lichen, organisatorischen und politischen Fragestellungenum die Thematik bürgerschaftlichenEngagements entwickeln wird.• Zweitens ist die Zusammenarbeit mit der Pressezu nennen. Mit unserem Anliegen nach Veröffentlichung– also dem Offenlegen unserer Absichten– haben wir stets Unterstützung gefunden. Oftwar diese Unterstützung verbunden mit dem kritischenHinterfragen von journalistischen Profis,was dem Gesamtprozess nicht geschadet hat.• Drittens ist zu nennen, die Qualität der Expertinnnenund Experten für die Entwicklung der Lernmoduleund die Moderation der Workshops. ImRahmen der Projektarbeit ist es gelungen, für diejeweiligen Themenfelder Expertenwissen einzuwerben.Die sorgfältige Auswahl hat die Grundlagedafür geschaffen, dass die Zust<strong>im</strong>mung nachden Workshops so hoch war.• Viertens ist eine wesentliche Bedingung für dieerfolgreiche Projektarbeit, dass die angesprochenenVertreterinnen und Vertreter von bestehendenOrganisationen, in denen bürgerschaftlichesEngagement zentraler Handlungsgegenstand ist,sich offen für unser Anliegen gezeigt und <strong>im</strong> Rahmenihrer Handlungsmöglichkeiten unterstützthaben. Hier möchte ich besonders hinweisen aufBürgervereine, aber auch auf die Ausländerbeauftragteder drei MEO-Städte, die ganz wesentlichdazu beigetragen haben, dass wir <strong>im</strong> Rahmen derLernallianz so viele Vertreter aus Vereinen ausländischerMitbürger erreicht haben. Das hier relevanteStichwort ist Kooperation. Wir haben vonAnfang an Kooperationspartner in der entwickeltenMEO-Landschaft gesucht und gefunden undKooperationen aufgebaut, die über den Projektzusammenhanghinaus tragfähig sein werden.• Fünftens sei hingewiesen auf das Prinzip derOffenheit für neue Fragestellungen, die sich quasinatürlich aus der Diskussion ergeben haben. Wirhaben Neuland betreten, indem wir auf Klassensprecherzugegangen sind und wir haben regionalNeuland betreten, indem wir auf die regionaleWirtschaft zugegangen sind. In beiden Fällenwaren die Reaktionen positiv. Geholfen hat uns indiesen Zusammenhängen sicherlich die schongenannte Kooperation zwischen Universität und<strong>CBE</strong>. Das Offenhalten für Neues ist sicherlicheines der wesentlichen Merkmale, die ein sachbezogenesManagement auch von Vereinen, diedem bürgerschaftlichen Engagement verbundensind, ausmachen.• Sechstens möchte ich hinweisen auf das Prinzipder Transparenz, dass wir uns <strong>im</strong> Projektzusammmenhangzu eigen gemacht haben. Wir habenüber den gesamten Projektzeitraum hinweg eineSteuerungsgruppe eingerichtet, in der Vertreterder beteiligten Institutionen und der Geldgebereingebunden waren. Auf diese Art und Weisewaren alle wesentlichen Beteiligten informiertüber den Fortgang der Arbeit, konnten auftauchendeProbleme gemeinsam besprechen und fürKlarheit sorgen.• Die wichtigste Bedingung für die erfolgreiche Projektarbeitist jedoch das Zusammenwirken derkonkreten Menschen <strong>im</strong> Projektzusammenhang.Otto Rehagel, der den meisten <strong>im</strong> Raum ja mittlerweileein Begriff sein wird, hat kürzlich – als ernach dem Erfolgsrezept gefragt wurde – gesagt:„Als ich vor drei Jahren kam, hat jeder gespielt wieer wollte; heute spielt jeder so, wie er kann.