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Präventive Programme für sozial benachteiligte Familien mit Kindern

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Ehrenamtlichen gearbeitet, muss gesichert sein, dass eine Anleitung und<br />

Begleitung durch Fachkräfte erfolgt.<br />

Programmdauer und Häufigkeit optimieren<br />

In der Festlegung von Programmdauer und Häufigkeit der Hausbesuche<br />

und/oder Gruppentreffen bildet sich ein Spannungsfeld zwischen einer<br />

niedrigschwelligen Gestaltung des Zugang einerseits und der Zielerreichung<br />

andererseits ab. Je kürzer das Angebot, um so unwahrscheinlicher scheint<br />

eine nachhaltige Veränderung durch die Teilnahme möglich zu sein, je länger<br />

aber, desto schwieriger sind die <strong>Familien</strong> <strong>für</strong> die Teilnahme zu gewinnen.<br />

Dies trifft selbstverständlich nicht <strong>für</strong> alle <strong>Familien</strong> gleichermaßen zu,<br />

wohl aber <strong>für</strong> die Zielgruppe im Allgemeinen.<br />

Es gibt jedoch keine Untersuchungen, die belegen, welche Programmdauer<br />

und welche Häufigkeit des Angebots <strong>für</strong> die Zielerreichung bei präventiven<br />

Angeboten <strong>für</strong> <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong> Eltern <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong> zwischen 0<br />

und 6 Jahren optimal ist. Eingegrenzt auf den Bereich der Frühen Hilfen<br />

geben Lengning & Zimmermann (2009) einen Überblick zum Stand der<br />

internationalen Forschung, die bezogen auf Häufigkeit von Hausbesuchen<br />

und Programmdauer nur im Bereich der kognitiven Förderung systematische<br />

Effekte findet. Doch diese Ergebnisse können nicht einfach übertragen<br />

werden, da Schwerpunkt und Zielgruppe der Frühen Hilfen und der<br />

hier untersuchten <strong>Programme</strong> und betrachteten Zielgruppen nicht deckungsgleich<br />

sind.<br />

Die Programmanbieter gehen im Versuch der Optimierung der Zielerreichung<br />

auf unterschiedliche Weise da<strong>mit</strong> um, es kann keine Aussage dazu<br />

getroffen werden, welcher Weg der Geeignetere ist. Während die einen ihre<br />

teilnehmenden <strong>Familien</strong> zunächst <strong>für</strong> einen relativ kurzen Zeitraum zur<br />

Teilnahme gewinnen, wie bei FuN <strong>mit</strong> dem Umfang von 8 x 1,5 Stunden,<br />

und die <strong>Familien</strong> im Anschluss daran <strong>für</strong> einen zweiten und dritten Programmdurchlauf<br />

zu motivieren suchen und da<strong>mit</strong> durch entstehende Zwischenzeiten<br />

im Idealfall eine Familie circa ein Jahr begleiten, investieren<br />

andere <strong>Programme</strong>, wie Hippy und Opstapje, die Energie bereits beim<br />

Erstkontakt, indem sie die Programmlaufzeit von 2 bzw. 1,5 Jahren von<br />

vornherein klar benennen. Elternkurse und Trainings sind in der Regel von<br />

vornherein auf 8 – 12 Termine begrenzt. Die Programmanbieter, zum Beispiel<br />

der Kinderschutzbund <strong>mit</strong> dem Programm Starke Eltern – starke Kinder,<br />

schätzen aber eine Auffrischung <strong>mit</strong> neuen Schwerpunkten in einer<br />

anderen Altersphase des Kindes als sehr sinnvoll ein. Dazu, ob dies von<br />

den <strong>Familien</strong> bereits angenommen wird, kann hier keine Aussage getroffen<br />

werden. Elterntrainings und andere Angebote in Blockform, zum Beispiel<br />

an ein oder zwei Wochenenden zusammenzufassen, werden generell als<br />

eher ungünstig, insbesondere aber <strong>für</strong> die Zielgruppe als ungeeignet eingeschätzt.<br />

Die Dichte der Gruppentreffen und/oder Hausbesuche der verschiedenen<br />

<strong>Programme</strong> variiert zwischen wöchentlich und monatlich, meist ist sie<br />

auf einen bestimmten Rhythmus festgelegt, bei PAT beispielsweise aber in<br />

diesem Rahmen flexibel anpassbar. Ein Merkmal von Niedrigschwelligkeit<br />

ist es auch, <strong>Familien</strong> <strong>für</strong> versäumte Termine Nachholangebote zu machen,<br />

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