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dort weiterhin aktiv sind. <strong>Sie</strong> stehen im Verdacht, den Hormonhaushalt<br />
von Föten zu beeinträchtigen, östrogenaktiv<br />
zu sein <strong>und</strong> somit auch Krebserkrankungen zu fördern, zudem<br />
auf der Haut keimtötend zu wirken <strong>und</strong> die ursprüngliche<br />
Bakterienflora zu zerstören. Ihr schädlicher Einfluss<br />
durch die Verwendung in Kosmetik ist aber nicht <strong>sich</strong>er erwiesen.<br />
INCI-Liste: -paraben als Wortendung; zum Beispiel<br />
Methylparaben, Ethylparaben, Propylparaben...<br />
•Halogenorganische Konservierungsstoffe: vor allem<br />
Triclosan ist häufiger Bestandteil von Zahnpasta oder Deodorants.<br />
Es kann durch die Haut in den Körper eindringen,<br />
Krankheitskeime verbreiten <strong>und</strong> zum Beispiel die Leber<br />
schädigen. INCI-Liste: Triclosan, Iodopropynyl Butylcarbamate,<br />
Methylchloroisothiazolinone, Chloracetamide, Dichlorphenyl-Imidazoldioxolan<br />
Wachsam sein. Die Konservierung von Kosmetikprodukten<br />
verhindert deren Befall durch Mikroorganismen,<br />
wie Bakterien, Hefen oder Pilze, die beim Verbraucher<br />
Krankheiten verursachen können. Je mehr Wasser <strong>und</strong> zum<br />
Beispiel auch Eiweiße das Produkt enthält, desto leichter<br />
können Mikroorganismen <strong>sich</strong> darin ausbreiten. Laut der<br />
EU-Kosmetikverordnung sind r<strong>und</strong> 50 Konservierungsstoffe<br />
zugelassen, darunter hauptsächlich synthetisch hergestellte<br />
Stoffe. Daneben gibt es aber auch naturidentische<br />
Stoffe wie zum Beispiel Benzoesäure oder Sorbinsäure, die<br />
konservierende Eigenschaften <strong>haben</strong>. Auch ätherische Öle<br />
besitzen eine solche Wirkung. Während Naturkosmetikprodukte,<br />
die von den gängigen Kontrollorganen zertifiziert<br />
sind, in Studien <strong>und</strong> Tests in der Regel <strong>kein</strong>en Gr<strong>und</strong><br />
zur Beanstandung bieten, ist bei so genannten naturnahen<br />
Produkten oder solchen mit unbekannteren <strong>Sie</strong>geln Vor<strong>sich</strong>t<br />
geboten. Größere Naturkosmetikshops legen gerne<br />
ein breites Sortiment an, das auch nicht-zertifizierte Artikel<br />
enthält. Hier muss die Fachberaterin schon einen sehr<br />
detaillierten Überblick über die INCI-Listen <strong>haben</strong>, um<br />
K<strong>und</strong>en bezüglich der verwendeten Konservierungsstoffe<br />
optimal zu beraten. Das Ministerium für ländlichen Raum<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz Baden-Württemberg entdeckte<br />
im Rahmen des Ökomonitoring 2010 beispielsweise Silbergehalte<br />
in einem Naturkosmetikprodukt, die nicht zugelassen<br />
sind. Das Lesen <strong>und</strong> Verstehen der INCI-Listen<br />
gehört demnach zu den wichtigsten Qualifikationen der<br />
Fachberatung.<br />
Innovativ sein. Naturkosmetikhersteller gehen für die<br />
Konservierung ihrer Produkte aufwändigere Wege als<br />
viele konventionelle Hersteller <strong>und</strong> erreichen damit häufig<br />
ges<strong>und</strong>heitlich risikofreiere Kosmetikprodukte. Das<br />