“Damit ist auf den Punkt gebracht, was in diesemProjekt passiert ist. Eine Gruppe von Individualisten,die sich einer gemeinsamen Sache verbundenfühlen – dem bürgerschaftlichen Engagement alskonstitutivem Element sozialer Existenz – habenes verstanden, <strong>im</strong> Laufe dieser zwei Jahre eineGruppe zu bilden, in der ein jeder nach seinenFähigkeiten agiert zum Wohle der Gesamtgruppe.Dieser Prozess war manchmal mit Irritationenund Verwerfungen versehen, was normal ist. AmEnde jedoch hat es funktioniert. Wir können nichtgenau angeben, warum dies so ist, denn wir stehenselbstverständlich nicht außerhalb von unsselbst; aber uns freut, dass es so ist.Abschließend kann man sagen, wir werden in einigenJahren wissen, ob die Grundsteinlegung für dieInfrastruktur bürgerschaftlichen Engagements <strong>im</strong><strong>CBE</strong> zu einem dauerhaften Ergebnis geführt hat.Dies hängt nicht nur von uns ab, sondern unteranderem auch davon, wie intensiv ehrenamtlichEngagierte diese Infrastruktur in Zukunft nutzenwerden.50
Seminarreihe Vereinsrecht und Vereinsfinanzen für ausländischeVereine in der Region Mülhe<strong>im</strong> – Essen – OberhausenDietmar FischerGrundidee der SeminarreiheIn dem Zeitraum Oktober 2003 bis April 2004 wurdeninsgesamt 14 Kompakt-seminare (mit jeweils 4Unterrichtseinheiten) für ausländische Vereine inden Städten Mülhe<strong>im</strong>, Essen und Oberhausendurchgeführt. Ziel der Seminarreihe war es, diewesentlichen Grundkenntnisse über die rechtlichenund steuerlichen Rahmen-bedingungen eines eingetragenengemeinnützigen Vereins in Deutschlandzu vermitteln.Die Seminare wurden so weit wie möglich direkt vorOrt, d. h. in vereinseigenen Räumlichkeiten durchgeführt.Diese Vorgehensweise diente einerseits dazu,einen Eindruck von der Vereinskultur zu erhalten,andererseits sollte der Leitgedanke „Wir kommen zuIhnen“ zum Ausdruck kommen.ZielgruppeDie Seminare waren auf amtierende und potenzielleVorstandsmitglieder ausgerichtet. Das Angebotwurde überwiegend von kleinen und mittleren (30bis 500 Mitglieder) Kulturvereinen wahrgenommen.Darüber hinaus waren auch Vereine vertreten, derenVereinszweck in der Förderung der Bildung undErziehung, der Religion (Islam), der Völkerverständigung,der Entwicklungshilfe, der Jugendhilfe, desSports oder der Kleingärtnerei besteht.• Organe und Vertreter/innen des Vereins- Mitgliederversammlung- Vorstand- besondere Vertreter/innenSeminar II: Finanzen und Steuern <strong>im</strong> Verein• Der gemeinnützige Verein- Was ist ein Verein/Verband?- Bedeutung und Voraussetzungen derGemeinnützigkeit- Spendenrecht• Steuerliche Tätigkeitsbereiche• Steuerarten und steuerliche Verpflichtungen- Umsatzsteuer, Körperschaftssteuer,Gewerbesteuer, Lohnsteuer- Steuervoranmeldungen und Steuererklärungen• Buchführungs- und Aufzeichnungspflichten- Gewinnermittlungsarten undKleinunternehmerregelung- Aufzeichnungspflichten für gemeinnützigeVereine- Buchführung, Inventar und JahresabschlussInteresse, Beteiligung und Mitarbeit der Seminarteilnehmer/innenDie Seminarteilnehmer/innen waren i. d. R. sehrinteressiert und haben sich mit vielen Fragen aktiveingebracht. Durch die Bearbeitung von Anwendungsaufgabenoder Fallbeispielen in kleinen,gleichsprachigen Arbeitsgruppen konnten gelegentlichauftretende Verständigungsprobleme kompensiertwerden. Darüber hinaus wurden durchdiese Workshops schon während des Seminars konkreteUmsetzungs-möglichkeiten für die eigene Vereinspraxiseröffnet.SeminarinhalteSeminar I: Grundlagen des Vereinsrechts• Rechtsgrundlagen für einen Verein- Was ist ein Verein/Verband?- Das Bürgerliche Gesetzbuch- Die Vereinssatzung- Vereinsordnungen• Gemeinnützigkeit- Bedeutung- Voraussetzungen• Rechtsfähigkeit und Haftung- Rechtsfähigkeit des Vereins- Haftung <strong>im</strong> Verein51