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Präventive Programme für sozial benachteiligte Familien mit Kindern

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- Für <strong>Familien</strong>, die vier Euro pro Stunde nicht zahlen können, werden<br />

die Kosten ermäßigt oder übernommen.<br />

Dokumentation und Evaluation<br />

Wellcome wurde 2002 in der Evangelischen <strong>Familien</strong>bildungsstätte Hamburg-Niendorf<br />

und Norderstedt gegründet, aktuell gibt es wellcome in ca.<br />

100 Teams in 13 Bundesländern. 117<br />

Um die Qualität der Arbeit langfristig<br />

zu sichern, werden die Standortbedingungen vor Start eines jeden neuen<br />

wellcome-Projekts geprüft und die Team-Koordinatoren/innen geschult.<br />

Nach dem Start finden Schulungen und Fortbildungen statt und die Teams<br />

werden durch Mitarbeiter/innen der Landeskoordinationsstellen vor Ort in<br />

regelmäßigen Abständen besucht. Zusätzlich wird eine zentrale umfangreiche<br />

Abfrage von Daten bei allen Standorten einmal jährlich vorgenommen.<br />

Auch <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong> <strong>Familien</strong> werden erreicht. Durchschnittlich<br />

wird der Beitrag bei etwa der Hälfte aller wellcome-Einsätze ermäßigt.<br />

Doch wellcome wendet sich <strong>mit</strong> seinem Angebot an alle Eltern unabhängig<br />

von Bildungsstand und Einkommen, da Überforderung nach der Geburt<br />

eines Kindes vielfältige Ursachen hat.<br />

Wellcome wurde 2006 von der Universität zu Kiel (Stürmer/Trötschel<br />

2006) evaluiert. In der im Kontrollgruppendesign angelegten Studie zeigte<br />

sich, dass die 19 zu beiden Erhebungszeitpunkten befragten Mütter gegenüber<br />

der Kontrollgruppe über eine positive Veränderung der allgemeinen<br />

Zufriedenheit, eine Steigerung ihrer Zufriedenheit <strong>mit</strong> den Möglichkeiten<br />

der Zeiteinteilung und eine Steigerung ihres subjektiven Wohlbefindens<br />

berichteten, wobei diese Veränderungen in Bereichen auftraten, in denen<br />

zwischen den Befragungszeitpunkten Unterstützung durch wellcome erfolgte.<br />

Aus den Daten leiten die Autoren/innen die Vermutung ab, dass die<br />

Steigerung des Wohlbefindens der Mütter das Auftreten negativer Emotionen<br />

gegenüber dem Baby unwahrscheinlicher macht und die wellcome-Intervention<br />

aufgrund des anerkannten Zusammenhangs von negativen Emotionen<br />

und aggressiven Verhaltensweisen ein gewaltpräventives Potenzial hat.<br />

Für eine neue Evaluation wäre eine interessante Fragestellung, ob wellcome<br />

durch das sehr niedrigschwellige Angebot Mütter erreicht und an<br />

Netzwerke und andere Hilfeangebote ver<strong>mit</strong>telt, die diese nicht eigeninitiativ<br />

aufgesucht bzw. gefunden hätten. Die Erfahrung zeigt, dass nahezu die<br />

Hälfte aller Anrufe bei wellcome einen anderen Bedarf als die Unterstützung<br />

durch wellcome haben und weiterver<strong>mit</strong>telt werden. Auch nach dem<br />

Ende des wellcome-Einsatzes klärt der/die Koordinator/in <strong>mit</strong> der Mutter,<br />

ob sie noch Bedarf an Unterstützung hat, sei es durch eine Eltern-Kind-<br />

Gruppe, einen Babysitter, Erziehungsberatung oder anderes, und stellt<br />

dorthin eine Verbindung her. Da wellcome immer an einer Einrichtung <strong>mit</strong><br />

einem breitgefächerten Eltern-Kind-Angebot angesiedelt ist, wäre es interessant<br />

zu erfahren, ob man durch wellcome Mütter erreicht und aufgeschlossen<br />

macht <strong>für</strong> weitere Erziehungshilfen. Anhand dieser Ergebnisse<br />

könnte wellcome weiterentwickelt und ausgebaut werden.<br />

http://www.wellcome-online.de<br />

117 Verstärkt im Norden Deutschlands<br />

133

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