13.07.2015 Aufrufe

Abschlussbericht „Lernallianz im Ruhrgebiet ... - CBE

Abschlussbericht „Lernallianz im Ruhrgebiet ... - CBE

Abschlussbericht „Lernallianz im Ruhrgebiet ... - CBE

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

nen und lokale Arbeitgeber <strong>im</strong> Blick haben, weil sienämlich dort mitarbeiten. Lokale Akteure die erfahrbarmachen, dass man nicht ohnmächtig einer großenPolitik ausgeliefert ist, sondern dass man dieDemokratie auch mitgestalten kann.Was gehört eigentlich zu einem Motor? Was ist daseigentlich und wie kann die Metapher des Motorsauf Bürgervereine übertragen werden?Erst einmal ist da die Elektrik, Anlasser und Zündkerzen.Bürgervereine können aktuelle, zündendeAnlässe und Ärgernisse aufgreifen. Sie leben vonFesten und von Konflikten, denn daran zeigt sich,dass es sich lohnt zusammenzuarbeiten.Dann ist bei einem Motor die Verbrennung, Kolbenund Kurbelwelle, wichtig, also das, was dauerhaftarbeitet. Bürgervereine <strong>im</strong> Unterschied zu punktuellenBürgerinitiativen zeichnen sich aus durchihren langen Atem und ihr dauerhaftes Engagement.Allerdings ist es oft bei dauerhaftem Engagementnotwendig, dass sie ein breites Programm entwickeln,dass sie verschieden Interessen <strong>im</strong> Stadtteilwiderspiegeln und dass sie dieses Programm auch<strong>im</strong>mer wieder erneuern. Und genau an diesen Fragenwerden Konflikte deutlich, weil das mehr oderweniger gut gelingt.Zu einem Motor gehört weiterhin die Schmierung.Die Bürgervereine können zentrale Motoren sein fürein wachsendes Netz, für eine persönlich geprägteöffentliche Beziehung. Das ist etwas ganz anderesals private Freundschaften und auch etwas anderesals schmieriges Vitamin B. Gemeint ist jener Typ vonöffentlicher Beziehung, der ermöglicht, dass überPartei-, Milieu- und Religionsunterschiede hinweg,gemeinsames Handeln für gemeinsame Interessenmöglich wird – geradeso wie das in den Satzungenvon Bürgervereinen vorgesehen ist.Als letztes gehört zum Motor die Kühlung, der Ventilator.Die Bürgervereine laufen gut, wenn sie esschaffen, offen zu bleiben. Offen für neue, für zugezogeneMenschen, für Menschen aus anderenMilieus, wenn sie mit anderen Organisationenkooperieren und wenn die Erfolge der Arbeit sichtbarsind.Bürgervereine die Motoren sind, brauchen einenqualifizierten Kundendienst. Die Workshops des Projektes<strong>„Lernallianz</strong> <strong>im</strong> <strong>Ruhrgebiet</strong>“ haben in diesemZusammenhang einen ersten Schritt in die richtigeRichtung gemacht. Ich bin überzeugt davon, dass essich lohnt, gemeinsam mit den Bürgervereinen undvielleicht auch anderen lokalen Organisationen weitereBausteine zur Organisation, Unterstützung undBegleitung dieser wichtigen Vor-Ort-Arbeit des bürgerschaftlichenEngagements zu entwickeln.Podiumsdiskussion„Wie weiter mit dem bürgerschaftlichenEngagement in Mülhe<strong>im</strong> an derRuhr, Essen und Oberhausen?“Frau Beate Kowollik: Jetzt sollten wir mit unsererNachmittagsveranstaltung beginnen.Erst einmal möchte ich Sie recht herzlich begrüßenhier in Mülhe<strong>im</strong> an der Ruhr Ich finde es ganz toll,dass Sie gekommen sind, um mit uns über bürgerschaftlichesEngagement zu diskutieren. Sie habenja heute morgen schon eine ganze Menge erfahren.Sie haben gehört, welches Engagement hier <strong>im</strong><strong>Ruhrgebiet</strong> gerade in der Region Essen, Mülhe<strong>im</strong>,Oberhausen stattfindet. Sie haben positive Beispielegehört, wenn ich da zum Beispiel an den Klassensprecherdenke oder auch an den Bäcker, der heutemorgen doch sehr eindrucksvoll erzählt hat, wasbürgerschaftliches Engagement für ihn bedeutet,auch für das Unternehmen, aber natürlich auch fürdie Gesellschaft und um so erstaunlicher finde icheigentlich, dass dieses bürgerschaftliche Engagement<strong>im</strong>mer noch nicht – weder in der Gesellschaft,noch bei den Unternehmen, noch bei vielen Kommmunalpolitikern,noch bei vielen Politiker auch <strong>im</strong>Land – nicht genügend Anerkennung und nichtgenügend Beachtung findet und deshalb finde ichdas noch interessanter heute Nachmittag darüberzu diskutieren, wie kann dieses bürgerschaftlicheEngagement denn unterstützt werden? Wie kann esweiter nach vorne gebracht werden und vor allemDingen, was wir heute ja auch ganz oft gehörthaben, es muss qualifiziert und es muss unterstütztwerden und darüber wollen jetzt diskutieren.Und Grundlage dieser Diskussion werden Thesensein, die Reinhild Hugenroth von der Uni Duisburg-Essen uns jetzt vortragen wird.Reinhild Hugenroth: Vor einem Jahr haben wir unserProjekt Lernallianzen <strong>im</strong> <strong>Ruhrgebiet</strong>, bürgerschaftlichesEngagement, dargestellt. Heute können wireinige Ergebnisse präsentieren: Wir haben viel erlebtinnerhalb dieses Prozesses in den drei Städten Mülhe<strong>im</strong>an der Ruhr, Essen und Oberhausen. Wir sindnäher zusammengerückt, was das bürgerschaftlicheEngagement betrifft – das können Ihnen die Vertreterder Städte gleich selbst erläutern. Hier nun einigeThesen, die illustrieren, dass wir ein Stück weitergekommen sind, <strong>im</strong> Bestreben Erfolgsstrategien zuverfolgen, um das bürgerschaftliche Engagement zuaktivieren und zu qualifizieren:• Bürgerschaftliches Engagement professionellunterstützen.Bürgerschaftliches Engagement muss durch fachkundigeBegleitung, Beratung und Bildungsangeboteprofessionell unterstützt werden. Es ist eineInvestition in die Selbstorganisationskraft derGesellschaft.• Bürgerschaftliches Engagement in der ganzenBreite sichtbar machen.58

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!