MAXXIS CROSS-COUNTRY MEISTERSCHAFT - GOLDBACHChrissi Weiß sichertsich vor über 5000 Zuschauernden HoleshotDie GCC imBen-Hur-StyleNemeth wieder einmalunschlagbarSpannende Zweikämpfe sindan der Tagesordnung – hierWeiß vs. AppelqvistBREITENSPORTTRIFFT SPITZENSPORT -KORNEL NEMETH IS BACK56MCESeptember '15Beim vierten Lauf zur MAXXIS CrossCountry Meisterschaft (GCC) verwandeltesich das unterfränkische Goldbachin einen Offroad-Hexenkessel.Über 5000 Zuschauer erlebten spannendeDuelle. Der 10.000-Seelen-Ortwurde seinem Ruf als GCC-Hochburgeinmal mehr als gerecht und belohntedie gesamte Szene mit einem Saison-Höhepunkt.
GCC Goldbach – RACE TIME!Dass die GCC in Goldbach immer für etwas Besonderesgut ist, zeigte sich bereits am ersten Fahrtagmit zehn vollen Klassen bei unterschiedlichstenBedingungen. Zudem nimmt das internationale Interessestetig zu. Fahrer aus Belgien, Frankreich,Schweden, Lettland, Polen, Slowenien, Ungarn,Tschechien, den USA, Österreich und der Schweizstehen an mindestens einem der beiden Renntageam Start der größten Offroadserie Europas, um aufder einmaligen Kultstrecke des MSC Goldbach zwischenHexengraben und Dormes ihre Spuren zuhinterlassen.Früh am Samstagmorgen waren die Bedingungenperfekt. Der langersehnte Regen der vergangenenTage hatte der Strecke mehr als gut getan. Zwarwar der Untergrund noch immer hart, doch dieOberfläche zeigte sich griffig. Daher blieben diebeiden ersten Läufe nahezu staubfrei.Der MSC Goldbach hatte im Vorfeld mit schweremGerät alles für möglichst nachhaltig perfekte Streckenbedingungengetan. Bis zu 150 Fahrer proKlasse rückten mit ihren PS-Boliden und scharfkantigenStollen dem Boden kräftig zu Leibe.Für den Nachmittag des ersten Renntages warenvom Wetterbericht Sturmwarnungen ausgegebenworden, sodass man für alle Eventualitäten gewappnetsein musste. Da mit den heftigen Böendie Staubentwicklung drastisch zunahm, verkürzteman die Gesamtfahrzeit auf 1,5 Stunden, um dieEinwohner von Goldbach nicht zu stark mit demaufgewirbelten Staub zu belasten. Denn nach wievor hat nur die GCC und damit die Deutsche CrossCountry Meisterschaft das Privileg, diese ansonstenganzjährig gesperrte Strecke einmal im Jahr zunutzen – und das muss mit Bedacht durchgeführtwerden. Mit aus diesem Grund und zur Sicherheitder Fahrer wurden während der einzelnen Rennläufealle notwendigen Bereiche gewässert, sodasses weder zu rutschig noch zu staubig wurde.Sonntag heißt „Stichtag“, denn da geht es in denTop-Klassen um die sprichwörtliche „Wurst“!XC PRO: Kornel Nemeth ist zurück! Das beziehtsich nicht nur auf die Tatsache, dass er beim letztenGCC-Lauf in Ansbach wegen seines Starts beiden X-Games in den USA nicht teilnehmen konnte,sondern auch auf seine fahrerische Stärke. Dochzunächst sorgte der junge, nicht unbekannte GCC-Pilot Erik Appelqvist aus Schweden mit seiner125er Yamaha für Aufsehen. Denn die SpitzenfahrerChristian Weiß (KTM 300 EXC), Kevin Zdon (KX250 F) und Kornel Nemeth (KTM 350 SXF) hatten esmit ihren drehmomentstärkeren Maschinen geradebei den langen Bergaufpassagen deutlich leichter.Doch nachdem Weiß den Holeshot gewonnenhatte, nutzte der Schwede die ersten drei engenKurven, um mit seiner überhandlichen 125er andiesem vorbeizugehen und als Führender dieGoldbacher Obstwiesen zu bändigen. Der gefahreneSpeed war „gewaltig“, und das Rennen standab der ersten Runde unter Hochspannung. Appelqvistquetschte für jedermann gut hörbar ausseiner 125er jedes einzelne PS, um sich von denVerfolgern absetzen zu können. Nemeth – kurz Cory– bewegte sich mit für ihn