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Präventive Programme für sozial benachteiligte Familien mit Kindern

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Ort des Angebots<br />

Die wohnräumliche Nähe wurde als wichtiges Kriterium <strong>für</strong> diese Zielgruppe<br />

übereinstimmend angenommen. Je nach Programmstruktur gab es<br />

Hausbesuche oder Gruppenangebote im <strong>sozial</strong>en Nahraum an Orten, die<br />

ohnehin Anlaufstellen der Familie sind, zum Beispiel die Kita oder Stadtteilzentren.<br />

Gruppentreffen finden häufig in von den <strong>Familien</strong> positiv bewerteten<br />

Räumlichkeiten im Sozialraum statt, es gibt <strong>mit</strong> ELTERNTALK<br />

nur ein Programm <strong>mit</strong> Gruppentreffen im privaten Rahmen, bei der eine<br />

Gastgeber/in interessierte Eltern aus ihrem Bekanntenkreis zu sich einlädt.<br />

Einen Überblick über die Orte der Angebote gibt Tabelle 6.<br />

Beschreibung der Zielgruppe und des Angebots<br />

Will man <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong> <strong>Familien</strong> erreichen, muss die wertschätzende<br />

Haltung gegenüber den Eltern als Experten ihrer Kinder und ihres Alltags<br />

deutlich werden – in der Ansprache der Eltern wie auch in der Beschreibung<br />

des Angebots. Werden alle <strong>Familien</strong> angesprochen, so wirkt dies auf<br />

keinen Fall stigmatisierend, bei spezifischen Angeboten <strong>für</strong> <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong><br />

<strong>Familien</strong> hängt viel von der Darstellung des Angebots und Form der<br />

Ver<strong>mit</strong>tlung ab, insbesondere die gewählten Begriffe und Begründungen<br />

sind sehr wichtig. Dies ist den Programmanbietern durchweg vertraut und<br />

es wird von deren Seite sensibel da<strong>mit</strong> umgegangen, nicht autorisierte Presseveröffentlichungen<br />

bereiten hingegen häufig Schwierigkeiten.<br />

Eine gute Entsprechung des Angebots durch Anknüpfen an Anliegen<br />

der Eltern einerseits, und des Bedarfs der <strong>Familien</strong> andererseits, erleichtert<br />

den Zugang zur Zielgruppe. Gute Erfahrungen wurden auch gemacht, indem<br />

reichlich Zeit in individuelle Vorgespräche investiert und Fragen der<br />

Eltern umfassend beantwortet wurden. Dies ist bei Angeboten, die sich<br />

speziell an <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong> <strong>Familien</strong> wenden (siehe Tabelle 2), ein<br />

wichtiger Schritt zur Vorbereitung eines Programmstarts. Der Deutsche<br />

Kinderschutzbund bietet außerdem zur erfolgreichen Erstinformation von<br />

<strong>Familien</strong> eine Fortbildung <strong>für</strong> pädagogische Fachkräfte zum Kurs Starke<br />

Eltern – starke Kinder <strong>mit</strong> kleinen Übungen an, da<strong>mit</strong> diese als Multiplikatoren<br />

die Informationen zum Programm gut an die Eltern weitergeben<br />

können.<br />

Anreize<br />

Die Programmanbieter geben unterschiedliche Anreize zur (kontinuierlichen)<br />

Teilnahme, zum Beispiel Geschenke <strong>für</strong> die Kinder oder <strong>Familien</strong>,<br />

wie Babyschlafsack, Wickeldecke, Gutschein <strong>für</strong> Babyschwimmen und<br />

Fahrradhelm bei EKiB, Geschichtenbücher bei Hippy und entwicklungsförderliches<br />

Spielmaterial bei Opstapje. Experimentiert wird hier <strong>mit</strong> Geschenken<br />

von unterschiedlichem Wert (zum Einfluss von Anreizen siehe<br />

auch Heinrichs et al. 2006). In einem Modellprojekt <strong>mit</strong> Triple P wurde<br />

auch finanzielle Belohnung erfolgreich eingesetzt, um zur regelmäßigen<br />

Teilnahme zu motivieren. Sehr gut kommen bei den <strong>Familien</strong> stets gemeinsame<br />

Mahlzeiten während der Treffen an. Die <strong>Familien</strong> erleben dabei weit<br />

mehr als nur eine Ersparnis eigener Kosten, obgleich auch dies <strong>für</strong> viele<br />

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