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Präventive Programme für sozial benachteiligte Familien mit Kindern

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zogen berücksichtigen. In der Gesamtschau der <strong>Programme</strong> wurde deutlich,<br />

dass sich alle Programmanbieter die Frage nach den Kriterien der<br />

Niedrigschwelligkeit gestellt, <strong>für</strong> sich beantwortet und dabei teils gleiche,<br />

teils verschiedene Ansätze gefunden haben. Die Anzahl der in den Programmbeschreibungen<br />

genannten Kriterien kann aber nicht als Maß da<strong>für</strong><br />

herangezogen werden, wie niedrigschwellig ein Programm tatsächlich ist, sondern<br />

gibt vielmehr wieder, was in den Programmbeschreibungen oder im<br />

Gespräch über das Programm benannt wurde. Sind nur ein oder zwei<br />

Merkmale von Niedrigschwelligkeit genannt, so kann dies zum Beispiel bedeuten,<br />

dass diese <strong>für</strong> die entscheidenden Merkmale des jeweiligen Angebots<br />

gehalten werden oder auch, dass es keine weiteren gibt.<br />

Niedrigschwelligkeit bezogen auf Zugang und Arbeit in der Zielgruppe<br />

Bei der Betrachtung der <strong>Programme</strong> im Hinblick auf die Teilnahme <strong>sozial</strong><br />

<strong>benachteiligte</strong>r <strong>Familien</strong> wird niedrigschwellig in doppelter Bedeutung verwendet,<br />

da zwei Hürden zu überwinden sind, jeweils bezüglich der<br />

a) Zugangshürde: Erreichen und Motivieren der <strong>Familien</strong> zur Teilnahme<br />

b) Zielerreichungshürde: Aufrechterhalten der Motivation und Erreichen<br />

der Programmziele<br />

Während der Fokus bei der Frage nach der Erreichbarkeit der Zielgruppe<br />

darauf liegt, die Zugangsschwellen möglichst niedrig zu gestalten, liegt der Fokus<br />

bei der Umsetzung auf einer <strong>für</strong> die Zielgruppe passenden Gestaltung<br />

des Angebots, zum Beispiel Methoden der Arbeit, Materialien und Mitarbeiter/innen,<br />

das heißt Bedingungen zu bieten, unter denen die Programmziele<br />

bei <strong>Familien</strong> aus der Zielgruppe gut erreicht werden können. Diese Zielerreichungshürde<br />

kann natürlich nur dann genommen werden, wenn die Eingangshürde<br />

erfolgreich überwunden wurde. Die Eingangshürde entsteht beispielsweise<br />

durch<br />

- Mangel an Information (generell oder in der entsprechenden Muttersprache<br />

der Eltern)<br />

- weite Wege zum Angebot und geringe Mobilität der Eltern,<br />

- fehlende Kinderbetreuung,<br />

- hohe Kosten.<br />

Neben diesen eher strukturellen Hürden können weitere Hürden bei Personen<br />

der Zielgruppe selbst bestehen, die den Zugang erschweren und oft<br />

schwieriger zu überwinden sind. Dazu zählen zum Beispiel:<br />

- Entmutigung bis hin zur Resignation,<br />

- Überforderung,<br />

- Schwierigkeiten bei der Strukturierung des Alltags,<br />

- schlechte Erfahrung <strong>mit</strong> Bildungsangeboten,<br />

- Angst, sich bei Teilnahme an Gruppenangeboten zu blamieren,<br />

- Angst, Fehler zu machen, die schlimme Folgen haben könnten, zum<br />

Beispiel Herausnahme eines Kindes aus der Familie,<br />

- Misstrauen gegenüber dem Anbieter, zum Beispiel Jugendamt.<br />

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