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Präventive Programme für sozial benachteiligte Familien mit Kindern

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3 Von universeller zu indizierter Prävention –<br />

Zuordnung der <strong>Programme</strong><br />

Ziel der Expertise war die Zusammenstellung überwiegend präventiver <strong>Programme</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Familien</strong>. Nicht nur der Begriff überwiegend produziert hier eine<br />

Unschärfe, auch im alltäglichen Gebrauch in Politik, Wissenschaft und<br />

Gesundheitsbereich werden unterschiedliche Definitionen von Prävention<br />

verwendet, zum Beispiel die an der Definition der Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) ausgerichteten Beschreibung des Bundesministeriums <strong>für</strong> Bildung<br />

und Forschung (BMBF):<br />

1. Primäre Prävention beinhaltet alle Anstrengungen, die darauf abzielen,<br />

das erstmalige Auftreten einer Krankheit oder auch von Risikofaktoren<br />

zu verhindern,<br />

2. Sekundäre Prävention meint im Wesentlichen die Identifizierung von<br />

Frühstadien einer gesundheitlichen Beeinträchtigung und die Verringerung<br />

der Auswirkungen von Krankheiten.<br />

3. Tertiäre Prävention umfasst alle Maßnahmen, die der Verschlimmerung<br />

einer Krankheit oder Beeinträchtigung entgegenwirken, da<strong>mit</strong> es nicht<br />

zu einer chronischen Krankheit oder Behinderung kommt, einschließlich<br />

Rehabilitationsmaßnahmen.<br />

Neben der Kategorisierung in Bezug auf das Stadium einer möglichen Störung/Beeinträchtigung<br />

in primäre, sekundäre und tertiäre Prävention wird<br />

der Begriff Prävention in letzter Zeit zunehmend noch weiter unterteilt<br />

nach der Zielgruppe in universelle, selektive und indizierte Prävention<br />

(Suchodoletz 2007):<br />

1. Universelle Prävention – Angebot <strong>für</strong> alle, zum Beispiel zur Steigerung<br />

der Erziehung- und Beziehungskompetenz von Eltern durch Schaffung<br />

entsprechender Rahmenbedingungen.<br />

2. Selektive Prävention – <strong>für</strong> Risikogruppen, zum Beispiel zur Vorbeugung<br />

erwarteter negativer kindlicher Entwicklungsverläufe in <strong>Familien</strong>, die<br />

aufgrund ihrer Lebenssituation aktuelle oder längerfristig ungünstige<br />

Entwicklungsvoraussetzungen aufweisen.<br />

3. Indizierte Prävention – in Problemfällen, zum Beispiel wenn Verhaltensauffälligkeiten<br />

bereits erkennbar sind, um die Symptome zu reduzieren<br />

oder die Manifestation zu verhindern. Eine scharfe Grenze zwischen<br />

indizierter Prävention und therapeutischer Intervention gibt es<br />

nicht.<br />

Diese Kategorien von Prävention wurden nachfolgend verwendet, um die<br />

aufgeführten <strong>Programme</strong> nach ihrem Konzept hinsichtlich ihres präventiven<br />

Charakters einzuschätzen und einen Überblick zu geben, in welcher<br />

Weise die <strong>Programme</strong> nach vorliegender Kenntnis bislang präventiv eingesetzt<br />

werden. Dabei wird in der Darstellung unterschieden, wie der Einsatz<br />

xx – in aller Regel oder<br />

x – bei Bedarf erfolgt und<br />

(x) – welche Form der Prävention eventuell darüber hinaus möglich ist.<br />

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