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Präventive Programme für sozial benachteiligte Familien mit Kindern

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Evaluationen zu prüfen. Kapitel 6 zeigt auf, was noch aussteht. Mit der Zusammenfassung<br />

und einem Ausblick in Kapitel 7 schließt dieser erste Teil<br />

der Expertise ab, auf den in einem zweiten Teil in Kapitel 8 die ausführlichen<br />

Programmprofile folgen.<br />

Die Mitarbeiter/innen – Fachkräfte und Laien, Angestellte, Freiberufler<br />

und Ehrenamtliche – die derzeit in den <strong>Programme</strong>n tätig sind, sind überwiegend<br />

Frauen – schätzungsweise bis zu 90%. Bei einigen <strong>Programme</strong>n<br />

entspricht dies dem Konzept, zum Beispiel bei Angeboten rund um die<br />

Geburt oder in der Arbeit <strong>mit</strong> Migrant/innen <strong>mit</strong> muslimischem Hintergrund,<br />

bei anderen <strong>Programme</strong>n wäre es wünschenswert, wenn sich der<br />

Männeranteil künftig weiter erhöht.<br />

Diese Expertise enthält einige Kritik an der Praxis der Evaluation von<br />

Angeboten der <strong>Familien</strong>bildung in Deutschland. Da<strong>mit</strong> sollen keineswegs<br />

das Engagement und die großen Anstrengungen in Abrede gestellt werden,<br />

die von Seiten der Entwickler eines Programms – oft in Zusammenarbeit<br />

<strong>mit</strong> wissenschaftlichen Instituten – und der Träger, die es einsetzen, aufgebracht<br />

werden, um eine Evaluation vorzunehmen. Vielmehr wird versucht,<br />

zur Einschätzung des aktuellen Bedarfs eine distanzierte Position einzunehmen<br />

und die entstandene Programmvielfalt zur Arbeit <strong>mit</strong> <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong>n<br />

<strong>Familien</strong> aus dieser Perspektive zu betrachten.<br />

2 Zielgruppe – Merkmale und Begriffsklärung<br />

In der Bundesrepublik Deutschland bestehen innerhalb der Bevölkerung<br />

erhebliche <strong>sozial</strong>e Unterschiede, so dass von <strong>sozial</strong>er Ungleichheit gesprochen<br />

werden kann. Darunter werden meist Unterschiede in Bezug auf Bildung,<br />

Einkommen und beruflichen Status verstanden – Merkmale, aus denen<br />

sich der <strong>sozial</strong>e Status ableiten lässt. Es handelt sich hierbei um die vertikale<br />

<strong>sozial</strong>e Ungleichheit. Daneben gibt es weitere Unterschiede durch Merkmale,<br />

wie Alter, Geschlecht, <strong>Familien</strong>form und Nationalität, nach denen<br />

sich die Menschen ebenfalls in Gruppen unterteilen lassen, zwischen denen<br />

horizontale <strong>sozial</strong>e Ungleichheit besteht (BZgA 2003).<br />

2.1 Soziale Benachteiligung und Bildungsferne<br />

Der Begriff <strong>sozial</strong>e Benachteiligung beschreibt zunächst die Tatsache, dass<br />

es Menschen gibt, die aufgrund von Merkmalen, die durchaus sehr verschieden<br />

sein und einzeln oder kombiniert auftreten können, als benachteiligt<br />

eingestuft werden. Diese Benachteiligung kann auf verschiedenen Ebenen<br />

vorliegen und dadurch sowohl unterschiedliche Wirkung entfalten, als<br />

auch verschiedene Handlungsansätze benötigen, um ihr entgegenzuwirken:<br />

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