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Einleitung Name und Ursprung des Ortes - der Kirche-Reuth

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wurde, dem zufolge die Hälfte <strong>der</strong> Holzzinsen von dem obengedachten Capital dem Ärar<br />

überließ u. statt ein früher 14 Klaftern Scheitholz nebst allem Abraum u. dem nöthigen<br />

Moos u. Streu für das Vieh nur auf 12 Klaftern mit Zubehör bestand. Pastor Müller ging<br />

angeblich bei seiner Vocation denselben Vergleich ein<br />

S. 45 wie er auch geschehn ließ u. da die Sache noch nicht ausgemacht war, geschehen lassen<br />

mußte, daß dem Schullehen 5 Klaftern Stöcke u. 2 Klaftern Scheitholz vom Collator u.<br />

Gemeinde bewilligt wurden, welche <strong>der</strong>selbe auch heutigen tages noch bezieht, wobei<br />

nur zu bedauern ist, daß, nachdem dieser 81 j. Streit durch eine Verordnung d.h.<br />

Kreisdirection zu Zwickau unterm 6 Nov. 1852 dahin entschieden worden ist, daß <strong>der</strong><br />

Pfarrer sofort in den vollen Genuß <strong>der</strong> ihm gebührenden Capitalholzzinsen gesetzt werde<br />

u. dort das streitige Holz "lediglich Pfarrholz" sei womit es nur die schon vom<br />

vormaligen Consistorii in Leipzig unterm 13 Mai 1801 gegebne Entscheidung bestätigte,<br />

welche in Folge <strong>des</strong> gedachten Privatvergleiches nicht in Wirksamkeit gesetzt worden<br />

war, daß durch diese stillschweigend gebliebene Observanz jedenfalls für die Zukunft<br />

eine neue Saat <strong>des</strong> Unfriedens zwischen <strong>der</strong> Commun, dem Collator u. Pfarrer<br />

ausgestreut worden ist.<br />

Denn einmal wird das Pfarrholzcapital bedeutend geschmälert, wenn ihm jährlich 2<br />

Klaftern Scheitholz u. 5 Klaftern Stöcke entzogen werden, die verkauft, dasselbe jährl.<br />

um 13 rt. 15 ngr. vermehren würden, sodann sollte, was mit <strong>der</strong> Zeit, nach genommener<br />

Rücksprache mit Sachverständigen, in nicht zu ferner Zeit, eintreten kann, das schlagbare<br />

Holz sich bei den fortwährenden Reparaturen in den Pfarrgebäuden u. ab usere in denen<br />

<strong>der</strong> Schule, bedeutend vermin<strong>der</strong>n, so müßte die Gemeinde dann sowohl das für die<br />

Schule wenn für die Pfarre benöthigte Bau u. Brennholz kaufen u. es wäre jede<br />

Möglichkeit abgeschnitten bei einem etwaigen Pfarr od. <strong>Kirche</strong>nbau das Pfarrholz, wie<br />

billig, mit heranzuziehen. Dabei verkennt jedoch <strong>der</strong> Verfasser die Billigkeit nicht, maßen<br />

die Schule früher mit <strong>der</strong> Pfarre verb<strong>und</strong>en war u. von ihr aus <strong>des</strong>halb auch mit Feld u.<br />

Wiese dotirt wurde, daß ihr, wenn u. solange es <strong>der</strong> Zustand <strong>des</strong> Pfarrholzes erlaubt u.<br />

contentiente pactore ein Beitrag aus dem Pfarrholze zufließe, aber nur geordneter Weise<br />

u. nicht willkührlich, woraus nur Schwierigkeiten u. Verdrießlichkeiten erwachsen<br />

können u. werden. Und sind sie es nicht schon? Als in Folge d. Erörterungen jenes<br />

Streites Past. M. Frotscher erkannte, wie ihm nach den frühern Pfarrvergleichen statt 12<br />

Klaftern Scheitholz <strong>der</strong>en 14 gebührten u. die 2 fehlenden, welche dem Schullehrer<br />

zugesprochen worden sind, anfahren ließ, nachdem er den <strong>Kirche</strong>nvorsteher aus den<br />

Acten von seiner Berechtigung dazu überzeugt hatte, so verklagte ihn die Gemeinde<br />

heimlich bei den ihm aufsäßigen Gerichtsdirector Lorenz als weltl. Insecutor, nahm<br />

jedoch, als <strong>der</strong> Pastor nachwies, wie ihm solches gebühre u. er drohte, wenn ihm dies<br />

verweigert würde, von seinem verbrieften Rechte Gebrauch zu machen, worauf ihn<br />

S. 46 auf Gr<strong>und</strong>* jene Klage zurück u. "bat" ihn, sich wie zuvor nur mit 12 Klft. begnügen zu<br />

wollen, was Past. Frotscher, um seine Billigkeit zu zeigen, zwar einging, aber ausdrückl.<br />

erklärte, wie er den durch seinen Nachfolger nicht präjudicirt haben wolle.<br />

*[Randnotiz:] eines Protokolls nach Consistorialverordnung vom 14 Juni 1730 nicht nur<br />

14 Klft. Holz, son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong> Afterschlag davon wie allen auf<br />

Pfarrwiesen u. Fel<strong>der</strong>n stehen Bäumen u. Sträuchern zukommen, welche<br />

Stöcke auch Pastor Müller bis 1827 sich hat herausthuen lassen, worauf er<br />

sie <strong>der</strong> Pfarrholzkasse überließ<br />

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