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Präventive Programme für sozial benachteiligte Familien mit Kindern

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8.3 Eltern stärken – Ermutigung zum Dialog<br />

Kurzdarstellung<br />

Das 1995 im Jugendamt Dortmund von Johannes Schopp entwickelte Konzept<br />

ELTERN STÄRKEN ist ein prozess- und ressourcenorientierter Ansatz<br />

des Lernens im Dialog durch die Förderung von Begegnung 38 des/der<br />

Dialogbegleiters/in <strong>mit</strong> den Eltern und der Eltern untereinander (Schopp &<br />

Wehner 2005, 2008). An Stelle der Ver<strong>mit</strong>tlung von Wissen und Fakten<br />

steht die Begleitung der Eltern dabei, den jeweils passenden Weg <strong>für</strong> sich zu<br />

finden, ohne sich vom Urteil von Experten abhängig zu machen. Das Dialogische<br />

Konzept ist einerseits ein eigenständiges, in sich schlüssiges Konzept,<br />

andererseits ergänzt es andere, auf dem humanistischen Menschenbild<br />

basierende Elternbildungskonzepte. 39<br />

Zielgruppe<br />

Grundsätzlich sind alle Eltern eingeladen. Bildungsgrad und <strong>sozial</strong>e wie<br />

kulturelle Herkunft spielen keine Rolle. Das Konzept eignet sich besonders<br />

gut in der Arbeit <strong>mit</strong> jenen Eltern, die gewöhnlich weniger Mut haben, Elternseminare<br />

zu besuchen.<br />

Intention<br />

Die Kernbereiche, innerhalb derer das Konzept im Rahmen der Elternbildung<br />

eingesetzt wird, sind<br />

- Stärkung der Eltern in ihrer Erziehungskompetenz,<br />

- Verbesserung der Eltern-Kind-Interaktion und<br />

- Suchtprävention.<br />

Durch eine Grundhaltung der Wertschätzung, des Vertrauens und vorbehaltslosen<br />

Respekts 40<br />

des/der Dialogmoderator/in gegenüber den Eltern<br />

sollen diese darin unterstützt werden, (wieder) an sich selbst, ihre Stärken<br />

und Kompetenzen zu glauben und dadurch Sicherheit und Durchsetzungskraft<br />

zu gewinnen und auszustrahlen. Im gemeinsamen Denkprozess unter<br />

gleichwürdigen Partnern sollen Antworten auf die Fragen der Teilnehmer/innen<br />

gefunden werden. Die Moderatoren/innen halten keine Lösungsvorschläge<br />

parat und verzichten weitgehend auf die Ver<strong>mit</strong>tlung von<br />

Expertenwissen, sondern sie ermutigen die Eltern, Probleme aus neuen<br />

Perspektiven zu betrachten, im Dialog von- und <strong>mit</strong>einander zu lernen,<br />

individuelle Lösungswege zu suchen und auszuprobieren. Als Lernziele sollen<br />

<strong>für</strong> die Teilnehmer/innen erreicht werden:<br />

- Kernfähigkeiten des Dialogs einüben,<br />

- Entwicklung und Förderung elterlicher Feinfühligkeit,<br />

- Bewusstsein über die eigenen Stärken und persönlichen Kraftquellen<br />

schaffen,<br />

38 Idee der dialogischen Begegnung nach Martin Buber<br />

39 Zum Beispiel beim Programm Elterntalk<br />

40 Im Konzept <strong>mit</strong> dem Begriff Radikaler Respekt beschrieben<br />

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