AMS Jobchancen Studium 2010/2011 - Naturwissenschaften
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Teil C – Beruf und Beschäftigung<br />
An den Universitäten findet jedoch nur eine Minderheit aller AbsolventInnen eine dauerhafte<br />
Beschäftigung. In Frage kommen unterschiedliche Universitätsinstitute, neben den Instituten der<br />
Biologie kommen auch die Universität für Bodenkultur, die Veterinärmedizinische Universität und<br />
einzelne Institute der Medizinischen Fakultät (z.B. Institut für Krebsforschung, Institut für Virologie)<br />
in Betracht.<br />
Forschung wird an den Universitäten hauptsächlich als hochspezialisierte Grundlagenforschung<br />
betrieben. Die Forschungsschwerpunkte variieren von Institut zu Institut. An den verschiedenen<br />
botanischen, zoologischen, paläontologischen Instituten gibt es eine breite Vielfalt an Arbeitsschwerpunkten,<br />
welche die verschiedenen wissenschaftlichen Fragestellungen aus den einzelnen<br />
biologischen Teildisziplinen thematisieren. Maßgebliche Einflüsse aus der medizinischen, chemischen<br />
und physikalischen Forschung bestimmen ebenfalls das Erscheinungsbild der modernen<br />
Biologie.<br />
BiologInnen arbeiten auch an medizinischen Fragestellungen. So beschäftigen sich BiologInnen<br />
an Virologieinstituten medizinischer Fakultäten mit der Erforschung bestimmter Viruserkrankungen,<br />
der Entwicklung von Diagnosetests und therapeutischen Verfahren. Ein bekanntes Beispiel<br />
hierfür stellt das Zeckenvirus (FSME-Virus) dar. Allerdings ist die Zahl der mit medizinischen<br />
Fragestellungen betrauten BiologInnen derzeit noch gering. Für eine Tätigkeit im biologischmedizinischen<br />
Bereich sind ausgezeichnete Kenntnisse in Genetik und Molekularbiologie Grundvoraussetzung.<br />
Eine zukunftsweisende Rolle spielt hier auch die Nanotechnologie. BiologInnen<br />
erforschen die Möglichkeiten, diese bei der Analyse von Biomolekülen und Zellen heranzuziehen<br />
oder sie in der Biomedizin für den Transport von biologischen Wirkstoffen wie Medikamenten<br />
nutzbar zu machen.<br />
Die einzelnen Universitätsinstitute im Bereich Biologie verfügen über zahlreiche nationale und<br />
internationale Kooperationspartner und arbeiten besonders intensiv mit folgenden drei Partnerorganisationen<br />
zusammen: Konrad Lorenz Institute for Evolution and Cognition Research, Ludwig<br />
Boltzmann Institut für den biologischen Landbau sowie Max F. Perutz Laboratories. Industriekooperationen,<br />
vor allem im Bereich der Molekularbiologie, ermöglichen u.a. die Finanzierung von<br />
Bachelor- bzw. Masterarbeiten, die hohe Kosten an Verbrauchsmaterialien mit sich bringen. 59<br />
Wesentlicher Bestandteil der Tätigkeit in der Forschung ist die Publikation der gewonnen Erkenntnisse.<br />
Dazu zählen die Veröffentlichung von Forschungsendberichten und die Verfassung von<br />
Artikeln für Fachzeitschriften. Sind BiologInnen an einer Hochschule tätig, fallen zusätzlich Aufgaben<br />
im Bereich der Lehre an, z.B. bereiten sie die Unterrichtsmaterialien vor und führen Vorlesungen,<br />
Praktika oder Prüfungen durch.<br />
Außerhalb der Schule bzw. Universität können sich auch Lehr und Ausbildungstätigkeiten im<br />
Rahmen von Umweltbildungsprogrammen (Nationalparkakademie, Naturführerausbildung …) ergeben.<br />
Auch die Umweltpädagogik wird immer wichtiger, d.h., dass beispielsweise Kindern die<br />
natürlichen Zusammenhänge näher gebracht und Naturerlebnisse vermittelt werden.<br />
59 Vgl. UNIPORT – Karriereservice der Universität Wien (Hg.) (2008/2009): Orientierung für <strong>Studium</strong> und Beruf. Handbuch für<br />
MaturantInnen, Studierende und AbsolventInnen der Universität Wien. Facultas.wuv, Seite 268ff.<br />
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