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Präventive Programme für sozial benachteiligte Familien mit Kindern

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Anliegen der 14-tägigen Gruppentreffen ist es,<br />

- Inhalte und Ziel der HIPPY-Aktivitäten zu vertiefen,<br />

- Erfahrungsaustausch und Netzwerkbildung zwischen den Müttern zu<br />

ermöglichen,<br />

- ein <strong>mit</strong> den Teilnehmerinnen abgestimmtes Thema aus den Bereichen<br />

Erziehung, Gesundheit, Ernährung etc. zu bearbeiten.<br />

Niedrigschwelligkeit<br />

- Hausbesuche durch Laien<strong>mit</strong>arbeiterin<br />

- Hausbesucherin stammt nach Möglichkeit aus dem gleichen Kulturkreis<br />

wie die <strong>Familien</strong> und spricht deren Muttersprache<br />

- Material ist klar strukturiert, leicht handhabbar und auch <strong>für</strong> <strong>Familien</strong><br />

<strong>mit</strong> geringer Bildung geeignet<br />

Dokumentation und Evaluation<br />

Zum Programm HIPPY gibt es eine Vielzahl internationaler Untersuchungen<br />

aus den USA, Australien, Neuseeland, Kanada und Israel, die die Effektivität<br />

und Effizienz des Programms belegen. In Deutschland gibt es<br />

HIPPY seit 1991. Es wurde in der Modellphase vom Deutschen Jugendinstitut<br />

(DJI) wissenschaftlich begleitet. Seitdem wurden – hauptsächlich wegen<br />

fehlender Finanzierung – nur sehr wenige und eher kleinere wissenschaftliche<br />

Untersuchungen durchgeführt. Die aktuellste Untersuchung<br />

durch das IFB-Staatsinstitut <strong>für</strong> <strong>Familien</strong>forschung an der Universität Bamberg<br />

(2005 – 2007) beschäftigte sich u.a. <strong>mit</strong> folgenden Forschungsfragen:<br />

die sprachliche und <strong>sozial</strong>e Entwicklung, allgemeine Fördereffekte und die<br />

Wirkung auf die Einschulungsfähigkeit und <strong>sozial</strong>e Integration der Kinder<br />

(Bierschock et al. 2009). Die Evaluation war als Längsschnittuntersuchung<br />

(über 2 vollständige HIPPY- Jahre) konzipiert und erfolgte über Elternbefragung,<br />

Einschätzung der Hausbesucherinnen und Experteninterviews<br />

(Erzieher/innen, Ärzte/innen, Ergotherapeuten/innen u.a.).<br />

Die Elternbefragung ergab, dass das Programm förderliche Wirkungen<br />

auf die Entwicklungsbereiche deutsch lernen, Feinmotorik und <strong>sozial</strong>e Fähigkeiten<br />

hat, v.a. in Bezug auf die ersten beiden Bereiche. Positive Effekte<br />

auf Sprachvermögen, kognitive Fähigkeiten und Kontaktfreudigkeit wurden<br />

auch von den Experten/innen festgestellt. In der Evaluation konnten deutliche<br />

Verbesserungen der Sprachkenntnisse belegt werden, und zwar dergestalt,<br />

dass es zu einer Verschiebung des Sprachgebrauchs zugunsten des<br />

Deutschen führt, nicht aber zu dessen alleiniger Dominanz, vielmehr zu<br />

einer „ balancierten Zweisprachigkeit“ (Bierschock et al. 2009, S. 85). Die<br />

Wirksamkeit zeigt sich besonders bei <strong>Kindern</strong> <strong>mit</strong> <strong>mit</strong>tleren und guten Ausgangsbedingungen.<br />

Auch bei den teilnehmenden Müttern konnten positive<br />

Effekte in Form von gesteigertem Selbstbewusstsein, Stärkung der Erziehungskompetenz<br />

und Selbstwirksamkeit festgestellt werden. Bemängelt<br />

wurde die sehr geringe Teilnahme an den Gruppentreffen, was sich <strong>mit</strong><br />

Ergebnissen aus anderen Studien deckt.<br />

Ziel von HIPPY Deutschland ist es, künftig verstärkt <strong>für</strong> eine kontinuierliche<br />

Evaluation der Wirkungsweise des HIPPY-Programms einzutreten.<br />

Der Evaluationsbericht findet sich unter:<br />

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