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märkten angesiedelt werden. Daneben stellte Weber<br />

die �esen auf, dass K<strong>und</strong>en vom Händler nicht<br />

richtig abgeholt werden, zu neuen Vertriebskanälen<br />

abwandern oder <strong>sich</strong> im Fachhandel beraten lassen,<br />

das Produkt dann aber bei einem günstigeren Anbieter<br />

kaufen. Durch den Erfolg der vergangenen Jahre<br />

habe der Handel vielleicht auch einfach die K<strong>und</strong>enwünsche<br />

aus den Augen verloren, so Weber. Zudem<br />

müsse der Handel im Umgang mit Lieferanten wirtschaftlicher<br />

denken <strong>und</strong> agieren. „Wir sind einfach<br />

<strong>noch</strong> zu nett zu den Lieferanten. Ständig müssen<br />

wir auf Relaunches reagieren <strong>und</strong> wissen nicht wohin<br />

mit der Altware. Dazu kommen häufig <strong>noch</strong><br />

Lieferengpässe, die bei uns zu Verlusten führen. Der<br />

konventionelle Handel lässt <strong>sich</strong> solche Ausfälle bezahlen“,<br />

sagt Weber. Problematisch sei weiterhin der<br />

Mangel an Markenpräsenz <strong>und</strong> die dadurch entstehende<br />

Austauschbarkeit sowie eine häufig unattraktive<br />

Präsentation am Point of Sale.<br />

Gemeinsam stark? Reiner Herrmann (Reformhaus<br />

Herrmann) <strong>und</strong> Klaus Fasold (Panthere<br />

Consulting) stellten die aktuelle Situation aus Sicht<br />

des Reformwarenhandels dar. Im Workshop „Die Kosmetikabteilung<br />

im Reformhaus der Zukunft“ stellten die Referenten den<br />

Aufbau eines Markenimages in den Vordergr<strong>und</strong>. Neben der<br />

Begeisterung der Mitarbeiter <strong>und</strong> deren fachlicher Qualifikation<br />

sei der „Glamour“ der Produkte entscheidend. Jedes Produkt, das<br />

mehr als 12 Euro koste, werde als Luxusartikel empf<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

brauche eine entsprechende Bühne. Herrmann stellte seine Idee<br />

vor, dass verschiedene Hersteller über eine Neuform-Plattform<br />

zusammen als Gemeinschaft für ihre Naturkosmetik werben.<br />

Ein Vorschlag, der bei einigen Herstellern im Zuhörerkreis auf<br />

Skepsis stieß. Befürchtet wurden ein Verwässerungseffekt <strong>und</strong><br />

eine unerwünschte Verbindung zu anderen Marken. Organisator<br />

Rainer Plum wandte ein, dass die Hersteller mit dem Argument,<br />

sie machten mehr <strong>und</strong> besseres Bio als andere, nicht mehr vorwärts<br />

kommen würden. „Wenn wir sagen, unsere Naturkosmetik<br />

ist besser als die bei Tegut oder Migros, dann interessiert das<br />

heute kaum <strong>noch</strong> jemanden. Das kann also nicht der Weg sein“,<br />

so Plum. Besonders Bernhard von Glasenapp (Geschäftsführer<br />

i+m Naturkosmetik) hielt in der Diskussion dagegen: „Wir wollen<br />

nun einmal <strong>kein</strong>e Pseudo-Bio-Marke sein. Unser Konzept ist sehr<br />

stark wertebezogen.“<br />

Auch bei Jürgen A. Michalziks Vortrag über das Frauenbild in<br />

der Naturkosmetik-Werbung trafen die Aspekte der Markenbildung<br />

wieder auf die Ansprüche <strong>und</strong> Idealbilder der Hersteller.<br />

Michalzik (JAM Kommunikationsberatung) stellte Frauenbilder<br />

aus der Werbung konventioneller sowie von Naturkosmetikmarken<br />

vor, um darzustellen wie verwechselbar <strong>sich</strong> Marken durch<br />

ihre Werbung machen können. Problematisch sei dies gerade<br />

für Naturkosmetikmarken, die ohnehin bei den wenigsten Ver-<br />

Foto: <strong>BIOwelt</strong><br />

Kongress KOSMETIK<br />

Roswitha Weber (links) analysierte gemeinsam mit dem Plenum die aktuellen<br />

Probleme <strong>und</strong> Schwachstellen des Naturkosmetik-Sortimentes im<br />

Biofachhandel. Maren Speckmann-Munz appellierte an die Händler, die Dr.<br />

Hauschka-Depotverträge als gegenseitige Wertschätzung zu verstehen.<br />

brauchern einen Wiedererkennungseffekt erzeugten. Bei Studien<br />

hätten natürliche Frauenbilder tendenziell besser abgeschnitten.<br />

Glasenapp kommentierte, dass i+m niemals mit einem Frauenbild<br />

werben würde, sei es nun natürlich oder unnatürlich. „Diese<br />

Frauen sind alle w<strong>und</strong>erschön <strong>und</strong> zeigen der K<strong>und</strong>in immer nur:<br />

So bist du nicht! Das erzeugt bei ihr eine Unzufriedenheit, die sie<br />

dann das Produkt kaufen lassen soll“, so Glasenapp.<br />

Maren Speckmann-Munz (Wala/Dr. Hauschka) appellierte<br />

in ihrem Vortrag an die anwesenden Händler, eine effektivere<br />

K<strong>und</strong>enansprache zu realisieren. Lebensmittel-Stammk<strong>und</strong>en<br />

müssten auf Naturkosmetik gelenkt <strong>und</strong> Neuk<strong>und</strong>en direkt angesprochen<br />

werden. Fände ein K<strong>und</strong>e dann den Weg zur Naturkosmetik,<br />

dann bitte richtig, <strong>und</strong> zwar zu den bekannten <strong>und</strong><br />

zertifizierten Marken. Speckmann-Munz sprach auch das 2007<br />

eingeführte selektive Vertriebssystem für Dr. Hauschka Produkte<br />

an, dass bei manchen Händlern für Missstimmung gesorgt hatte:<br />

„Sehen <strong>Sie</strong> bitte den Depot-Vertrag nicht als Knebel, sondern als<br />

gegenseitige Wertschätzung.“ Deutliche Botschaft des Vortrages<br />

war, dass <strong>sich</strong> Wala für den Fachhandel einsetzt, sofern dieser es<br />

entsprechend auch für das Dr. Hauschka Sortiment tut.<br />

Preisverleihungen. Florianne Koechlin (Blauen Institut,<br />

Schweiz) führte die Gäste in ihrem „Pflanzenpalaver“ zurück<br />

zu den Ursprüngen der Naturkosmetik. Für ihren Einsatz überreichte<br />

ihr New-Ethics-Gründer Rainer Plum den New Ethics<br />

Award. Am zweiten Kongresstag wurden zudem Maren-Speckmann<br />

Munz für den Naturkosmetik-Evergreen, die Dr. Hauschka<br />

Rosencreme, sowie Bernhard v. Glasenapp für die neueste i+m<br />

Kosmetiklinie ausgezeichnet. Hendrike Klein<br />

Foto: <strong>BIOwelt</strong><br />

08/2011 47

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