13.07.2015 Aufrufe

Abschlussbericht „Lernallianz im Ruhrgebiet ... - CBE

Abschlussbericht „Lernallianz im Ruhrgebiet ... - CBE

Abschlussbericht „Lernallianz im Ruhrgebiet ... - CBE

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Bildungsforen, wo wir ja auch in Essen beispielsweisejetzt eine Menge tun, <strong>im</strong> Bereich Schulehaben wir es also in den Blick genommen, das giltaber auch für die anderen Bereiche. Sie haben völligrecht, wir müssten dafür mehr machen... das wollteich auch sagen.Kowollik: Auch von Seiten der Stadt Essen? FrauMühlenfeld.Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld: Das zuwissen und zu benennen, ist schon mal sehr wichtig,weil das auch die Voraussetzung dafür schafft,hinterher Forderungen stellen zu können. Ich denke,dass man in dem Moment, wo man solche Schwierigkeitenerkennt und definiert, sich auch nichtzuviel vornehmen muss auf einmal, wenn manweiß, man startet von einem best<strong>im</strong>mten Punkt ausund andere sind möglicherweise weiter oder aberich erkenne, wo ich vielleicht ein bisschen zu spätstarte, dann darf man natürlich auch nicht glauben,dass man in ganz kurzer Zeit, alle, alle Wege hintersich bringen kann oder aufholen kann. Vorhin ist javon diesem Thema Zertifizierung die Rede gewesen,der Herr Wehling ist zum jetzigen Zeitpunkt Lehrer,ich war das ja mal und ich weiß noch, wie ichgekämpft habe an meiner Schule, was eben solcheZertifizierungen betrifft, die zu den Zeugnissengelegt worden sind. Ich musste da nicht nur meineKolleginnen und Kollegen von überzeugen, ichmüsste auch die Eltern überzeugen, die das jaeigentlich gar nicht einsahen zu einem Zeitpunkt alsdarüber eben noch nicht geredet würde, ich wollteaber ...Kowollik: ...ist es denn jetzt leichter?OB Mühlenfeld: ... ich denke, dass es jetzt leichterist, es hat sich ja auch durchgesetzt. Es gibt ja jetztmehrere Schulen, die das machen, aber ich weißeben selber noch, wie hart das war, weil man ebennoch nicht darauf zurückgreifen konnte, dassirgendwer das auch gesagt hat, es gab so einen kleinenKonsens überschaubar in der Schule, wo Leutegesagt haben, da muss man was für tun und daswegen,deswegen finde ich, sollten wir auch unsgegenseitig Mut machen. Jeder lange Weg – wieman so schön sagt – beginnt mir einem kleinenSchritt...Kowollik: Prof. Zechlin, Sie nicken gerade so, denkenSie, dass die Anerkennungskultur in der Uni ausreicht,wie sie <strong>im</strong> Moment gerade läuft?Prof. Dr. Lothar Zechlin: Das ist eine heiße Frage undda sag ich mal ich bin noch nicht lange genug in derUni, um jeden Winkel dort zu kennen...Kowollik: ... aber einen Überblick haben Sie sicherlich...Prof. Dr. Zechlin: Ich weiß, es gibt gute Initiativendazu. Ich habe genickt gerade, weil ich es richtigfinde, diese Frage, dass in Schulen Initiativen ja starten,die solche Anerkennungskulturen voranzutreiben...Kowollik: ... und in der Uni?Prof. Dr. Zechlin: Es ist gut, solche Engagements zuzertifizieren. Ich weiß aus eigener Kenntnis zum Beispiel,solche Programme zur Ausbildung von Konfliktschlichternin den Schulen, die halt nicht wartenbis die Lehrer kommen oder am Ende sogar die Polizeikommt, die so etwas selber regeln. So undgenickt habe ich als ich dachte, wir sind jetzt in derUniversität demnächst erstmalig soweit, das derZugang zur Universität bei NC-Fächern, also solchenFächern, wo wir mehr Bewerbungen haben als wirStudienanfänger aufnehmen können, wo wir nichtmehr gezwungen sind nur nach der Abitursnoteund den Wartezeiten zu gehen, sondern wir könnenerstmalig Auswahlgespräche einführen und dabeialso 60% unserer Studierenden in solchen Fächernüber Auswahlgespräche aufnehmen. Es wäre meinesErachtens eine gute Idee zum Beispiel solcheZertifizierungen von den Schulen oder überhauptNachweise solchen Engagements mit zu einemwichtigen Kriterium zu einem solchen Auswahlgesprächzu nehmen.Kowollik: Aha, Prof. Pankoke.Prof. Dr. Pankoke: Ich kann daran gleich anschließen.Ein Projekt, vielleicht das zukunftswirksamste Projektaus unserem Projektverbund ist die Schulungvon Klassensprechern. Die Klassensprecher sind dieZukunftspotentiale der Bürgergesellschaft undderen Kultur der Verantwortung, die sehr früh einsteigen,wird gewissermaßen von uns mit einer Kulturder Anerkennung beantwortet, indem wir ausAnerkennung für diese Verantwortung versuchenein bisschen von den Lern<strong>im</strong>pulsen, von der pädagogisch-didaktischenBegleitung, die diese Klassensprecherfähig macht, etwa mit Konflikten umzugehen,etwa Organisationsfragen zu lösen, in die siesehr früh kommen, sie dort zu begleiten und ichdenke, dass ist eine Form von Auszeichnung und wirhatten heute Morgen ja schon gesagt, dass diejenigen,die sozusagen in jungen Jahren ans Ehrenamtüber die Pfadfinder oder über die Klassensprecherhingeführt werden, dass das Leute sind, die dannauch fähig sind auch <strong>im</strong> Erwachsenenleben Verantwortungzu übernehmen. Ich denke das ist es auchdann in der Phase der Universität – unsere Universitätenkranken ja auch ein bisschen daran, dass<strong>im</strong>mer weniger Leute noch bereit sind sich in derstudentischen Selbstverwaltung zu engagieren.Kowollik: ... also auch da fehlt das Engagement,auch da muss irgendwie noch weiter rangeführtwerden...66

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!