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Ein historischer Marktplatz mit Kirche <strong>und</strong> Kopfsteinpflaster<br />

ist zentraler Treffpunkt für Einkauf <strong>und</strong> Stadtbummel<br />

in Duderstadt (Kreis Göttingen) – ein privilegierter Standort<br />

für den neuen Naturkost-Laden „Lebenskunst“. Inhaberin<br />

Nadine Eberhardt ist einen unkonventionellen Weg in die Bio-<br />

Branche gegangen <strong>und</strong> hat den Quereinstieg in die Selbstständigkeit<br />

gewagt. Beruflich in einer ganz anderen Richtung tätig, war<br />

sie jahrelange Stammk<strong>und</strong>in in dem alteingesessenen Bio-Laden<br />

„Arche“, dessen Besitzer aus Altersgründen einen Nachfolger für<br />

das Geschäft suchten. Eberhardt bekam das Angebot, nahm an<br />

<strong>und</strong> qualifizierte <strong>sich</strong> mit einer ganzheitlichen Ges<strong>und</strong>heitsausbildung<br />

<strong>und</strong> mehreren Praktika in Bioläden für die bevorstehenden<br />

Aufgaben. Klare Vorstellungen prägten das neue Konzept<br />

des Ladens. Da Bio-Waren für das Klientel in Duderstadt (knapp<br />

22.000 Einwohner) weit weniger bedeutend sind als zum Beispiel<br />

in der Nachbar- <strong>und</strong> Universitätsstadt Göttingen (r<strong>und</strong> 121.000<br />

Einwohner), sollte <strong>kein</strong> gewöhnlicher Bioladen entstehen. „Ich<br />

wollte etwas Anderes machen, die Wertigkeit der Lebensmittel in<br />

den Vordergr<strong>und</strong> stellen, <strong>und</strong> das mit einer sehr ansprechenden<br />

Präsentation verbinden“, sagt Eberhardt. „Lebenskunst“ ist Name<br />

<strong>und</strong> Charakter des Geschäfts, in dem nicht nur Lebensmittel<br />

angeboten werden, sondern vieles mehr zu entdecken ist. Bilder<br />

aus wechselnden Ausstellungen regionaler Künstler dekorieren<br />

die Wände; eine prägnante Mischung aus Kronleuchtern, wuchtigen<br />

Holzmöbeln <strong>und</strong> praktischen Rollregalen schafft ein außergewöhnliches<br />

Ambiente. Eberhardt realisierte das Geschäft in<br />

Zusammenarbeit mit dem Großhändler Naturkost Elkershausen<br />

aus Göttingen - ein Betriebsberater unterstützte die Inhaberin bei<br />

Planung <strong>und</strong> Kalkulation. Mittelpunkt des Ladens ist ein r<strong>und</strong>er<br />

Tresen, in den Kasse, Backwaren, Käsesortiment <strong>und</strong> Bistroausgabe<br />

integriert sind. Damit schuf der Ladenbaubetrieb Fre<strong>und</strong><br />

aus Leinfelde in dem ehemaligen Volksbankgebäude einen praktischen<br />

<strong>und</strong> über<strong>sich</strong>tlichen K<strong>und</strong>enfluss.<br />

Sozialer Treffpunkt. An der großen Fensterfront können<br />

K<strong>und</strong>en mittags speisen oder einen Kaffee trinken – der freie<br />

Blick über den Marktplatz schafft Café-Atmosphäre. Auch die<br />

Außenbestuhlung lädt K<strong>und</strong>en, besonders an Markttagen, zum<br />

Verweilen ein. Eberhardt beschränkt <strong>sich</strong> innerhalb ihres gastronomischen<br />

Angebots auf Suppen, Salate, <strong>und</strong> Pellkartoffeln, um<br />

den zeitlichen <strong>und</strong> personellen Aufwand in Maßen zu halten.<br />

Die Qualität der Gerichte leidet dadurch <strong>kein</strong>esfalls, wird sogar<br />

in manchem Fall exquisiter: „Statt belegter Brötchen, deren Vorbereitung<br />

sehr viel Personal bindet, bieten wir eine gemischte<br />

Käseplatte mit Brot oder Brötchen an“, sagt Eberhardt. Aus der<br />

Erfahrung, dass <strong>kein</strong> K<strong>und</strong>e Gemüse zweiter Wahl kaufen will,<br />

entstand das Angebot verschiedener Cremesuppen. „Gemüse ist<br />

besonders reif <strong>und</strong> schmackhaft, wenn es optisch <strong>kein</strong>en sehr guten<br />

Eindruck mehr macht. Dann lässt es <strong>sich</strong> aber sehr gut für die<br />

Suppenzubereitung verwenden“, sagt Eberhardt. Das Angebot<br />

an Getränken <strong>und</strong> Speisen macht aus „Lebenskunst“ für K<strong>und</strong>en<br />

Quereinsteiger���� MACHER<br />

Auch Obst <strong>und</strong> Gemüse werden auf interessante Weise präsentiert:<br />

Ein alter Holztisch aus der Familie musste kurz vor Geschäftseröffnung<br />

aus Zeitdruck als Notlösung her. Natürlichkeit<br />

<strong>und</strong> Ursprünglichkeit des Aufbaus überzeugten Inhaberin <strong>und</strong><br />

K<strong>und</strong>en dann aber schnell <strong>und</strong> bedurfte <strong>kein</strong>er Änderung mehr.<br />

auch einen Ort für Gespräche oder Ruhepausen. „Ich genieße es<br />

sehr, dass ich sehr viel persönlichen Kontakt zu meinen K<strong>und</strong>en<br />

habe. In meinem früheren Beruf gab es das nicht. Hier kommt<br />

ständig jemand in das Geschäft, der das Gespräch sucht“, sagt<br />

Eberhardt.<br />

Optik ist entscheidend. In ihrer Sortimentsauswahl setzt<br />

Eberhardt nach der Qualität der Ware deutliche Schwerpunkte<br />

auf die Optik der Produkte <strong>und</strong> deren Präsentation. Viele K<strong>und</strong>en<br />

kaufen bei „Lebenskunst“ Artikel zum Verschenken, daher vermittelt<br />

das Angebot weniger ein Gefühl des alltäglichen Einkaufs.<br />

„Menschen geben ihr Geld viel lieber für etwas Besonderes aus,<br />

als für das Notwendige des Alltags“, so Eberhardt. Daher wählt die<br />

Inhaberin Produkte in einer schönen Verpackung, interessant geformte<br />

Nudeln, hochwertige Gewürze <strong>und</strong> Weine <strong>und</strong> will dieses<br />

Feinkost-Angebot in Zukunft <strong>noch</strong> ausweiten. Handgeschriebene<br />

Preisschilder unterstützen das besondere Flair der verschiedenen<br />

Sortimente. Ziel der Inhaberin ist es nicht, die Regale möglichst<br />

zahlreich mit Produkten zu bestücken. Durch eine eher „luftige“<br />

Gestaltung hat der K<strong>und</strong>e einen besseren Überblick <strong>und</strong> wird<br />

nicht von der Masse der Ware erschlagen. Sowohl von außen, als<br />

Foto: <strong>BIOwelt</strong><br />

Foto: <strong>BIOwelt</strong><br />

08/2011 15

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