AMS Jobchancen Studium 2010/2011 - Naturwissenschaften
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Teil C – Beruf und Beschäftigung<br />
Grundsätzlich können ChemikerInnen auch einer Tätigkeit als Lehrkraft nachgehen. Voraussetzung<br />
dafür ist jedoch der Abschluss des einschlägigen Lehramtstudiums. Für nähere Informationen<br />
sei auf die entsprechende Broschüre aus dieser Berufs und Studieninformationsreihe mit dem Titel<br />
»<strong>Jobchancen</strong> <strong>Studium</strong> – Lehramt an Höheren Schulen« verwiesen.<br />
ChemikerInnen in »Neuen Berufen«<br />
Im Berufsbereich »Chemie und Kunststoff« erschließen sich ChemikerInnen auch zahlreiche sog.<br />
neue Berufe, wie z.B. BioinformatikerIn, BioverfahrenstechnikerIn, GentechnologIn, QualitätssicherungsmanagerIn<br />
– Biotechnologie oder Tissue Engineer. Diese Berufsbezeichnungen bedeuten<br />
entweder weitgehend (relativ) neue Arten von Tätigkeiten oder signalisieren zumindest wesentliche<br />
Veränderungen bei Arbeitsinhalten, Berufsanforderungen und Zusatzqualifikationen. In manchen<br />
Fällen kann »neu« auch bedeuten, dass es diesen Beruf an sich schon länger gibt, er allerdings erst<br />
in den letzten Jahren eine größere wirtschaftliche Bedeutung erlangt hat (oder voraussichtlich erlangen<br />
wird).<br />
1.4.3 Beschäftigungssituation<br />
Grundsätzlich hohe Nachfrage nach AkademikerInnen in der chemischen Industrie<br />
Bisher fanden ChemikerInnen aufgrund der günstigen wirtschaftlichen Entwicklung der Branche<br />
gute Arbeitsmarktchancen vor. Die ÖSTAT-Jahreserhebung weist die Chemie Österreichs umsatzmäßig<br />
im Spitzenfeld der heimischen Industrie aus. 34 Gute Produktions und Exportwerte sorgen<br />
für Arbeitsplätze im gesamten Berufsfeld »Chemie und Kunststoffe«. Eine Befragung der Unternehmen<br />
der chemischen Industrie ergab, dass insbesondere im Bereich der ChemikerInnen und der<br />
akademisch qualifizierten kaufmännischen MitarbeiterInnen eine erhebliche Nachfrage besteht, aber<br />
auch technische Fachkräfte sind gefragt. 35 Bei den überfachlichen Qualifikationen sind in Zukunft<br />
aufgrund der starken Exportorientierung österreichischer Chemieunternehmen Sprachkenntnisse,<br />
v.a. Englisch, zunehmend gefragt. Auch juristisches Fachwissen wird eine immer bedeutsamer werdende<br />
Zusatzqualifikation darstellen. 36<br />
Die umsatzstärksten Sektoren in der chemischen Industrie sind die Bereiche der Kunststoffverarbeitung<br />
und der Kunststofferzeugung. Die einschlägigen Betriebe sind vor allem in Ober und<br />
Niederösterreich angesiedelt.<br />
Problematischer AkademikerInnenmangel<br />
Die guten Arbeitsmarktchancen für ChemikerInnen resultieren nicht zuletzt auch aus den derzeit<br />
geringen AbsolventInnenzahlen. Seit dem Jahr 2000 schließen in Österreich pro Jahr nur durchschnittlich<br />
200 Studierende ein chemierelevantes <strong>Studium</strong> ab – Tendenz rückläufig. Derzeit gibt<br />
34 http://chemieraum.univie.ac.at/broschuere [11.1.2012].<br />
35 Vgl. Schneider, Herwig/Brunner, Philipp/Lengauer, Sandra/Koller, Wolfgang (2008): Die chemische Industrie Österreichs. Eine<br />
detaillierte Branchenuntersuchung. Seite 37.<br />
36 Vgl. <strong>AMS</strong>-Qualifikations-Barometer unter Berufsbereich »Wissenschaft, Forschung und Entwicklung«/»Chemie und Biotechnologie«<br />
(www.ams.at/qualifikationen).<br />
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