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Abschlussbericht „Lernallianz im Ruhrgebiet ... - CBE

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III „Milieu“ und „Szene“: Einer drohenden „Spaltung der Bürgergesellschaft“ in exklusiveAktivisten und einem Ausstieg der breiteren Schichten aus aktiver Verantwortungfordert neue Anstrengungen der politisch-kulturellen Breitenarbeit. Für diese Breitenwirksamkeitaber brauchen die Vereine und ihr Management neue Kompetenzen undKontexte.Sorge machen aktuelle Tendenzen einer „Spaltung der Bürgergesellschaft“: Ein heute zubeobachtender Auftrieb der Bürgergesellschaft in eine neue Exklusivität exponierterAktivisten eines steilen Engagements löst nicht die Probleme einer zugleich drohendenExklusion durch Rückzug der einkommensschwachen und bildungsfernen Schichten ausder einst so erfolgreichen niederschwelligen Breitenarbeit der tradtionellen Großverbände(z.B. Wohlfahrtsverbände, Sportvereine, Bürgervereine).Die <strong>„Lernallianz</strong>en“ setzten deshalb auf neue Netzwerke und Lernprozesse. Adressatwaren gerade auch die traditionell in sozialer, kultureller oder auch sportiver Breitenarbeitaktiven Verbände und Vereine. Gerade die bildungsferneren Zielgruppen, die inihren Schwellenängsten dem bürgerschaftlichen Engagement sonst verloren gehen, sindnun auf neue Weise aktivierend einzubinden. Aktivierende Vereinsarbeit aber erforderteine neue Qualifizierung der ehrenamtlichen Akteure eines sozialen Managements.Die Förderung des „Dritten Sektors“ selbstorganisierten Engagements ist ein wichtigesZukunftspotential des <strong>Ruhrgebiet</strong>s, dessen traditionell dichte und lebendige Vereinslandschaftunter Modernisierungsdruck gekommen ist und nun gefährdet ist, denAnschluss zu verpassen an die sich heute verändernden oder neu entwickelnden Interessenund Motivationen, Bedürfnisse und Bereitschaften. Dies gilt gerade für die breitenwirksamarbeitenden „Volks“-Vereine und Traditionsverbände, deren niederschwelligePartizipationsmuster bewusst auch den bildungsfernen, ortsfremden und einkommmensschwachenBevölkerungsgruppen soziale Nähe boten. Nun nach dem offensichtlichenZerfall solcher Nähe, wird der Neubau sozialer Vernetzung zu einem infrastrukturellenIndikator räumlicher Identität und sozialer Solidarität.2. Regionalbezug: „Bürgergesellschaft <strong>Ruhrgebiet</strong>“In einer von Sozialwissenschaftlern der vier <strong>Ruhrgebiet</strong>suniversitäten (Bochum, Dortmund,Essen und Duisburg) in Kooperation mit dem Innenministerium NRW und dem„Verein Pro <strong>Ruhrgebiet</strong>“ durchgeführte Untersuchung zu aktuellen Problemen undPotentialen einer „Bürgergesellschaft <strong>Ruhrgebiet</strong>“ 2 zeigten sich bereits – wenn auch mitzukunftsweisenden Ausnahmen – die von der Enquetekommission bestätigten Tendenzenund Thesen:Sorge macht auch <strong>im</strong> <strong>Ruhrgebiet</strong>:• die Spaltung der Bürgergesellschaft, die Kluft zwischen alter Ehre und neuenEngagementAntwort auf dies Probleme suchten wir über• die Wechselwirkung von Qualifizierung und Aktivierung, von Engagement undKompetenz8 2 Andersen, Uwe / Neuendorf, Hartmut / Schatz, Heribert / Pankoke, Eckart: Erfahrungen und Potentiale eines verstärktenbürgerschaftlichen Engagements zur Entlastung der Kommunen. Gutachten <strong>im</strong> Auftrag der Stadt Herne.Bochum, Ruhr Universität. Verein pro <strong>Ruhrgebiet</strong>, Essen 1998.

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