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Präventive Programme für sozial benachteiligte Familien mit Kindern

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gesamte erste Lebensjahr des Kindes stattfinden. Die Gruppe besteht aus<br />

maximal 6 – 8 Erwachsenen und deren Babys. Die Treffen können von<br />

dem/der Gruppenleiter/in individuell auf die Gruppe und die Kurseinheit<br />

hin gestaltet werden. Im Mittelpunkt der Gruppenarbeit stehen gezielte<br />

Spiel- und Bewegungsanregungen, die die Eltern durch den/die Gruppenleiter/in<br />

anhand einer Puppe demonstriert bekommen und <strong>mit</strong> ihren Babys<br />

ausprobieren, wobei besonders auf die Bedürfnisse der Babys geachtet wird.<br />

Dazu bewegen sich die Kinder nackt auf am Boden liegenden Matten in<br />

einem ausreichend großen, warmen und sauberen Raum. Die Bewegungsspiele<br />

stellen eine aktivierende Lernform dar, in der das Baby <strong>mit</strong> seinen<br />

Kompetenzen und Bedürfnissen das Spielangebot bestimmt. Begleitende<br />

Gesprächsabende ergänzen die PEKiP-Gruppentreffen, dabei werden auch<br />

Hinweise auf andere Elternbildungsangebote im regionalen Netzwerk gegeben.<br />

Häufig werden die PEKiP-Kurse auch um Väter- oder <strong>Familien</strong>treffen<br />

ergänzt.<br />

Niedrigschwelligkeit<br />

Die Gruppen finden vorwiegend in Einrichtungen der <strong>Familien</strong>bildung<br />

statt. Dabei zeigt sich, dass <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong> <strong>Familien</strong> selbst dann, wenn<br />

sie kostenfrei teilnehmen können, kaum zur Teilnahme gewonnen werden<br />

können, wenn der Kursort stark von der Mittelschicht besetzt ist. Um<br />

niedrigschwellig zu sein, wurden folgende Möglichkeiten gefunden:<br />

- PEKiP wird auch im Rahmen der familienbezogenen Sozialarbeit, der<br />

Gemeinwesenarbeit und des Gesundheitswesens eingesetzt, indem<br />

PEKiP-Gruppenleiter/innen das Programm als freiberufliche Mitarbeiter/innen<br />

im Auftrag des Jugendamts anbieten oder in ihr Arbeitsfeld<br />

<strong>mit</strong> einfließen lassen.<br />

- In diesem Rahmen gibt es, zum Beispiel angebunden an entsprechende<br />

Mutter-Kind-Einrichtungen, PEKiP-Kleingruppen von nur 2 – 3<br />

Müttern und ihren <strong>Kindern</strong>, hiervon profitieren insbesondere auch<br />

jugendliche Mütter, <strong>für</strong> die der PEKiP-Kurs im Rahmen der Hilfen<br />

zur Erziehung angeboten und durch den Jugendhilfeträger erstattet<br />

wird.<br />

- Über die Aufnahme von PEKiP-Kursen in Gutschein-Varianten 81<br />

<strong>für</strong><br />

Eltern ist es auch gelungen, Eltern aufmerksam zu machen, die bis<br />

dahin kaum zu Teilnehmerkreis gehört hätten.<br />

Dokumentation und Evaluation<br />

Die PEKiP-Gruppenarbeit ist bundesweit verbreitet, es gibt sie inzwischen<br />

seit 35 Jahren. Mehr als 2700 aktive PEKiP-Gruppenleiter/innen erreichen<br />

ca. 60 000 <strong>Familien</strong> pro Woche und mehr als 1700 Institutionen bieten die-<br />

81 Zum Beispiel das Landesprogramm „Stärke“ in Baden-Württemberg beinhaltet als erste Komponente<br />

einen Bildungsgutschein <strong>für</strong> Eltern <strong>mit</strong> einem Neugeborenen <strong>für</strong> Kurse zur Kindesentwicklung<br />

im ersten Lebensjahr im Wert von 40 €. <strong>Familien</strong> in besonderen Lebenssituationen –<br />

dies ist die zweite Komponente des Programms – sollen darüber hinaus noch mehr unterstützt<br />

werden. Bei Bedarf stehen pro Familie bis zu 1000 Euro bereit, darüber entscheiden die Landratsämter<br />

im Einzelfall.<br />

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