Naturkosmetikunternehmen Laverana nennt Vitamin C<br />
<strong>und</strong> Bienenwachs als Inhaltsstoffe, die konservierende Ei-<br />
Inhaltsstoffe KOSMETIK<br />
genschaften <strong>haben</strong>. Mit Bio-Alkohol werden zum Beispiel<br />
Sanddornfruchtfleisch die wichtigsten Wirkstoffe entzogen.<br />
Während die Extrakte reizlindernd wirken, sorgt der<br />
Alkoholanteil für eine natürliche Konservierung einiger<br />
Lavera-Produkte. Zudem nutzt der Hersteller ätherische<br />
Öle nicht nur für Duftkompositionen, sondern auch zur<br />
Konservierung.<br />
Das Naturkosmetikunternehmen Melvita konserviert beispielsweise<br />
hauptsächlich mit organischen Säuren. „Diese<br />
hemmen die Bakterienbildung im Produkt“, erklärt Brand<br />
Manager Mareike von Postel. „Zusätzlich nutzen wir den<br />
Einfluss der Wasseraktivität bei der Konservierung sowie<br />
ätherische Öle <strong>und</strong> Pflanzenextrakte, die eine wissenschaftlich<br />
erwiesene konservierende Wirkung <strong>haben</strong>.“<br />
Lange Haltbarkeit. Laut Gesetz müssen nicht angebrochene<br />
Kosmetikprodukte mindestens 30 Monate haltbar<br />
sein. Ein Produkt, dessen Haltbarkeit nur exakt diesen<br />
Zeitraum erfüllt, muss mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum<br />
versehen werden. Das Symbol mit dem geöffneten<br />
Cremetopf sagt dem Verbraucher, wie lange das Produkt<br />
nach dessen Öffnung verwendet werden kann. Melvita<br />
zum Beispiel garantiert eine Mindesthaltbarkeit von drei<br />
Jahren ab Produktionstag aller Produkte, mit wenigen<br />
Ausnahmen wie zum Beispiel dem empfindlichen Sonnenschutz.<br />
Nach Öffnung des Produktes empfehlen sie einen<br />
Verwendungszeitraum, der je nach Produkt zwischen drei<br />
<strong>und</strong> sechs Monaten liegt.<br />
Vorteilhafte Verpackungen. Nicht nur die Inhaltsstoffe<br />
<strong>und</strong> deren Zusammensetzung sind für die Haltbarkeit<br />
maßgeblich, auch die Form der Verpackung spielt hier<br />
eine große Rolle. Penible Hygiene <strong>und</strong> das Abfüllen unter<br />
Ausschluss von Sauerstoff können eine hohe Keimfreiheit<br />
gewährleisten. Lavera-Produkte sind zum Beispiel mit<br />
einem Alu-Frischesiegel, speziellen Sleeve-Verfahren oder<br />
Prellverschlüssen ausgestattet, um das Öffnen der Produkte<br />
vor dem Kauf zu verhindern.<br />
Produkte in Cremedosen sind besonders empfindlich, da<br />
das häufige Hineinfassen mit dem Finger Keime <strong>und</strong> Luft<br />
eindringen lässt. Vorteile hingegen <strong>haben</strong> Pumpsysteme<br />
oder bestimmte Tuben – verlässt die jeweilige Creme hier<br />
die Verpackung, so entstehen <strong>kein</strong>e hohlen Lufträume.<br />
Unter den so genannten Airless-Verpackungen gibt es<br />
mittlerweile verschiedenste Neuentwicklungen. Durch einen<br />
Spender kommen die Produkte nicht mit Sauerstoff in<br />
Verbindung <strong>und</strong> sind somit sehr gut vor Keimen <strong>und</strong> Bakterien<br />
geschützt. Ein weiterer Vorteil ist, dass <strong>kein</strong>e Reste<br />
für den Verbraucher unerreichbar in der Verpackung verbleiben.<br />
Hendrike Klein<br />
08/2011 45