AMS Jobchancen Studium 2010/2011 - Naturwissenschaften
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Teil C – Beruf und Beschäftigung<br />
Für promovierte BiologInnen besteht in einigen großen Pharmakonzernen oder wissenschaftlichen<br />
Instituten die Möglichkeit, an »Post-Doctoral-Fellowships« teilzunehmen. Dabei handelt<br />
es sich um befristete Arbeitsverträge, die zur Durchführung spezieller Projekte angeboten<br />
werden.<br />
Der erste Einstieg in den Beruf ist stark vom gewählten Studienzweig abhängig, kann sich für<br />
die AbsolventInnen der weniger gefragten Studienzweige aber problematisch darstellen. Ein Großteil<br />
der AbsolventInnen übt unmittelbar nach dem <strong>Studium</strong> keine Tätigkeit aus, die der erhaltenen<br />
Ausbildung entspricht. Aber auch die Suche nach nichtfachspezifischen Arbeitsplätzen gestaltet<br />
sich bei fehlenden praktischen Fähigkeiten schwierig. Solche Fähigkeiten und Kenntnisse sind z.B.<br />
EDV-Kenntnisse, Fremdsprachen, Erfahrung mit Büro- oder Organisationstätigkeiten usw. BiologInnen,<br />
die nicht entsprechend ihrer Ausbildung beschäftigt werden, arbeiten in allen denkbaren<br />
Bereichen, wobei sich teilweise nur noch entfernt Bezüge zum <strong>Studium</strong> ergeben können. Sie sind<br />
z.B. als TierarzthelferInnen oder PharmareferentInnen tätig, aber auch als SekretärInnen, im Medienbereich<br />
oder (völlig ausbildungsfremd) im Gastgewerbe.<br />
Die Einstiegsarbeitslosigkeit, d.h. die Schwierigkeit einen ausbildungsadäquaten Arbeitsplatz<br />
nach dem <strong>Studium</strong> zu finden, betrifft nach Schätzungen von ExpertInnen v.a. ZoologInnen, PaläontologInnen,<br />
BotanikerInnen und HumanbiologInnen. Diese Personengruppen sind auch besonders<br />
von der sehr zurückhaltenden Personalaufnahmepolitik im öffentlichen Dienst betroffen.<br />
Tipp<br />
Für diese AbsolventInnen ohne Berufspraxis besteht die Möglichkeit, im Rahmen des Arbeitstrainings, einer<br />
Maßnahme des <strong>AMS</strong>, erste Berufserfahrungen zu sammeln. TeilnehmerInnen des Arbeitstrainings werden<br />
fachspezifisch beschäftigt, wobei die Kosten hierfür nicht vom Unternehmen, sondern vom <strong>AMS</strong> getragen<br />
werden.<br />
Die Situation von GenetikerInnen und MikrobiologInnen stellt sich günstiger dar. Sie haben nach<br />
Abschluss des <strong>Studium</strong>s die Möglichkeit, in verschiedenen Unternehmen der biotechnischen oder<br />
pharmazeutischen Industrie oder an Universitäten im Ausland ihre Qualifikation – zumeist im Rahmen<br />
eines befristeten Arbeitsverhältnisses – durch den Erwerb des Doktorats zu verbessern und<br />
eventuell danach eine »Post-doc«-Stelle zu erhalten. Durch diese Tätigkeiten und die zusätzlichen<br />
Qualifikationen wird die Suche nach einem Arbeitsplatz wesentlich erleichtert.<br />
Für viele AbsolventInnen stellt sich am Ende des <strong>Studium</strong>s die Frage, ob eine Masterarbeit oder<br />
Dissertation verfasst werden soll. Will man in der Forschung bleiben, so stellt das eigentlich eine<br />
Notwendigkeit dar. Außerdem ergibt sich so die Möglichkeit, Kontakte zugunsten des weiteren<br />
Berufsverlaufes zu knüpfen. Laut Auskunft der Studienkommission beginnen viele BiologInnen<br />
in der Forschung, in Form von zeitlich befristeter Projektarbeit, beispielsweise an der Universität,<br />
um so zumindest vorübergehend ausschließlich fachspezifisch zu arbeiten: »Je nach individueller<br />
Disposition versuchen die meisten danach jedoch nach einem regelmäßigeren, weniger unsicheren<br />
Arbeitsplatz bzw. einem Angestelltenverhältnis.« 72<br />
72 Information laut Studienkommission Biologie.<br />
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