux.de

XVI.Dr. H. Oidtmann: Mutato nomine de te fabulanarratur. Prof. Dr. Virchow sprach vor mehrerenJahren, an der nämlichen Stelle, im preussischenLandtage die denkwürdigen Worte: " ... es ist zubetonen, dass zwischen Thier- und Menschen-Arzneikundewissenschaftlich keine Scheidegrenze istoder sein sollte. Das Object ist verschieden, aberdie Erfahrungen, die aus dem Object zu schöpfensind, sind Lehrsätze, welche die G rundIa gel) derDoctrinen bilden. Daher hat sich auch von Seitender Wissenschaft die Verbindung zwischen ThierundMenschen-Arzneikunde immer inniger gestaltet."A.uszug aus Dr. Oidtmann's Schrift2).(Von A. Z ö p p r i t z.)Dr. Oidtmann verlangt zur Klärung der Impffrageeine Schädig'ungsstatistik der Impffolgen. Eine solcheexistirt bei den Menschen nicht; wohl aber eben sorein als grosszifferig bei den Schafe n, welche einzig undallein mit dem Menschen das Schicksal theilen, zur Blatternentwickelungim Sinne einer Seuche befähigt zu sein. Währendman aber überall in der ganzen neueren Medicin bestrebtist, das Experiment an Stelle vager Vermuthungenzu setzen,während man überall das Thier als 'Versuchsobjekt demMesser der A.natomen und Physiologen überliefert, machtman gerade in diesem ]'alle unbegTeiflicher Weise eine A.usnahmeund übersieht vollständig, dass die Frage "ob impfen"'Oder nicht?" bereits durch das Experiment am Thier, und1) Die biologischen Grundgesetze sind dieselben für Menschund Thier, die Lebegesetze sind auf alle Warmblüter gleichmässigzugeschnitten. 0 i d t mann.2) Die Zwangsimpfung der Thier- und Menschenblattern. EinWarnu;ngsruf gegen das Zwangsgesetzder Menschenimpfung. Quellenstudiumaus der vergleichenden Seuchenkunde. Düsseldorf, 1874.