ungewöhnlichemRespektabstand noch auf dem 4. Platz. Bereits inder zweiten Runde wendete sich das Blatt und Appelqvistwurde wegen eines ungewollten Ausflugsin einen sandigen Anlieger auf den 3. Platz durchgereicht.Speziell bei den steilen und langen Bergaufpassagenhatte er mit dem kleinen Zweitaktererhebliche Leistungsnachteile, die er auf dem Restder Strecke wieder ausmerzen musste. Währendsich die drei Spitzenpiloten mit absoluten Bestzeitenbelauerten und bekämpften, legte Cory denSchalter um, stürmte an die Spitze und konnte bereitsnach 50 Minuten Fahrzeit einen Vorsprungvon über 30 Sekunden herausfahren. In der Zwischenzeitmusste Weiß etwas zurückstecken, umsich während der ersten heißen Duellierphasenicht vollkommen auszupowern. Dabei fiel er weitzurück, machte aber nach einem Sturz von Zdonalles richtig und blies wieder zum Angriff. Damitkonnte er sich einen verdienten 2. Platz hinter Nemethsichern. Dahinter kam der junge Schwedeauf dem 3. Platz ins Ziel und Zdon belegte Rang 4– mehr Spannung wurde selten geboten.XC EXPERT: In der mit der zweiten Bundesliga vergleichbarenXC-Expert-Klasse der GCC stehen diejungen wilden Talente in den Startlöchern, die innaher Zukunft in die Pro-Klasse aufsteigen wollen.Dementsprechend intensiv waren die zahlreichenZweikämpfe über 1,5 Stunden Gesamtfahrzeit.Rennfieber bei den FansNorbert Zsigovits, „Zögling“ aus Kornel NemethsMX School aus Ungarn, begeisterte mit seinemspektakulären und effizienten Fahrstil schon amSamstag bei den XC Youngster mit einem lupenreinenSieg und überragendem Vorsprung von übereiner Minute auf den Zweitplatzierten Tim Pleyer.Doch in der XC Expert wehte der Wind für ihn etwasrauer und so musste er mit Daniel Weiß, LutzBeste und dem sehr schnellen Marcel Reuther umdie Spitzenpositionen kämpfen. Mit 17 gefahrenenRunden konnte sich Reuther mit 13 Sekunden Vorsprungauf Zsigovtis den Sieg sichern. Auf dem3. Platz bestätigte Beste seine Leistung und konntesich einen Platz auf dem Treppchen sichern.XC QUAD PRO: Bei den Vierrädern nahm wiederein besonderes Spektakel seinen Lauf. Mit gekürzterFahrzeit auf nur noch eine Stunde, anstatt derüblichen 90 Minuten, war von vornherein klar,dass ein verpatzter Start erhebliche Anstrengungenfür einen möglichen Sieg bedeuten würden.Als Erster konnte sich US-Boy Eddie Hernandezmal wieder den Holeshot sichern. Doch dabeiblieb es nicht lange, denn Maximilian Freund warbereits auf dem 2. Platz und fackelte nicht lange,um die Führungsposition zu übernehmen. Dochplötzlich war er auf den 5. Platz zurückgefallen.Was war passiert? Ein kleiner Fahrfehler hatte ihnhinaus in einen weichen Anlieger fahren lassen,sodass er kurzerhand durchgereicht wurde, dennKevin Ristenbieter und Frank Geiling machten ordentlichDruck nach vorne. Doch Freund kämpftesich mit einer tadellosen Vorstellung zurück an dieSpitze und heimste den Sieg mit einem kleinen10-Sekunden-Polster vor Ristenbieter ein.Gesamtfazit: Durch die professionelle Arbeit desMSC Goldbach konnte trotz schwieriger Vorbedingungenein tadelloses Rennwochenende gestaltetwerden. Das zunehmend internationale Starterfeldsteigerte die Spannung zusätzlich, sodass sich dieRoutiniers ordentlich strecken mussten. Jetzt fiebertdie GCC-Community schon dem nächsten Laufin Rudolstadt am 29./30.8.<strong>2015</strong> entgegen. Denndort werden die Karten neu gemischt und derKampf um die Punkte geht in die heiße Phase.• Fotos: BABOONS/Sascha ChristofAlle Infos und Ergebnisse unter www.xcc-racing.comDo in the Dirt – dieQuads wirbelten jedeMenge Staub auf57MCESeptember '15