Foto: Sxc.hu / just4you MEINUNG Kommentar Meinung Ganz schön anstrengend... ...kann es sein, einen Überblick über Vertriebswege von Naturkosmetikherstellern geben zu wollen. Für einen Artikel in der Juni- Ausgabe befragten wir verschiedene Hersteller nach ihren Vertriebskanälen. Manch eine Marketingabteilung beratschlagte <strong>sich</strong> tagelang, bevor abschließende Aussagen getroffen werden konnten. Gemeinsamer Tenor war, dass nur Geschäfte mit einer sehr hohen Kompetenz im Bereich Naturkosmetik, samt äußerst bewanderter Fachberatung <strong>und</strong> ansprechendster Präsentation, die Produkte verkaufen dürfen. Auf einmal ist dann Budnikowsky <strong>kein</strong>e Drogeriemarktkette mehr, sondern ein Naturkosmetikfachhandel, <strong>und</strong> auch Tegut darf nicht mehr Supermarkt heißen. Mit Transparenz hat das nicht viel zu tun. Wenn <strong>sich</strong> die Naturkosmetik in manchen Drogeriemärkten nun einmal besser verkaufen lässt als im Bioladen - warum dies dann nicht einfach deutlich sagen? Schönreden ändert nichts daran, dass die Creme dort auch mal in der Nähe der Toilettenartikel steht... 18 08/2011 Foto: <strong>BIOwelt</strong> Meinung von Hendrike Klein, Redakteurin Gurke des Monats Traue <strong>kein</strong>er Statistik... Super Idee, die die Landwirtschaftskammer in Niedersachsen da hatte: Schreiben wir mal eine Pressemitteilung <strong>und</strong> berichten darüber, dass die Öko-Fläche im Land der Welfen <strong>und</strong> Friesen 2010 um das 3,6-fache (!) gewachsen ist. Okay, nicht gegenüber 2009, sondern 1996... 2010 gab es übrigens 428 ha weniger Fläche als 2009. Und mit einem Flächenanteil von 2,9% liegt Niedersachsen im B<strong>und</strong>esvergleich ziemlich weit hinten... Kommentar Konflikte im eigenen Lager Überall in Deutschland sprießen derzeit neue Biosupermärkte aus dem Boden. Entscheidenden Anteil daran hat die Filialkette Denn’s Biomarkt, die zur Dennree-Gruppe gehört <strong>und</strong> nach Filialzahl (wenn auch vermutlich nicht nach Umsatz) den größten Wettbewerber Alnatura überholt hat. Dass <strong>sich</strong> ein Großhändler als Einzelhändler betätigt, ist nicht neu <strong>und</strong> hat gute Gründe. Für Dennree ist es schlicht <strong>und</strong> einfach ein Mittel zur Zukunfts<strong>sich</strong>erung. Im so genannten „konventionellen“ Lebensmittelhandel <strong>haben</strong> die Filialisten den Großhandel schließlich schon weitgehend überflüssig ge- Kommentar von Karsten Runge, Chefredakteur macht, indem sie dessen Aufgaben übernommen <strong>haben</strong> <strong>und</strong> damit Kostenvorteile erzielen konnten. Zwar ist der Biofachhandel deutlich kleinteiliger strukturiert, doch nimmt auch hier die Filialisierung <strong>und</strong> die Konzentration zu. Komplizierter wird die Angelegenheit allerdings dadurch, dass Dennree gleichzeitig eine Biomarkt-Verb<strong>und</strong>gruppe initiiert hat, der inzwischen über 200 Biosupermärkte von selbstständigen Kaufleuten angehören. Dennree hat früher als andere erkannt, dass man schon im eigenen Interesse die Modernisierung im Fachhandel vorantreiben musste. Verb<strong>und</strong>partner profitieren von der Marketingpower <strong>und</strong> Logistikkompetenz, aber auch von der Einkaufsmacht des Großhandels. Im Gegenzug verpflichten sie <strong>sich</strong> vertraglich dazu, mindestens 70% ihres Einkaufsumsatzes mit Dennree zu erzielen. Im Prinzip ist dieses Modell die Übertragung der Edeka-Strategie auf die Biobranche. Allerdings muss <strong>sich</strong> Dennree künftig wohl <strong>noch</strong> stärker Herausforderungen stellen, wie sie für die Edeka ebenfalls typisch sind: Beim größten deutschen Lebensmittelhändler ist nach der Übernahme des Discounters Plus <strong>und</strong> dem Umbau zu konzerneigenen Netto-Filialen ein Grummeln über die Konkurrenz im eigenen Haus zu vernehmen. Selbstständige Edekaner beklagen vielerorts eine neue Konkurrenz durch Discounter, die unter demselben Konzerndach wirtschaften. Auch bei Dennree ist dieser Gr<strong>und</strong>konflikt im Geschäftsmodell angelegt: Biomarkt- Verb<strong>und</strong>partner w<strong>und</strong>ern <strong>und</strong> ärgern <strong>sich</strong> darüber, wenn in „ihrer“ Stadt eine neue Denn’s-Filiale eröffnet <strong>und</strong> damit Konkurrenz aus dem eigenen Lager entsteht. Dennree sieht das offenbar anders, betont die Kooperation auch in Standortfragen, sieht Einzugsgebiete <strong>und</strong> Wettbewerbssituationen bisweilen anders. Vielleicht eine der größten Zukunftsfragen wird es für die Töpener sein, wie sie diesen Interessenskonflikt austarieren <strong>und</strong> befrieden können. Gelingt es ihnen nicht, steht mit Weiling schon ein leistungsfähiger Wettbewerber bereit, der nicht minder professionell agiert. Und auch die regionalen Großhändler, die ebenfalls <strong>kein</strong>en eigenen Einzelhandel betreiben, werden um ihre K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> damit ihr Überleben kämpfen. Der Wettbewerb in der Biobranche – er zieht an. Foto: <strong>BIOwelt</strong>
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