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Foto: <strong>BIOwelt</strong><br />
SORTIMENT Gewürze<br />
48 08/2011<br />
Gutes aus der Heimat<br />
Im Gewürzregal bieten Händler eine breite Palette von Produkten<br />
aus aller Welt. Doch welche Marktchancen <strong>haben</strong> Bio-Gewürze aus<br />
Deutschland? Das Angebot ist <strong>noch</strong> dünn. Wenn <strong>sich</strong> der Handel hier<br />
profilieren will, dann muss er den Dialog zur Landwirtschaft suchen.<br />
Beim Blick ins Gewürzregal kreisen die Gedanken der<br />
meisten Verbraucher zunächst mal um die ganze Welt.<br />
Paprika aus Ungarn, Kardamom aus Nepal, Pfeffer aus<br />
Indien oder Brasilien – so bunt wie das Gewürzsortiment im<br />
Handel, so verschieden sind auch die Herkünfte. Allerdings<br />
gibt es seit einigen Jahren aus unterschiedlichen Gründen Bemühungen,<br />
auch hierzulande den Anbau von Gewürzpflanzen<br />
auszudehnen. Dabei geht es zunächst darum, mehr Einfluss<br />
nehmen zu können auf Qualität <strong>und</strong> Produkt<strong>sich</strong>erheit. Zudem<br />
gewinnt das �ema Nachhaltigkeit auf breiter Fläche an Bedeutung.<br />
Damit stehen auch die Transportwege <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>enen<br />
klimarelevanten Emissionen der Warenströme auf<br />
dem Prüfstand. Besonders frische Qualitäten lassen <strong>sich</strong> durch<br />
kurze Anlieferungswege ebenfalls <strong>sich</strong>erstellen.<br />
Schließlich geht es auch um das �ema Artenvielfalt. Gerade<br />
hier ist die Biobranche gefordert, ihre Bemühungen für eine<br />
einheimische Produktion zu verstärken. Denn: Interessiert <strong>sich</strong><br />
heute ein Biobauer für den Anbau von Gewürzpflanzen, dann<br />
muss er häufig lange recherchieren, bis er Erfahrungswerte für<br />
die Kultivierung aufgetrieben hat. Mit der Ausbreitung der Industrialisierung<br />
scheint das Interesse an der Kultivierung vieler<br />
Gewürze in Deutschland spürbar zurückgegangen zu sein, der<br />
Bedarf wurde mehr <strong>und</strong> mehr über Importe gedeckt. Entsprechend<br />
wenig ist heute <strong>noch</strong> über den Anbau bekannt. Da es<br />
beispielsweise oft kaum Informationen zu relevanten Schädlingen<br />
<strong>und</strong> Gegenmaßnahmen in der Landwirtschaft gibt, hat das<br />
Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) in der Rheinpfalz<br />
vor einigen Jahren Versuchsbetriebe etwa beim Anis-Anbau<br />
wissenschaftlich begleitet. Manche Pflanzen kommen heute<br />
in Deutschland fast nur <strong>noch</strong> wild vor. Die Aufgabe besteht<br />
hier darin, die Existenz dieser Arten zu schützen, indem beispielsweise<br />
Sorten für die Zucht entwickelt werden. Geklappt<br />
Gewürze aus deutschen<br />
Landen? Das<br />
Angebot ist vielfältiger,<br />
als <strong>Sie</strong> zunächst<br />
denken. Gefragt ist<br />
aktives Sortimentsmanagement.