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Präventive Programme für sozial benachteiligte Familien mit Kindern

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Begleitend zu ihrer Arbeit finden einmal monatlich eine Schulung und ca.<br />

alle 6 – 8 Wochen Patenstammtische <strong>mit</strong> je 12 – 15 Paten/innen und einem/einer<br />

Gruppenleiter/in aus dem professionellen Netzwerk statt. Die<br />

Teilnahme ist verpflichtend. Bei den Patenstammtischen können in anonymisierter<br />

Form aufgetretene Schwierigkeiten in den <strong>Familien</strong> besprochen<br />

werden. Zusätzlich gibt der/die Gruppenleiter/in aktuelle Informationen an<br />

die <strong>Familien</strong>paten/innen weiter. Dreimal jährlich besteht außerdem die<br />

Möglichkeit einer externen Gruppensupervision <strong>für</strong> die <strong>Familien</strong>paten/innen.<br />

Eine Aufwandsentschädigung erhalten die Paten/innen nicht,<br />

Fahrt-, Telefon- und Portokosten werden nach Abrechnung erstattet.<br />

Arbeitsweise<br />

Hausbesuche<br />

Der erste Hausbesuch findet idealerweise bereits während der Schwangerschaft<br />

statt, nach der Geburt des Kindes gibt es mindestens 10 weitere<br />

Hausbesuche in drei Jahren zu festgelegten Terminen, der erste davon kurz<br />

nach der Geburt – spätestens am 14. Lebenstag. Die Zeitabstände zwischen<br />

den Besuchen in den ersten drei Monaten sind dabei enger gefasst und korrespondieren<br />

zeitlich <strong>mit</strong> den Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt.<br />

Oft gelingt es den Paten/innen durch die kurzen Besuchsabstände in den<br />

ersten Lebensmonaten so viel Vertrauen zur Familie aufzubauen, dass von<br />

den Eltern der Wunsch nach häufigeren Besuchen geäußert wird und<br />

der/die Pate/in die Familie stärker unterstützt, wenn sich dies als notwendig<br />

erweist. Die Besuche werden von den Paten/innen und <strong>Familien</strong> zeitlich<br />

und inhaltlich an den Bedarf der Familie angepasst. Für die Hausbesuche<br />

erhalten die Paten/innen Checklisten, die als Gesprächsleitfaden dienen.<br />

Neben der Erinnerung an die anstehenden Vorsorgemaßnahmen beim Kinderarzt<br />

werden <strong>mit</strong> den Eltern die Themen besprochen, die dem jeweiligen<br />

Alter und Entwicklungsstand des Kindes entsprechen (z.B. gesunder Kinderschlaf<br />

im Schlafsack beim ersten Besuch, Zahnpflege im fünften Lebensmonat,<br />

Gefahr durch Lauflernhilfen im neunten Lebensmonat), aber<br />

auch notwendige Behördengänge, auf die die Eltern hingewiesen und im<br />

Sinne von Hilfe zur Selbsthilfe unterstützt werden. Der BZgA-<br />

Elternordner erweist sich dabei als gut geeignet, um <strong>mit</strong> den Eltern ins<br />

Gespräch zu kommen. Die Paten/innen sind auch offen <strong>für</strong> persönliche<br />

Anliegen der <strong>Familien</strong> und nehmen sich Zeit, ein Besuch kann zwischen 30<br />

und 120 Minuten dauern. Zum ersten Besuch, zum 6. Besuch und zum letzten<br />

Besuch überreichen die Paten/innen jeweils ein Geschenk <strong>für</strong> das Kind<br />

an die <strong>Familien</strong>.<br />

Bei Problemen in der Familie holt sich der/die Pate/in durch anonymisierte<br />

Fallschilderung bei seiner/ihrer Gruppenleiter/in ersten Rat oder<br />

wendet sich an den/die Koordinator/in. Je nach Problemstellung wird nach<br />

individuellen Lösungen gesucht, wie der/die Pate/in <strong>mit</strong> diesem Problem<br />

umgehen kann. Bei Bedarf wird eine einschlägige Fachkraft beratend einbezogen,<br />

ohne die Anony<strong>mit</strong>ät der Familie aufzugeben. Bei Fragen des Kinderschutzes<br />

wird zeitnah die Projektleitung als Fachkraft <strong>für</strong> Kinderschutzfragen,<br />

einbezogen, und ein Stufenprogramm in Gang gesetzt, welches erst<br />

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