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Einleitung Name und Ursprung des Ortes - der Kirche-Reuth

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ist, noch nicht in <strong>Kirche</strong> u. zum Abendmahl gekommen sind, was in Stelzen noch nicht<br />

<strong>der</strong> Fall ist, in Spilmes aber, wie es sich jetzt hält, geradezu unmöglich ist. Im<br />

Äußerlichen tritt auch immer mehr Gleichgültigkeit ein u. bunte Kleidung beim<br />

Abendmahlsgenusse, an Bußtagen u. Fastensonntagen, am Charfreitag u. Todtenfeste<br />

wird immer allgemeiner. Nichts <strong>des</strong>toweniger ist ein lobenswerther nicht bloß kirchl.<br />

sond. auch religiöser Sinn in sämtl. Gemeinden vorhanden u. gehören die angedeuteten<br />

Mängel zu den Kennzeichen <strong>der</strong> materiellen Zeitrichtung, <strong>der</strong>en Hochwasser lei<strong>der</strong> nach<br />

u. nach auch die bis dahin noch unberührten Höhen erreicht. Doch hat sich im<br />

Aufruhrjahre 1849 kein Mitglied aus sämmtl. Gemeinden betheiligt u. steht <strong>Kirche</strong> <strong>und</strong><br />

Schule, Obrigkeit u. Herrschaft allenthalben in Ehren u. die Liebe, mit welcher sich die<br />

letzten wie die frühern Seelsorger immer ihren Beichtkin<strong>der</strong>n in <strong>Reuth</strong>, Stelzen u.<br />

Spilmes erinnert haben u. noch erinnern, spricht dafür, daß auch <strong>der</strong> Geistliche u. Lehrer,<br />

wenn er seine Pflicht thut, sich noch einer verdienten Achtung u. Liebe erfreut, welche<br />

bisher auch dem Verfasser zu Theil geworden ist, immer zu Theil werden möge.<br />

S. 57 Das mit dem Pfarramte <strong>Reuth</strong> mit Stelzen verb<strong>und</strong>ne Diensteinkommen beläuft sich nach<br />

den letzten statistischen bei <strong>der</strong> Behörde eingereichten Angabe vom 16 März 1842 auf<br />

380 rt. 7 gr. 8 d. wobei jedoch das von P. Müller wegen seiner vorgerückten Jahre auf<br />

das Filial gehaltene Pferd, zu <strong>des</strong>sen Unterhaltung er Hafer Dezem bezieht, zu 55 rt. 16<br />

gr. 3 d. mit gerechnet u. in Abzug gebracht ist; von diesem Einkommen fallen, wie schon<br />

angegeben 132rt. auf das Filial in Stelzen, so daß d. <strong>Reuth</strong>er Pfarrdienst, zumal nach <strong>der</strong><br />

Dezemablösung vom Jahre 1854* ein sehr geringer u. doch <strong>des</strong> Filials wegen, namentlich<br />

im Winter, aufreiben<strong>der</strong> u. beschwerlicher ist.<br />

*[Randnotiz:] lt. Gesetz vom 10 Feb. 1851 Verordg. vom 6 Aug.<br />

1851 u. 26 Jan. 1853<br />

Die Summe ergiebt sich aus folgenden baaren Einnahmen u. Naturalbezügen: Pachtgeld<br />

für das 1855 abermals auf 4 Jahre von Lichtmeß zu Lichtmeß verpachtete Pfarrgut: 130<br />

rt. - gr. - d. überdies noch Feld zu Aussaat von 3 Schff. Kartoffeln, 2 Näpfen Lein mit<br />

aller Bestellung, 1 Schock Krauthäuptern u. Leistung aller nöthigen Fuhren, Holzmachen<br />

pp. wie solches <strong>der</strong> Contract näher besagt, <strong>der</strong> sich in den Acten d. <strong>Reuth</strong>er<br />

Pfarroeconomie betr. findet. Aus den oben ausführl. behandelten Waldungen erhält er 12,<br />

eigentl. 14 Klafter 6/4 langes Scheitholz, nebst dem Aferschlag an Stöcken, nebst<br />

Abraum u. Streu u. dem nöthigen Moos zum Dung, wovon <strong>der</strong> Pachter 2 Klaft.<br />

Brennholz u. alles Übrige bezieht, sämmtl. Holz jedoch machen, spalten u. anfahren muß.<br />

Ingleichen steht dem Pastor** die Benutzung <strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Wiedemuth stehenden Bäume<br />

u. Gesträuche zu, wie solches auch kirchenrechtl. ist. Den 2ten Theil <strong>der</strong> Pfarreinkünfte<br />

bildet <strong>der</strong> Decem, <strong>der</strong> in <strong>Reuth</strong> 13 Schffl. 3 Viertl. u. 1 1/2 Napf Korn*** betrug, wovon<br />

2 Vtl. zum Vertrinken zurückgegeben wurden, wie auch je<strong>der</strong> Decempflichtiger einen<br />

Kuhkäse erhält; <strong>der</strong> Decem aus Döhles betrug 1 1/2 Sch. Korn u. 4 Schff. Hafer<br />

altplauisch Maaß.<br />

**[Randnotiz:] d. Abfall an allem Bauholz, altem Abgange. Schindeln pp. <strong>und</strong><br />

***[Randnotiz:] <strong>Reuth</strong>er Pfaffenmaaß, d. Rittergut schüttete seine<br />

mit inbegriffenen<br />

2 1/2 Schff. nach altplauischem Maaße<br />

Lei<strong>der</strong> sind jedoch diese Leistungen u. zwar äußerst niedrig, <strong>der</strong> Scheffel Korn zu 3 rt. u.<br />

<strong>der</strong> altpl. Scheffel Hafer zu 2 rt., 3 gr. 7 1/2 d. abgelöst worden, so auch schon früher<br />

freiwillig die Frohndienste, welche Döhles zu Leisten hatte: näml. die 2 Pfarrerdotalen<br />

Schilling <strong>und</strong> Spranger; in Döhles mußten Schilling <strong>und</strong> Spranger je<strong>der</strong> mit 4 Ochsen 3<br />

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